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Sicherheitslage im Bezirk Cottbus

28. September 1961
Bericht Nr. 597/61 über die im Zusammenhang mit den Schutzmaßnahmen der DDR aufgetretenen politisch-operativen Schwerpunkte im Bezirk Cottbus

I. Territoriale und objektmäßige Schwerpunkte

Der Kreis Senftenberg bildet einen Schwerpunkt in der politisch-ideologischen Diversion, die besonders nach dem 13.8.1961 in Form von schriftlicher und mündlicher Hetze auftrat. Stark angefallen sind Rückkehrer, Erstzuziehende, aktive Faschisten und junge Bürger zwischen 18 und 25 Jahren. Im Kreis gibt es 1 451 Rückkehrer und 486 Zuzüge. In der Landwirtschaft bestand ein Schwerpunkt in der LPG Freienhafen, wo es längere Zeit keine gute genossenschaftliche Arbeit gab. Freienhafen war das negative Beispiel, welches auf den gesamten Kreis ausstrahlte.

Im Kreis Hoyerswerda traten nach dem 13.8.1961 verstärkt schriftliche und mündliche Fälle von Hetze auf. Schwerpunkte bilden die Rückkehrer, Erstzuziehenden und die jungen Bürger. Im Kreis sind 1 402 Rückkehrer und 272 Erstzuzüge wohnhaft. Bei der Werbung zur NVA gab es Überspitzungen,1 die durch die Bezirksleitung der Partei abgestellt wurden. Der Staatsapparat hat nur zögernd Maßnahmen zur Einschränkung der Angsteinkäufe eingeleitet.

Der Kreis Spremberg bildet einen Schwerpunkt in der politisch-ideologischen Diversion. Verstärkt trat schriftliche und mündliche Hetze gegen die Politik von Partei und Regierung auf. Besonders waren Jugendliche, Erstzuzüge und Rückkehrer beteiligt.

Im Kreis wohnen 862 Rückkehrer und 420 Erstzuzüge. In der Plankommission des Kreises Herzberg traten pazifistische Erscheinungen auf. Schwierigkeiten bestehen beim Rat des Kreises vor allem in der Besetzung der Abteilung Landwirtschaft, wodurch sich bereits einige Desorganisationen ergeben haben. Es wurden Ferkel produziert, die nicht abgesetzt werden konnten, obwohl Bedarf vorhanden ist.

Im Kreis besteht die Tendenz, dass das Getreidesoll – vor allem von den LPG Typ III – nicht voll geliefert wird mit der Begründung, dass der Rest für das eigene Vieh nicht ausreichend ist.

Im Kreis Luckau sind ebenfalls Erscheinungen vorhanden, dass vor allem die LPG Typ III ihr Getreidesoll nur mit 85 bis 90 % erfüllen. In der Plankommission des Rates des Kreises wurde von einem Mitarbeiter geäußert, dass es nicht sehr lange dauern wird und man sich nicht zu wundern braucht, wenn bald ein neuer 17. Juni kommt.

Im Kreis Jessen bestehen Schwierigkeiten in der Besetzung der Planstellen im Staatsapparat – vor allem in der Abteilung Landwirtschaft. Es gibt auch hier Erscheinungen, dass von den LPG Typ III das Getreidesoll nicht voll geliefert wird.

In den Kreisen Finsterwalde und Liebenwerda diskutieren vor allem die Vorsitzenden der LPG Typ III nach 85 bis 90 %iger Ablieferung des Getreides ebenfalls dahingehend, dass sie mehr Getreide nicht liefern könnten, weil der Futterbedarf für ihr Vieh dann nicht gedeckt wäre.

Im Kreis Lübben traten nach dem 13.8.1961 besonders solche Personen negativ in Erscheinung, die bereits in der Vergangenheit eine abwartende Haltung bei der sozialistischen Umgestaltung gezeigt haben.

  • In der LPG in Lübben wurden auf Anweisung des Rates des Kreises bei den einzelnen LPG-Mitgliedern Schweine erfasst und bei ziemlich ungünstigen Witterungsverhältnissen in freien Gehegen zentral untergebracht. Innerhalb eines Monats verendeten ca. 1 000 Schweine davon.

  • Auf einer Versammlung der MTS Groß-Leuthen gaben von 47 Anwesenden nur acht ihre Zustimmung zu den Sicherungsmaßnahmen.

Der Kreis Cottbus bildet einen Schwerpunkt in der politisch-ideologischen Diversionstätigkeit. In Vorbereitung der Wahlen hat die mündliche und schriftliche Hetze zugenommen. Durch den häufigen Wechsel der Funktionäre des Staatsapparates – vor allem des Vorsitzenden des Stadtkreises und der Abteilung Landwirtschaft – entwickelt sich keine gute operative Arbeit, einige Funktionäre werden müde.

Im Kreis Calau war nach dem 13.8.1961 und vor allem in der Zeit der Wahlvorbereitung verstärkte politisch-ideologische Diversionstätigkeit zu verzeichnen.

Die Kreise Forst und Guben bilden als Grenzkreise einen Schwerpunkt in der Konzentration von Rückkehrern.

Weiterhin wurde in der letzten Zeit verstärkt mündliche und schriftliche Hetze festgestellt. Im Hinblick auf die Wahl wurden Hetzlosungen geschmiert, Flugblätter gestreut, Wahlplakate entfernt u. a. m.

Im Kombinat Schwarze Pumpe entstanden durch den häufigen Wechsel der Varianten in der Perspektive des Kombinats Unsicherheit und Auseinandersetzungen unter der Intelligenz. Eine Reihe von Projekten, die aus Westdeutschland geliefert werden sollten, sind zurückgestellt worden. Die neu konstruierten 50-MW-Maschinen im Kraftwerk des Kombinates laufen sehr schlecht, der Plan der Elektroenergie wurde dadurch nur mit 92 % erfüllt.

Es ist erforderlich, dass die Frage der unbefriedigenden Leistung der 50- und auch der 100-MW-Maschinen schnellstens gelöst wird. Im Kombinat sind Erstzuzüge und Rückkehrer stark konzentriert, bilden Schwerpunkte politisch-ideologischer Diversionstätigkeit. In den Wohnlagern ist das gemeinschaftliche Abhören von Westsendern verbreitet.

Einen besonderen Schwerpunkt im Bezirk Cottbus bildet die Braunkohlenindustrie.

  • Die Planerfüllung der VVB Kohle zeigt in den letzten zwei Monaten eine rückläufige Tendenz.

  • Im BKW Spreetal ist das Problem der Entwässerung nicht geklärt. Geräte können nicht voll eingesetzt werden. Seitens der Projektierung wurde keine Klarheit über die Drehpunktverlagerung geschaffen. Vorlauf im Abraum ist ungenügend.

  • Im Jugendobjekt Schlabendorf bestehen aufgrund der geologischen Verhältnisse große Rutschungsgefahren.2 Die Brücke kann deshalb nicht voll ausgefahren werden.

  • Im Tagebau Nochten ist vonseiten der zentralen Projektierung in Berlin noch nicht entschieden, ob Band- oder Brückenbetrieb eingerichtet wird. Dadurch ist nicht garantiert, dass die Technik vorhanden ist, wenn Kohle gefördert werden soll.

  • In den Tagebauen Kleinleipisch, Klettwitz, Welzow-Süd und Meurow bestehen erhebliche Rückstände im Abraumbetrieb.

  • In der Grube Schlabendorf sowie in Meurow und im Neuaufschluss Seese gibt es erhebliche Schwierigkeiten bei der konsequenten Durchsetzung des Politbürobeschlusses vom 24.3.1959 betreffend den Entwässerungsvorlauf und die Sicherung der Neuaufschlüsse.3

  • Im BKW Großräschen – Brikettfabrik »Sonne« wurde einige Zeit die Produktion nicht erfüllt, weil laufend Störungen durch das Drücken der Notschalter durch unbekannte Personen verursacht wurden.

Das Kraftwerk Lübbenau erfüllt seinen Plan in Elektroenergie nur mit 76,2 %. Die Ursachen liegen im sehr schlechten Lauf der 50-MW-Maschinen begründet und weiterhin im starken Eisengehalt der gelieferten Kohle, was zu Rostverschlackungen und Verpuffungen führte.

Durch Beimischung von Kohle aus anderen Gruben ist der zuletzt genannte Mangel zurzeit behoben. In den Kraftwerken Lübbenau und Vetschau bilden die Rückkehrer, Erstzuziehende und die Jugendlichen einen Schwerpunkt, vor allem in der politisch-ideologischen Diversionstätigkeit.

In Fragen der politisch-ideologischen Diversionstätigkeit bilden einige Betriebe bzw. Strecken der Reichsbahn Schwerpunkte.

  • Auf den Bahnhöfen Neupetershain, Wilhelm-Pieck-Stadt Guben und Leuthen, sowie in einigen Zügen auf den Strecken

    • Hoyerswerda–Falkenberg,

    • Cottbus–Falkenberg,

    • Cottbus–Dresden

      wurden Hetzlosungen festgestellt, die sich gegen die Politik von Partei und Regierung richteten.

  • Bei den Parteisekretären der Bahnhöfe Lübben und Knappenrode waren Aufweichungserscheinungen vorhanden.

    Der Erstgenannte erklärte sich mit den Maßnahmen nicht einverstanden, weil sie nicht mit der Bevölkerung diskutiert worden seien.

    Da dem Letztgenannten eine Reise nach Westdeutschland nicht genehmigt wurde, legte er seine Funktion nieder.

  • Im RAW Cottbus wurde während einer Betriebsversammlung von einem größeren Teil Jugendlicher zum Ausdruck gebracht, dass es nun zum Krieg kommen würde, die Wehrpflicht eingeführt und wir durch die Maßnahmen unsere Schwäche zeigen würden.

Bei der Reichsbahn bestehen Schwierigkeiten in der Abdeckung des Transportraumbedarfs der Kohleindustrie, was oft auf Kosten der Baustoffindustrie erfolgen muss, sodass hier wieder ein Verzug im Antransport von Baustoffen und Großbauteilen eintrat.

Weitere Schwierigkeiten bestehen in der planmäßigen Durchführung der Züge, weil die Streckendurchlassfähigkeit voll ausgelastet ist. Im Jahre 1962 sind gegenüber diesem Jahr noch 9 Mio. t mehr in Waggons zu befördern. Die Frage der Erweiterung bzw. des Ausbaus der Reichsbahnstrecken muss dann geklärt sein.

Einen politisch-ideologischen Schwerpunkt bilden die Ingenieure des VEB Wasserwirtschaft, Speicherbeckenbau Bräsinchen. Aus diesem Personenkreis wurde ein Diplomingenieur wegen wüster Hetze gegen den 1. Sekretär unserer Partei verhaftet.

Große Schwierigkeiten in der Störfreimachung gibt es im Fernsehkolbenwerk Friedrichshain. Vonseiten der Projektierung wurde der Fehler gemacht, dass die 30 zur Taktstraße gehörenden Maschinen aus den verschiedensten kapitalistischen und sozialistischen Ländern bezogen wurden. Die im Betrieb seit einiger Zeit laufenden Versuche blieben bisher ohne konkretes Ergebnis.

Das Kreiskrankenhaus Senftenberg war von jeher ein Schwerpunkt politisch-ideologischer Diversionstätigkeit. In der Zeit nach dem 13. August 1961 kam es hier erneut zu diesbezüglichen feindlichen Handlungen.

II. Bezirksmäßige Probleme, die als Schwerpunkte in Erscheinung treten:

  • Das Produktionsaufgebot besitzt im Bezirk noch keine Massenbasis.

    In den Leitungen der Betriebe wird zwar viel diskutiert, in den Brigaden werden aber noch wenig Auseinandersetzungen geführt. Dieser Zustand ist nicht nur in der Industrie sondern auch im Bauwesen und in der Landwirtschaft zu verzeichnen.

  • Beim FDGB bestehen zwar klare Vorstellungen zum Produktionsaufgebot, die aufgebotene Initiative zur Durchsetzung unter den Massen genügt aber noch nicht.

  • Bei der Störfreimachung bilden Schwerpunkte die elektrischen Geräte in den neuen Kraftwerken des Bezirkes, die Mess- und Regeltechnik in den Braunkohlenwerken und die Druckvergasung in der Großkokerei Lauchhammer. Bei diesen Anlagen handelt es sich überwiegend um westdeutsche Erzeugnisse.

    Die bei Störungen erforderliche Ersatzteilbeschaffung ist bisher ungeklärt.

  • Große politisch-ideologische Unklarheiten bestehen bei den Ingenieuren der Projektierungsbüros des Bauwesens.

    Die Haltung dieser Intelligenzler strahlt auf die leitenden und mittleren Kader der einzelnen Baustellen aus, bei denen sich die gleichen Schwächen zeigen.

  • Der größte Teil der Brigadiere und Meister auf den Baustellen besitzt nicht die politischen und fachlichen Voraussetzungen, um die Masse der Bauarbeiter für das Produktionsaufgebot begeistern zu können.

    Sie sind nicht konsequent bestrebt, das Missverhältnis zwischen Arbeitsproduktivität und Lohn und die bestehenden Mängel in der Organisation der Arbeit und im Einsatz der Technik zu beseitigen.

  • Das im Bauwesen bestehende Missverhältnis zwischen Arbeitsproduktivität und Lohn hat zur Folge, dass im Wohnungsbau und im ländlichen Bauwesen die Planziele nicht erreicht werden.

  • In den ländlichen Kreisen des Bezirkes traten besonders solche Personen mit negativen Äußerungen in Erscheinung, die bereits in der Vergangenheit eine abwartende Haltung zur sozialistischen Entwicklung in der Landwirtschaft gezeigt hatten.

  • In fast allen Kreisen tritt in Erscheinung, dass vor allem von den LPG Typ III Getreide zurückgehalten wird.

    Nach der Abdeckung von 85 bis 90 % des Solls wird von den Vorsitzenden dahingehend diskutiert, dass sie den Rest als Futtergrundlage für ihr Vieh benötigen.

  • Im Staatsapparat gibt es Schwierigkeiten durch unbesetzte Planstellen, vor allem in den Abteilungen Landwirtschaft.

    Zur Veränderung dieses Zustandes wurde im Büro der Bezirksleitung in der letzten Zeit ein Beschluss gefasst, der vorsieht, dass die unbesetzten Planstellen in kürzester Zeit mit qualifizierten Kadern aufgefüllt werden.

  • Schwerpunkte bilden im Bezirk die Konzentration von Erstzuziehenden und Rückkehrern.

    Besonders beachtet müssen 29 Gemeinden an der Staatsgrenze Ost werden, in denen über 800 Rückkehrer wohnhaft sind.

  • Starke Beachtung muss im Bezirk insgesamt der Verbesserung der Jugendarbeit gewidmet werden.

    In der Zeit nach dem 13.8.1961 traten negative Jugendliche – besonders im RAW und im Schlachthof Cottbus und in den Kreisen Senftenberg, Hoyerswerda und Spremberg – in Erscheinung.

III. Politisch-ideologische Schwerpunkte

Es gibt im Bezirk Einzelerscheinungen von Diskussionen unter Arbeitern, die eine ablehnende Haltung zu den Sicherungsmaßnahmen zum Inhalt haben. Diese Äußerungen stammen aus Meldungen westlicher Sender und lauten dahingehend, dass man mit Panzern und Stacheldraht nicht den Frieden erhalten könnte. Montagearbeiter des VEB Bergmann-Borsig sprachen ihren Unwillen darüber aus, dass auch die Arbeiter, die schon Jahrzehnte in Betrieben in Westberlin tätig sind, ihren Arbeitsplatz dort aufgeben mussten.

Weiterhin sind solche Arbeiter teilweise unzufrieden, die Verwandte in Westberlin oder Westdeutschland zu wohnen haben und durch die getroffenen Maßnahmen Reisebeschränkungen erwarten. Verbreitet ist in den Wohnlagern des Bezirkes das gemeinschaftliche Abhören westlicher Hetzsender.

Obwohl auch der größte Teil der Landbevölkerung des Bezirkes positiv zu den Maßnahmen vom 13.8.1961 steht, gab es hier doch einige politisch-ideologische Schwächen. Besonders in den Personenkreisen, die sich schon in der Vergangenheit abwartend gegenüber der sozialistischen Entwicklung in der Landwirtschaft verhalten hatten, wurde dahingehend argumentiert, dass die Maßnahmen der Regierung der DDR zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen können bzw. dass nunmehr damit zu rechnen ist, dass nach der Schließung der Grenzen mit den Bauern eine andere Sprache gesprochen wird.

Charakteristisch war auch für einen Teil der ländlichen Bevölkerung, dass sie – verblendet durch die RIAS-Parolen – versuchten, ihr Geld anzulegen und Angsteinkäufe tätigten. In Vorbereitung der Wahlen war zu verzeichnen,4 dass einige Kandidaten für die Gemeindeparlamente ihre Kandidatur mit der Begründung ablehnten, dass sie mit der gegenwärtigen Politik unserer Regierung nicht einverstanden wären und für diese Politik nicht später zur Rechenschaft gezogen werden wollen. Bei diesen Kandidaten handelt es sich überwiegend um Mitglieder der DBD und der CDU.

Der größte Teil der Ärzte verhält sich loyal. Diskussionen werden dahingehend geführt, dass nach Durchführung dieser Maßnahmen die Versorgung mit medizinischen Geräten nicht gewährleistet werden kann. Weiterhin traten solche Argumente auf, dass man in Zukunft eine schärfere Sprache mit den Ärzten sprechen wird.

Es werden auch Bedenken geäußert über die weitere Durchführung des Politbüro-Beschlusses zur Verbesserung der Lage der medizinischen Intelligenz. Sie sind der Meinung, dass die ihnen bisher gewährten Vergünstigungen wegfallen und sie den Ärzten in den sozialistischen Ländern gleichgestellt werden. Maßgeblich waren Ärzte an Angsteinkäufen beteiligt. Sie legten ihre Ersparnisse verstärkt in wertbeständigen Waren aus Gold und Silber an.

Einen politisch-ideologischen Schwerpunkt bildet das Bezirkskrankenhaus Cottbus. Mit den Ärzten dieses Krankenhauses wurde am 5.9.1961 eine Versammlung durchgeführt, bei der Professor Welcker die Schutzmaßnahmen unserer Regierung erläuterte und auf die Bedeutung der Wahlen hinwies. Außer Genosse Dr. [Name], der die Ausführungen des Prof. Welcker unterstütze, zeigten alle anderen Ärzte eine loyale Haltung und äußerten sich nicht zu den politischen Fragen. Die Versammlung musste deshalb vorzeitig abgebrochen werden.

Die Mittelschichten zeigten im Allgemeinen Zurückhaltung zu politischen Fragen. Teile der Handwerker begrüßten die Maßnahmen, andere stehen ablehnend. Bei den Letztgenannten handelt es sich meistens um solche Personen, die vor dem 13.8. ständig Verbindung nach Westberlin unterhielten.

In den Diskussionen unter den Pfarrern und besonders in den Kirchenleitungen tritt immer stärker die Meinung hervor, dass die Maßnahmen unserer Regierung die letzten Kontakte zerschlagen würden, und dass es notwendig wäre, eine eigene Kirchenleitung der DDR zu bilden.

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