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Zweiwochenbericht

21. April 1956
Informationsdienst Nr. 8 zur Beurteilung der Situation in der DDR

Zur Lage in Industrie und Verkehr

Politische Probleme

Zu politischen Problemen wird vorwiegend nur über die III. Parteikonferenz diskutiert.1 Darüber erfolgen gesonderte Berichte.2

Ökonomische Probleme

1. Materialschwierigkeiten

Einer der wichtigsten Faktoren, die sich hemmend auf die Erfüllung der Quartalspläne sowie auf den planmäßigen Produktionsablauf der Betriebe auswirken, sind nach wie vor die Materialschwierigkeiten. Außerdem treten dadurch Verzögerungen in den Exportprogrammen ein und zum anderen beeinträchtigen sie die Initiative zur Steigerung der Arbeitsproduktivität. Wie fortschrittliche Arbeiter darüber diskutieren zeigt folgendes Beispiel:

Eine Arbeiterin aus der Montage des VEB Gaselan Fürstenwalde, [Bezirk] Frankfurt/O., äußerte gegenüber ihren Kolleginnen: »Mit der Rumbummelei und den auftretenden Materialschwierigkeiten sind wir nicht einverstanden. Wenn es so weitergeht, werden wir zu Walter Ulbricht gehen und ihm die Missstände im Betrieb schildern. Wir wollen auch einmal den 7-Stunden-Tag erhalten,3 aber unter diesen Umständen können wir niemals vorwärtskommen.«

In nachstehenden Betrieben der verschiedensten Industriezweige fehlt u. a. folgendes Material:

  • Schwerindustrie – Maschinenbau –

    • Bagger- und Fördergerätebau Lauchhammer, [Bezirk] Cottbus, (Winkel, Rundeisen und Feinbleche),

    • VEB Waggonbau Görlitz, [Bezirk] Dresden, (Ersatzteile – kleine Zahnräder für Spezialwerkzeugmaschinen),

    • VEB G. Dimitroff-Werk Magdeburg4 (Importstahl),

    • Zemag Zeitz, [Bezirk] Halle, (Schmiedestücke, Stahlguss, Getriebe und E-Ausrüstungen),

    • VEB Elfa Elsterwerda, [Bezirk] Cottbus, (Vakuum-Pumpen),

    • VEB Wärmegerätewerk Cossebaude, [Kreis] Dresden-Land, (Bleche),

    • VEB Fortschrittwerk Sebnitz, [Bezirk] Dresden, (Bleche und DIN-Teile),

    • VEB Ziehwerk Delitzsch, [Bezirk] Leipzig, (Stabstahl).

  • Fahrzeugbau

    • VEB Phänomen Zittau,5 [Bezirk] Dresden, (Schmiedeteile).

  • Stahl- und Walzwerke

    • VEB Walzwerk Hettstedt (Zink und Kupfer),

    • Stahl- und Walzwerk Brandenburg (Mangan und Schrott).

  • Bauindustrie

    • Bauwirtschaft des Bezirkes Schwerin (Baukalk),

    • VEB Bau Rathenow (Rüstbretter),

    • VEB (K) Betonwerk Leimbach, [Bezirk] Suhl, (Rundeisenstäbe).

  • Leichtindustrie

    • VEB (K) Elektroglas Ilmenau, [Bezirk] Suhl, (Bleiglas),

    • VEB Lederwaren Zeitz, [Bezirk] Halle, (Leder),

    • VEB Mimosa Dresden (Gelatine),

    • VEB Flachsspinnerei Hainitz,6 [Kreis] Bautzen, [Bezirk] Dresden, (Flachs),

    • VEB Wolle und Seide in Mühltroff, [Bezirk] Gera, (Garn),

    • VEB Feinstrumpfwerk »Sachsenring« Lichtenstein und VEB Feinstrumpfwerk Oberlungwitz, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, (Perlongarn),

    • VEB Möbelstoffwerk Hohenstein,7 [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, (Rohgarn).

2. Auftragsmangel

Nachstehende Betriebe sind zurzeit bzw. im III. und IV. Quartal 1956 kapazitätsmäßig nicht voll ausgelastet, da es ihnen an genügend Aufträgen mangelt. Dadurch müssen entweder Facharbeiter mit Nebenarbeiten beschäftigt werden oder es werden Wartestunden geschrieben. Dem VEB Elbewerk Roßlau, [Bezirk] Halle, fehlen für das Planjahr für ca. 4 Millionen DM Aufträge. Auch der VEB Feuerungs- und Behälterbau Köthen sowie EKM Roßlau (Dampfkesselbau), [Bezirk] Halle, befinden sich in ähnlicher Lage. Aus den gleichen Gründen sind im VEB Görlitzer Maschinenbau gegenwärtig 100 Arbeiter ohne Beschäftigung und schreiben Wartestunden. VEB Waggonbau Bautzen, [Bezirk] Dresden, ist bis jetzt für das Jahr 1956 nur zu 84 % ausgelastet.

Produktionsstörungen in der Zeit vom 7.4. bis 20.4.1956

Braunkohlenindustrie

Aufgrund von Störungen an Geräten in den Tagebauen sowie durch Zugentgleisungen entstanden in den Braunkohlengebieten der Kreise Altenburg und Borna des Bezirkes Leipzig folgende Produktionsausfälle: 27 682 cbm Abraum, 6 800 t Rohkohle, 90 t Brikett. Am 12.4.1956 musste die Brikettfabrik Völpke, [Bezirk] Magdeburg, die Produktion für neun Stunden einstellen, da die Zufuhr der Rohbraunkohle aus Nachterstedt8 infolge Baggerschadens ausgefallen war. Produktionsausfall ca. 345 t Brikett.

In den anderen Industriezweigen kam es nur vereinzelt in nachstehenden Betrieben zu Produktionsstörungen:

  • Im Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf fiel am 13.4.1956 die 750er Walzstraße aus. Produktionsausfall ca. 340 t. Am 17.4.1956 kam es zu einer Störung an einem Ofen, die zu einer Reparatur von ca. 200 000 DM führt.

  • Am 16.4.1956 fiel im VEB Zellstoff-Papierwerk Blankenstein,9 [Bezirk] Gera, eine Turbine aus. Produktionsausfall beträgt ca. 48 560 DM.

  • Am 11.4.1956 kam es durch Stromschwankungen in den Werken 2, 3 und 4 des Sächsischen Kunstseidenwerkes Pirna, [Bezirk] Dresden, fast zum Stillstand der Produktion. Bisher errechneter Schaden: 60 000 DM.

Brände entstanden am 5.4.1956 in der Werkstatt der privaten Leichtmetallgießerei in Grabow, [Bezirk] Schwerin, (Schaden: 10 000 DM); am 12.4.1956 im Maschinenhaus des VEB Deutsche Holzwerke Schwerin (Schaden: 10 000 DM).

Versorgung der Bevölkerung

Die bekannten Schwierigkeiten in der Versorgung mit HO-Fleisch und -Fleischwaren sowie mit HO-Butter hielten in der Berichtsperiode weiterhin an. Dabei bestehen die größten Schwierigkeiten in der Lebensmittelversorgung in der Bereitstellung von Frischfleisch, sodass der HO-Verkauf in verschiedenen Bezirken sehr stark eingeschränkt werden musste und zum Teil in verschiedenen Kreisen tagelang kein Fleisch in den HO-Geschäften vorrätig war. Schwerpunkte [sic!] in der HO-Fleischversorgung treten in den Bezirken Magdeburg, Neubrandenburg, Leipzig, Erfurt, Karl-Marx-Stadt und Schwerin auf.

Gleichfalls treten in einigen Kreisen der Bezirke Neubrandenburg und Leipzig Schwierigkeiten in der Markenversorgung auf.10 So kann zurzeit in den Kreisen Demmin und Waren, [Bezirk] Neubrandenburg, nicht die erforderliche Menge an Fleisch- und Fleischwaren für die Markenversorgung sichergestellt werden. Im Bezirk Döbeln,11 [Bezirk] Leipzig, ist für die Markenversorgung nur eine Bevorratung für zwei Tage vorhanden.

Die Ursachen, die zu diesen Schwierigkeiten führen, liegen – wie bereits schon mehrmals gemeldet – an dem geringen Eigenaufkommen in Schlachtvieh sowie in der ungenügenden Arbeit der VEAB, indem sie im II. Quartal 1956 nur geringe Verträge zur Ablieferung von Schlachtvieh abgeschlossen haben. So wurde z. B. bekannt, dass der Bezirk Magdeburg im I. Quartal 1956 einen Rückstand von 2 300 t in Eigenaufkommen hat, und der Bezirk Leipzig ist mit 238 t im Rückstand.

Wie ungleichmäßig die VEAB die Verträge für den freien Aufkauf von Schweinefleisch abschließt, soll das Beispiel aus dem Bezirk Suhl zeigen. So wurden im

  • Mai: 812,

  • Juni: 365,

  • Juli: 11 907,

  • August: 4 405,

  • September: 3 464

Verträge abgeschlossen.

Dieses Beispiel, das auch auf andere Bezirke übertragen werden kann, zeigt, dass im II. Quartal 1956 noch keine Besserung in der Fleischversorgung eintreten wird.

Die Schwierigkeiten in der HO-Butterversorgung besteht weiterhin in den Bezirken Erfurt, Schwerin, Dresden, Gera, Leipzig, Potsdam, Halle, Karl-Marx-Stadt und Rostock. Ebenfalls liegen auch hier die Ursachen wie in der Fleischversorgung in der mangelhaften Erfassung von Milch. Gleichzeitig wirkt sich hier auch die mangelhafte Futtergrundlage auf die Milcherzeugung aus.

Aus allen Bezirken wird bekannt, dass über die neue Zigarettensorte mit dem Aufdruck »1. Mai« negative Diskussionen geführt werden. Ein großer Teil der Bevölkerung ist damit nicht einverstanden, dass sich auf den Zigarettenschachteln das Symbol des 1. Mai und eine marschierende Kampfgruppe befindet. Sie sehen darin eine Herabwürdigung.

Die Stimmung zur Versorgungslage ist weiterhin zum größten Teil negativ und hat sich in der Berichtszeit nicht wesentlich verändert, wobei besonders unter den Hausfrauen immer wieder die bekannten Argumente auftreten.

Überplanbestände

Wie bekannt wurde, befinden sich in den einzelnen Großhandelskontoren und Handelsniederlassungen in Berlin beträchtliche Überplanbestände. Dazu wurde Folgendes bekannt:

  • GHK Textil: 24,8 Millionen DM;

  • GHK Schuhe und Leder: 6,3 Millionen DM;

  • Konsum HN Textil: 13,3 Millionen DM;

  • Konsum HN Schuhe: 2,5 Millionen DM.

Im VEB Herrenbekleidung »Fortschritt« Berlin-Lichtenberg sind Überplanbestände von 5,5 Millionen DM vorhanden, bei denen es sich zum größten Teil um vertragslose Produktion handelt. Im VEB Damenoberbekleidung12 Berlin-Friedrichshain lagern für ca. 300 000 DM Fertigwaren, die der Handel nicht abnimmt, obwohl es sich hierbei zum überwiegenden Teil um Modelle aus der Produktion 1955 handelt. Außerdem besteht ein Überhang an Stoffen im Werte von ca. 2 Millionen DM, die nicht verarbeitet werden können, da dieselben sehr viele Webfehler aufweisen.

Im VEB Baumwollspinnerei Erdmannsdorf, [Kreis] Flöha, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, lagern wegen Absatzmangels 50 000 kg Fertigwaren. Im VEB Baumwollspinnerei Werk I Mittweida, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, lagern ebenfalls 300 t Fertigwaren. Im VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt lagern 2 500 t Garne und im VEB Baumwolle Adorf,13 [Kreis] Oelsnitz, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, 60 t.

Ebenfalls befinden sich in einigen Textilbetrieben des Bezirkes Karl-Marx-Stadt größere Überplanbestände. So befinden sich z. B. im VEB Trikotagenwerk Limbach für 800 000 DM, VEB Bruno Freitag14 für 800 000 DM, VEB Trinelli für 1,1 Millionen DM und im VEB Clara Zetkin, Burgstädt, für 800 000 DM Fertigwaren am Lager, welche nicht abgesetzt werden können.

Die Lage in der Landwirtschaft

In der Landwirtschaft stehen folgende Probleme im Vordergrund:

  • 1.

    Durchführung der Frühjahrsbestellung

  • 2.

    Futtermittellage und Tierhaltung

  • 3.

    Erhöhung der SVK-Beiträge

1. Durchführung der Frühjahrsbestellung

Von einer Reihe landwirtschaftlicher Betriebe wird Klage geführt, dass die MTS ihre Arbeiten nicht termingemäß durchführen. Ein großer Teil der MTS wendet kein 2-Schichtensystem an und arbeitet nicht nach der Schönebecker Methode.15 Weiterhin ist zu verzeichnen, dass in den MTS ein großer Teil von Traktoren noch nicht repariert ist oder schon wieder ausgefallen ist.

So wird z. B. aus dem Kreis Angermünde, [Bezirk] Frankfurt/O., gemeldet, dass die Durchführung des 2-Schichtsystems völlig ungenügend ist und dass nur 30 % der Maschinen zum Einsatz kommen, sowie 14 % der Raupen befinden sich noch in Reparatur.16 Im MTS-Bereich Lübbenow, [Kreis] Strasburg,17 [Bezirk] Neubrandenburg, geht die Frühjahrsbestellung schleppend voran. Der private Sektor ist dem sozialistischen Sektor weit voraus. Der Grund dafür ist, dass die MTS nicht die Schönebecker Methode anwendet. Das Gleiche trifft für den Kreis Klötze, [Bezirk] Magdeburg, zu, wo der private Sektor 65 % und der sozialistischen Sektor nur 50 % der Frühjahrsbestellung durchgeführt hat. Aus Möhra, [Kreis] Bad Salzungen, [Bezirk] Suhl, ist bekannt, dass die dortige MTS die Großbauern bevorzugt und den sozialistischen Sektor benachteiligt. Die Mehrzahl der Traktoristen sind Söhne und Schwiegersöhne von Großbauern.

Aus zahlreichen MTS werden Beispiele genannt, wo nicht der volle Einsatz des Traktorenbestandes gewährleistet ist. Z. B. sind in der MTS Pretzsch, [Kreis] Wittenberg, [Bezirk] Halle, von 40 Traktoren elf nicht einsatzfähig. In der MTS Groß Nemerow, [Kreis] Neubrandenburg[-Land], sind von den 13 Traktoren nur acht einsatzbereit. In der MTS Schenkenberg,18 [Kreis] Prenzlau, [Bezirk] Neubrandenburg, sind innerhalb von zwölf Tagen fünf Traktoren ausgefallen. Ähnliche Beispiele können noch mehr angeführt werden.

2. Futtermittellage und Tierhaltung

Wie schon mehrere Male darauf hingewiesen wurde, bestehen große Schwierigkeiten in der Futtermittelversorgung. Die wenig vorhandenen Vorräte gehen zum großen Teil zu Ende, sodass verschiedene LPG nicht mehr wissen, was sie ihren Tieren zum Füttern geben sollen. Das schon vielfach eingeführte Füttern nur noch mit Erhaltungsfutter wirkt sich so aus, dass die Ferkelsterblichkeit sich bedeutend erhöht hat und die Leistung der Milchkühe beträchtlich nachgelassen hat.

Einige nachgenannte Beispiele sollen zeigen, wie sich der Futtermangel auf die Tierhaltung und die Versorgung der Bevölkerung auswirkt. So wird von der LPG Eichenberg, [Kreis] Jena, [Bezirk] Gera, berichtet, dass hier ein akuter Futtermangel besteht, sodass man sich mit dem Gedanken trägt, 50 Mastschweine mit Untergewicht und 100 Läufer abzuschaffen. In der LPG Krenden, [Kreis] Seehausen, [Bezirk] Magdeburg, konnte infolge Futtermangels das Milchsoll erst mit 15 % erfüllt werden. Die vorhandenen 54 Milchkühe brachten nicht einmal so viel Milch auf, um die 19 Jungkälber zu tränken. Die gleichen Schwierigkeiten gibt es in der LPG Harpe, [Bezirk] Magdeburg. Sämtliche Kühe dieser LPG sind vollständig unterernährt und bekommen täglich nur Futterstroh vorgeworfen. Die Milchleistung pro Kuh ist hier ein halber Liter. Weitere Futterschwierigkeiten werden noch aus mehreren LPG der Bezirke Karl-Marx-Stadt, Dresden, Neubrandenburg, Halle, Suhl, Erfurt und Leipzig gemeldet.

Trotz der angespannten Futtermittellage wurde bekannt, dass noch auf verschiedenen Stellen schon mehrere Jahre Futtermittel lagern, welche nicht abgeführt werden. So wurde festgestellt, dass in der VdgB/BHG Werningshausen, [Kreis] Sömmerda, [Bezirk] Erfurt, schon zwei Jahre lang 80 Ztr. Futterroggen und in der VdgB/BHG Büchel, [Kreis] Sömmerda, einige Doppelzentner Sonnenblumenkerne lagern. In der VdgB/BHG Coswig, [Bezirk] Halle, lagern seit über einem Jahr 100 dz Mischfutter, welches nicht abverfügt wird. Es besteht die Gefahr, dass diese Futtermittel, welche gerade um diese Jahreszeit notwendig gebraucht werden, dem Verderb preisgegeben sind.

In der Tierhaltung ließen viele Bauern ihre Sauen nicht decken. So sind in der gesamten Republik ca. 600 000 Sauen nicht gedeckt. Die Ursachen, die dazu führten, liegen darin begründet, dass Ende des Jahres 1955 von dem staatlichen Zucht- und Nutzviehkontor die abgeschlossenen Verträge mit den Bauern nicht eingehalten wurden und die Bauern ihre Tiere nicht loswurden. Wenn nicht unverzüglich Maßnahmen eingeleitet werden, damit die Bauern ihre Sauen decken lassen, wird es im I. und II. Quartal 1957 zu Versorgungsschwierigkeiten in Schweinefleisch kommen. Zu beachten ist noch die Tatsache, dass in der DDR der Stand von Schweinen um ca. 2 Millionen zurückgegangen ist.

3. Erhöhung der SVK-Beiträge

Die Diskussionen unter der ländlichen Bevölkerung über die Erhöhung der SVK-Beiträge19 verstärken sich, nachdem die Zahlungsbescheide Ende März 1956 über die neuen Beiträge bekannt wurden. In allen Diskussionen wird die Erhöhung abgelehnt, und sie erklären sich damit nicht einverstanden, dass einmal die Beiträge nachgezahlt werden müssen und zum anderen, dass die unterschiedliche Veranlagung beibehalten bleibt.

So wird vom Rat des Kreises Meiningen, [Bezirk] Suhl, Abteilung Finanzen, bekannt, dass dort über 150 Anträge liegen, in denen sich die Bauern beschweren, dass die getroffenen Maßnahmen nicht gerecht seien und die erhöhten Beiträge nicht aufgebracht werden können. In der LPG Hohenhenningen, [Kreis] Wolmirstedt,20 [Bezirk] Magdeburg, sowie in einigen anderen LPG des Kreises gibt es unter den Genossenschaftsbauern Diskussionen, wie: »Da der neue Veranlagungsbescheid für SVK zum Teil fast um 200 % erhöht ist, verlieren wir langsam die Lust und Liebe zur Arbeit.«

Im Kreis Loburg, [Bezirk] Magdeburg, herrscht unter einigen werktätigen Bauern eine Missstimmung, dass sie statt der bisher vierteljährlich gezahlten 40,00 DM SVK-Beiträge jetzt 108 DM zahlen müssen. Ein werktätiger Bauer aus diesem Kreis brachte Folgendes zum Ausdruck: »Die Darlegung auf der III. Parteikonferenz, dass sich die Einnahmen mit den Ausgaben der SVK nicht decken würden,21 entspreche nicht den Tatsachen. Das ist direkt eine Beleidigung für die werktätigen Bauern.«

Ein Mittelbauer aus Tauer, [Kreis] Guben, [Bezirk] Cottbus, äußerte: »Mit dieser Erhöhung wollen sie uns in die Kolchose zwingen, mögen sie die Wirtschaft schlucken, aber uns kriegen sie nicht. Wenn wir vor Schulden nicht mehr weiterkommen, hauen wir ab.« Gleichlautende Beispiele wurden noch aus den Bezirken Magdeburg, Suhl, Cottbus, Frankfurt/O., Gera, Neubrandenburg und Karl-Marx-Stadt bekannt. Wie sich die Erhöhung der SVK-Beiträge im sozialistischen und privaten Sektor auswirken wird, kann zurzeit noch nicht gesagt werden.

Brände in der Zeit vom 7.4.1956 bis 20.4.1956

In der Berichtszeit wurden insgesamt 19 Brände bekannt, davon einer vermutliche Brandstiftung, vier durch Fahrlässigkeit, fünf durch Kinderhand, neun [Mal] Brandursache unbekannt. Der erste Fall vermutliche Brandstiftung ist noch nicht überprüft und wird nach Klärung im nächsten Bericht nachgereicht.

Bezirk Potsdam

  • ein Strohmietenbrand, Kleinbauer, Brandursache unbekannt;

  • ein Schweinehüttenbrand, Mühlenbesitzer, Brandursache unbekannt;

  • ein Feldscheunenbrand, Großbauer, Fahrlässigkeit;

  • ein Stallbrand, Mittelbauer, durch Kinderhand;

  • zwei Strohmietenbrände, Groß- und Kleinbauer, durch Kinderhand;

  • ein Gebäudebrand, MTS-Stützpunkt, Fahrlässigkeit.

Bezirk Neubrandenburg

  • ein Stallbrand, LPG, Fahrlässigkeit;

  • ein Scheunenbrand, Kleinbauer, durch Kinderhand.

Bezirk Halle

  • ein Scheunenbrand, VEG, Brandursache unbekannt;

  • ein Rapsstrohmietenbrand, VEG, Brandursache unbekannt.

Bezirk Rostock

  • ein Stallbrand, VEG, vermutlich Brandstiftung;

  • ein Wohnhaus- und Schuppenbrand, LPG, Brandursache unbekannt.

Bezirk Karl-Marx-Stadt

  • ein Scheunenbrand, Mittelbauer, Brandursache unbekannt.

Bezirk Magdeburg

  • ein Strohmietenbrand, VEAB, Fahrlässigkeit;

  • ein Stall- und Scheunenbrand, Mittelbauer, durch Kinderhand.

Bezirk Gera

  • ein Strohmietenbrand, Großbauer, Brandursache unbekannt;

  • ein Scheunenbrand, LPG, Brandursache unbekannt.

Bezirk Dresden

  • ein Feldscheunenbrand, Kleinbauer, Brandursache unbekannt.

Ereignisse von besonderer Bedeutung

Industrie und Verkehrsbetriebe

  • Am 11.4.1956 entstand in der Acetylen-Anlage des RAW Halle aus bisher ungeklärter Ursache eine Explosion. Der Gesamtschaden beträgt 50 000 bis 60 000 DM.

  • Am 2.4.1956 entstand im großen Streichraum der Halle III im VEB Gummiwerk Ballenstedt,22 [Bezirk] Halle, aus bisher ungeklärter Ursache eine Explosion. Dadurch entstand 10 000 DM Maschinenschaden.

  • Am 11.4.1956 erfolgte im VEB Hartmetallwerk Immelborn, [Bezirk] Suhl, eine Explosion im Sauerstoff-Feuerraum, wobei ein Arbeiter tödlich verunglückte. Ursache und Schaden ist [sic!] noch nicht bekannt.

  • Im VEB Kali-Werk »Ernst Thälmann« in Merkers, [Bezirk] Suhl, stehen noch 4 000 Gewerkschaftsbeiträge aus.

  • Am 13.4.1956 wurde durch einen Hilfsheizer im VEB Thüringer Ölwerke Gotha, [Bezirk] Erfurt, festgestellt, dass das in der 2. Etage befindliche Gummiförderband angeschnitten wurde. Die Täter sind unbekannt.

  • Am 9.4.1956 wurde bei Schichtbeginn auf einer Baustelle in Eisenberg, [Bezirk] Gera, festgestellt, dass bisher unbekannte Täter mittels einer Eisenzange die Wasserleitung aufgedreht hatten, sodass das Wasser ca. 35 cm hoch in den Kellerräumen stand.

  • Am 12.4.1956 erfolgte im Verpackungsbunker der Sprengkabel-Abteilung im VEB Sprengstoffwerk Schönebeck, [Bezirk] Magdeburg, eine Explosion, durch die zwei Arbeiter getötet und eine Arbeiterin schwer verletzt wurden. Die Ursache ist vermutlich unvorsichtiges Verschließen der Kisten. Der Sachschaden beträgt ca. 35 000 DM.

  • Am 28.3.1956 wurde durch einen Gesenkschlosser im Schacht 15 der Wismut in Oberschlema festgestellt, dass die Muttern und Kontermuttern an den Lagerscheiben der Seitentrommelrolle ca. 7 bis 8 mm gelockert wurden. Gleiche Vorkommnisse sind in diesem Schacht bisher schon oft aufgetreten.

  • Im Pumpengehäuse der Abteilung F der Wismut in Ronneburg, [Bezirk] Gera, wurde eine Bohrung am Einsatzfahrzeug TW 8 von unbekannten Tätern mit einem Holzkeil verstopft. Da die Bohrung zum Ablaufen des sich ansammelnden Wassers dienen soll, wäre beim Einsatz der Pumpe das Gehäuse auseinandergegangen.

  • Am 15.4.1956 musste im VEB Ölwerk Riesa, [Bezirk] Dresden, die Kolmühle23 1 abgestellt werden. Im Getriebe wurde eine Eisenkugel von 80 mm Durchmesser festgestellt.

  • Am 7.4.1956 ist im Stahlwerk Gröditz,24 [Bezirk] Dresden, am Ofen 5 eine Charge abgegangen, da der Vorwärmer durchgebrannt war. Dadurch entstanden 28 t Schrott.

  • Die private Ziegelei Uhlmann in Pirna-Zehista, [Bezirk] Dresden, will wegen finanzieller Schwierigkeiten die Produktion einstellen. Da es die einzige Ziegelei im Kreis ist, wird sich diese Stilllegung ungünstig auf die Bauindustrie auswirken. Es werden jährlich 1½ Millionen Ziegel hergestellt. Ein Antrag des Besitzers auf staatliche Beteiligung wurde abgelehnt.

  • Im VEB Kalkwerk Hermsdorf, [Kreis] Dippoldiswalde, [Bezirk] Dresden, werden im Bergwerk bis zu 20 % bleihaltige Gesteine gefördert. Dieses Gestein wird nur nebenbei gefunden, da hauptsächlich Kalkgestein abgebaut und verarbeitet wird. Es wurden Bohrungen für eine Million DM durchgeführt, dabei wurde festgestellt, dass bleihaltiges Gestein lagert. Bis jetzt wurden jedoch keine Maßnahmen vonseiten des Ministeriums für einen erweiterten Abbau dieses Gesteins unternommen. In Brand-Erbisdorf dagegen werden die Bohrungen weiter fortgesetzt und der Abbau erweitert, trotzdem angeblich nicht sehr viel herauszuholen ist, da die Vorkommen dort geringer sein sollen.

  • Am 8.4.1956 wurde im VEB Kombinat Böhlen, [Bezirk] Leipzig, festgestellt, dass in einem mit Teer beladenem Waggon, der für die Herstellung von Nasspress-Steinen bestimmt war, ca. 35 Pflastersteine lagen, die durch unbekannte Täter hineingeworfen wurden.

Kirche

Durch einen VP-Helfer wurde bekannt, dass der katholische Pfarrer, Herbst,25 aus Camburg, [Bezirk] Gera, die an den Jungmänner- und Jungmädchenabenden teilnehmenden Jugendlichen für eine 14-tägige gemeinsame Urlaubsfahrt nach Westdeutschland zu gewinnen versucht. Wann die Urlaubsfahrt stattfinden soll, konnte noch nicht ermittelt werden.

Der Pfarrer Schultze26 aus Großschwabhausen, Kreis Weimar, äußerte: »In der ›Ostzone‹ erfahren die Menschen nicht die Wahrheit. Sie wissen nicht, wie es woanders aussieht, aber wir von der Kirche wissen es und sind zuversichtlich. Wenn die Menschen im Westen helfen wollen, dürfen sie es nicht. Bei uns sind die Krankenhäuser voll und viele sterben, weil keine Medizin vorhanden ist. Im Westen steht sie bereit, aber die Regierung der DDR verbietet die Einfuhr. Die Kirche tut alles um zu helfen, aber auch ihr sind die Hände gebunden. Es gibt schon viele Menschen, die dieses nicht mehr ertragen können. Die Kirche hat sich deshalb an die UN gewandt, um das Problem in der Weltöffentlichkeit zur Sprache zu bringen. Es liegen bei der Kirche eine Million Anträge von Bürgern vor, die die DDR mithilfe der UN und unter der Bedingung, dass sie ihr bewegliches Habe mitnehmen dürfen, verlassen wollen. In meiner relativ kleinen Gemeinde liegen bei mir 42 solcher Anträge vor. Die Herren in Berlin werden sich wundern, was da noch alles kommt.«

Von einem Postangestellten (starker Kirchenanhänger) aus Streckenthin, Kreis Pritzwalk, wurden die Kreislichtspiele verständigt, bis zu Ostern in der Gemeinde keine Filme aufzuführen, da Passionszeit sei und die Bevölkerung zu dieser Zeit keine Filme wünscht. Vonseiten der Kreislichtspiele wurde diesem auch stattgegeben, obwohl Teile der Bevölkerung damit nicht einverstanden waren. In der Gemeinde Garz-Hoppenrade, Kreis Pritzwalk, gelang es dem dortigen Pfarrer, den privaten Schlächterei-Inhaber zu überreden, vor dem Karfreitag kein Fleisch zu verkaufen.

GST

Bei einem Geländespiel der GST in Lobenstein, [Bezirk] Gera, am 14.4.1956, wurde ein Jugendlicher mit einem KK-Gewehr getötet. Die Anweisung, einige Gewehre mit scharfer Munition zu laden, gab der FDJ-Sekretär [Name] von der Grundschule Lobenstein. In vielen Diskussionen erklärt die Bevölkerung, dass sie ihre Kinder nicht mehr zur GST gehen lassen [sic!] und strenge Bestrafung des Verantwortlichen fordern. ([Name] wurde festgenommen.)

Sonstige

Im Kreis Nebra, [Bezirk] Halle, sind drei Personen an Typhus erkrankt. In fünf weiteren Fällen liegt Typhusverdacht vor. Ursache: Vermutlich verunreinigtes Wasser.

Am 13.4.1956 wurde im Wasserwerk Neubrandenburg von einem unbekannten Täter die Kette, welche den Schwimmer mit dem Wasseranzeiger verbindet, zerstört. Der gefüllte Wasserbehälter wird innerhalb von vier Stunden verbraucht, sodass die am 14.4.1956 um 13.00 Uhr entnommene Wasserprobe kaum die Gewähr gibt, dass das vorher dort enthaltene Wasser nicht verunreinigt wurde. Von diesem Behälter wird die gesamte Stadt Neubrandenburg mit Wasser versorgt. Bisher sind jedoch vonseiten der Bevölkerung noch keine Klagen geführt worden. Maßnahmen wurden eingeleitet.

Anlage vom 21. April 1956 zum Informationsdienst Nr. 8

Feindtätigkeit in der Zeit vom 7. bis 20.4.1956

Antidemokratische Tätigkeit

In der Berichtsperiode waren keine wesentlichen Veränderungen festzustellen. So wurden in Potsdam-Babelsberg in mehreren Fällen und in Neustrelitz Hakenkreuze angeschmiert bzw. geklebt. Von unbekannten Tätern wurde in der Nähe der Metallätzerei in Suhl ein Hakenkreuz (3 × 3 m) angebracht. Losungen gegen Partei und Regierung wurden in Magdeburg, Bautzen und Ottendorf[-Okrilla], [Kreis] Dresden[-Land], gemalt. Beschädigungen von Fahnen, Transparenten, Schaukästen usw. waren zu verzeichnen in Gillersdorf, [Kreis] Ilmenau, Berufsschule Wernigerode, Pirna, Leutersdorf, [Kreis] Zittau, Markvippach, [Kreis] Erfurt[-Land], Oberschule Nauen, Buckow, [Bezirk] Frankfurt/O.

In Wölkau, [Kreis] Pirna, wurde am 8.4.1956 von angetrunkenen Jugendlichen eine Straßensperre aus einer Ackerschleppe und einer Egge errichtet (Festnahmen erfolgten).

Am 6.4.1956, gegen 18.00 Uhr, wurde von einem Kind in einem Schützengraben auf dem Übungsgelände der KVP in Skassa, [Kreis] Großenhain, ein guterhaltener Karton gefunden. Der Inhalt war: Ein Radiolux-Bestrahlungsapparat mit Schnur und Stecker, eine zerrissene Landkarte vom früheren Sachsen, vier Schlüsseln27 und ein mit Petroleum getränkter Lappen, ein Bogen mit aufgemalten Morsezeichen, auf dessen Rückseite mit Bleistift geschrieben war, »– morgen 20.00 Uhr –«.

Terrorfälle waren in der Berichtszeit nicht zu verzeichnen, aber verschiedene Provokationen.

  • In einer HO-Gaststätte in Luckenwalde, [Bezirk] Potsdam, wurden am 30.3.1956 zwei Genossen (einer trug das Parteiabzeichen) von zwei angetrunkenen Jugendlichen angepöbelt und auf dem Nachhauseweg tätlich angegriffen, wobei einem Genossen das Nasenbein gebrochen wurde. (Täter wurde festgenommen)

  • Bei einer Ausweiskontrolle am KPP Schildow am 7.4.1956 weigerte sich ein Jugendlicher, seinen Ausweis vorzuzeigen und schlug nach der Aufforderung, den Autobus zu verlassen, auf den Grenzpolizisten ein. (Täter wurde inhaftiert)

  • Bei einer Ausweiskontrolle am 8.4.1956 am KPP Hennigsdorf wurde der Grenzpolizist von einem Mechaniker auf das Übelste beschimpft. Außerdem äußerte er sich in feindlicher Form gegen die DDR und die VP. (wurde festgenommen)

  • Am 14.4.1956 wurde eine in Berlin-Treptow marschierende Kampfgruppeneinheit28 von einer männlichen Person mit den Worten provoziert: »Diese Hunde müsste man anspucken«, worauf er auch vor der Einheit ausspie. (wurde festgenommen)

Die Verbreitung von Gerüchten hat in der Berichtszeit zugenommen.

  • Im Kreis Staßfurt: »Schulabgänger, die an der Konfirmation teilnehmen, erhalten keine Lehrstellen, nur solche, die Jugendweihe bekamen.«29

  • In der Gemeinde Langsow, [Bezirk] Frankfurt/O.: »Warum wird Stalinstadt in ›Stadt der Jugend‹ umgetauft?«

  • In Falkenberg, [Bezirk] Frankfurt/O.: »Am 1.8.1956 wird in der DDR die offizielle Wehrpflicht eingeführt.«30

  • In [Bad] Freienwalde, [Bezirk] Frankfurt/O.: »Im Januar 57 gibt Polen das Gebiet von Stargard bis Breslau zurück.« (Dadurch haben viele Umsiedler Hoffnung, wieder in die frühere Heimat zurückzukommen.)

Feindtätigkeit in der Industrie

Die Feindtätigkeit in der Industrie kam wiederum in faschistischen Schmierereien sowie Beschädigen von Transparenten und Büsten fortschrittlicher Personen zum Ausdruck. Diese Erscheinungen wurden aus folgenden VEB Betrieben bekannt.

  • Zementwerk Göschwitz, [Bezirk] Gera;

  • Kraftverkehr Ueckermünde, [Bezirk] Neubrandenburg;

  • Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf, [Bezirk] Potsdam;

  • Aktivist Berlin;31

  • Maschinen- und Gerätebau Berlin-Weißensee;

  • Clara Zetkin Werk III, Burgstädt, [Kreis] Karl-Marx-Stadt[-Land];

  • Privatbetrieb Wünsche Neugersdorf,32 [Bezirk] Dresden.

Gerüchte

Im Schacht 235 der Wismut in Johanngeorgenstadt verbreitet ein Arbeiter, Mitglied der SED, das Gerücht, dass in Volkspolen Truppenverschiebungen gewesen seien, da es einen Partisanenaufstand gegeben habe. Diese Mitteilung habe er zu Ostern von seinem Sohn erfahren, der bei der KVP wäre und auf Urlaub war.

Anonymer Anruf

Der VEB Bauplatten und Hartpappenwerk Porschendorf, [Kreis] Sebnitz, [Bezirk] Dresden, erhielt am 8.4.1956 einen anonymen Anruf. Ein Unbekannter meldete sich als Staatssicherheitsdienst und wollte den Betriebsleiter sprechen.

Sonstige Vorkommnisse

Im VEB Kunstblume Hertigswalde,33 [Ortsteil von] Sebnitz, wurden im Ausgangslager bei einem Stapel versandfertiger Kartons sämtliche Verschnürungen aufgeschnitten und ein Teil Kartons beschädigt. Im VEB Kammgarnwerk Langensalza, [Bezirk] Erfurt, wurden am 3.4.1956 von einem Arbeiter drei Patronen Karabinermunition, in einer Zigarrenschachtel verpackt, in einem Papierkorb in der Heizung des Betriebes gefunden.

  1. Zum nächsten Dokument Lage und Stimmung zur Versorgung

    21. April 1956
    Lage und Stimmung zur Versorgung [Information Nr. M89/56]

  2. Zum vorherigen Dokument Kritische Stimmen zu Walter Ulbricht (2)

    19. April 1956
    Hetze gegen den Genossen Walter Ulbricht (2. Bericht) [Information Nr. M88/56]