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Ansichten von Leistungssportlern zu Problemen der Sportförderung

13. Januar 1964
Einzelinformation Nr. 32/64 über Ansichten von Leistungssportlern zu Problemen des Sports in der DDR

Im Mittelpunkt der Gespräche mit Leistungssportlern standen in den letzten Wochen solche Fragen wie

  • Zuwendungen an Leistungssportler,

  • Trainingspläne und -methoden,

  • Diskriminierung unserer Sportbewegung durch NATO-Länder, besonders durch die westdeutsche Sportführung, sowie die Hilfe anderer sozialistischer Länder zur Durchsetzung unserer Interessen im internationalen Sportgeschehen.

Nach den vorliegenden Informationen ist sehr häufig der Zustand zu verzeichnen, dass Sportler der verschiedensten Verbände die Schweigepflicht über Zuwendungen materieller Art verletzen. Trotz laufender Ermahnungen und entsprechender Hinweise hat sich an diesem Zustand kaum etwas geändert. Das ist vor allem deshalb bedenklich, weil von westdeutscher Seite aus auf jede Art und Weise versucht wurde und wird, Kenntnis über derartige Vorgänge zu erhalten.

Die häufigen Gespräche der einzelnen Sportler untereinander über dieses Thema haben aber auch zur Folge, dass sich verschiedene Leistungssportler ständig damit befassen, ob sie nicht im Vergleich zu anderen Sportlern benachteiligt würden. Das widerspiegelt sich nicht zuletzt in einer ganzen Reihe schriftlicher oder mündlicher Beschwerden gegenüber Sportverbänden, Trainern oder Sportclubs wegen angeblicher Benachteiligung bei materiellen Zuwendungen.

Die leichtfertige Behandlung der Frage der Zuwendungen durch eine ganze Anzahl Leistungssportler hatte zur Folge, dass es bereits außerhalb des Kreises solcher Sportler Diskussionen gab wie z. B. unter Arbeitskollegen in den Betrieben, wo Leistungssportler Förderungsstellen innehaben.

In verschiedenen Fällen brachten Leistungssportler beim Erhalt von Prämien zum Ausdruck, dass diese nicht ihren Erwartungen bzw. ihren Leistungen entsprächen. So äußerte z. B. der Radsportler Hancke1 vom SC Leipzig beim Erhalt einer Prämie (in sehr zurückhaltender Form, weil er angeblich schon einmal aufgrund eines Briefes an das Staatliche Komitee2 eine »Retourkutsche« erlebt hätte), dass ihm seines Wissens für die Erfüllung der Norm I3 (H. fuhr bisher schnellsten Kilometer in der DDR) ein höherer Betrag zustände. Auch sein Trainer habe ihm dieses bestätigt. H. hatte bereits im Jahre 1963 seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck gebracht, dass die von ihm gemeinsam mit den Sportfreunden Hochschild,4 Zuchold5 und Franz6 im Sommer 1963 in Bukarest gefahrene Weltbestzeit über 4000 m7 nicht prämiert wurde, während die gleiche Leistung durch Sportler des TSC Berlin drei Wochen vorher8 »materiell gewürdigt« worden sei.

Auch einige Spieler unserer Fußballmannschaft waren anfänglich enttäuscht, weil die angeblich von führenden Sportfunktionären zugesicherten Prämien für das Ungarnspiel9 nicht sofort ausgezahlt worden seien (z. B. Heinsch,10 Kleiminger11). Auch die Differenzierung der Zuwendungen für Oberligafußballspieler durch die Trainer ist in verschiedenen Clubs noch immer Anlass zu »Beschwerden« durch einzelne Spieler. Beim ASK Vorwärts wird durch die Spieler vor allem der Umstand bemängelt, dass vom neuen Trainer den Spielern gegenüber keinerlei Begründungen für differenzierte Zuwendungen abgegeben wurden. Der Spieler Pankau12 vom SC Empor Rostock ist nicht einverstanden damit, dass ihm – ohne Mitteilung des Grundes – nur 50 % der allgemeinen Clubzuwendung ausgezahlt werden. Der Spieler Urbanczyk13 vom SC Chemie Halle war über seine Prämie enttäuscht, weil er nur 50 % des von ihm erwarteten Betrages erhalten habe. Nach seinen Angaben hätte ihm Generalsekretär Michalski14 das Doppelte zugesagt. Das wäre schon das dritte Mal, dass ihm höhere Versprechungen gemacht worden seien, als man eingehalten habe.

In den letzten Wochen sprechen die Spieler verschiedener Oberligakollektive von einer bevorstehenden Neuregelung der Clubzuwendungen und der Übergabemethoden. Obwohl keine konkreten Angaben gemacht werden, wird doch häufig geäußert, in irgendeiner Form von neuen Methoden der materiellen Unterstützung im Jahre 1964 gehört zu haben. Innerhalb mancher Kollektive gab es darüber rege Diskussionen und Vermutungen in einer Form, die die Möglichkeit einschließt, dass der Inhalt der Gespräche an die Öffentlichkeit gelangt.

Nach wie vor bemängeln Leistungssportler der verschiedensten Sportarten Trainingspläne und Trainingsmethoden der Verbände bzw. Trainer. Im Mittelpunkt steht dabei die Meinung, dass verschiedene Trainer jeden Hinweis der Sportler missachten bzw. als »persönliche Beleidigung« auffassen. Viele kritische Bemerkungen von Leistungssportlern werden einfach abgewiesen, weil ihnen eine »wissenschaftliche Grundlage fehle« oder weil seitens des jeweiligen Verbandes Rahmentrainingspläne vorlägen, die »obligatorisch und unumstößlich seien«.

Wie schon in vorhergehenden Informationen berichtet, vertritt ein ganzer Teil unserer Sportler die Meinung, dass die vorliegenden Trainingspläne zu wenig Möglichkeiten böten, um mit bestimmten Sportlern individueller – je nach deren Veranlagung und Mentalität – arbeiten zu können. Letztgenannte Auffassungen vertraten beispielsweise die Spieler des SC Chemie Halle und des SC Leipzig. Der Leichtathletikverband mache sich zu wenig Gedanken über individuellere Arbeitsmöglichkeiten. Hinweise der Sportler würden aber abgewiesen mit dem Bescheid, dass die Pläne den »neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen« entsprächen und dass deshalb danach zu arbeiten sei.

Auch die laufenden Vorbereitungslehrgänge für Leichtathleten – wie beispielsweise der im Dezember 1963 in Kienbaum –15 sollte man auf Vorschlag der Sportfreunde vom SC Chemie Halle hinsichtlich der Arbeitsmethoden verändern. Durch den Ablauf des Lehrganges kämen sie nur aus ihrem gewohnten Arbeitsrhythmus und die Leistungsfähigkeit lasse nach. Man solle den Trainingsrhythmus des Lehrganges an ihren sonstigen Trainingsablauf angleichen, sonst ergäben die Lehrgänge nicht die beabsichtigten Erfolge. (In ähnlicher Form äußerten sich auch Leistungssportler anderer Disziplinen.)

Verschiedene Turnerinnen des SC Leipzig machten darauf aufmerksam, dass sie noch nicht gut auf die deutschen Meisterschaften vorbereitet seien. Ein achttägiger Trainingslehrgang in Kienbaum – praktisch eine Vorbereitung für die Meisterschaften – hätte nach Meinung der Turnerinnen kaum Erfolg gehabt. Es seien in der Hauptsache nur Details aus Übungen trainiert worden, während man die Übungen nicht insgesamt durchgeturnt hätte. Dadurch fehle es noch an der Harmonie der gesamten Übung und es seien bis jetzt keine meisterlichen Leistungen geboten worden. Einige bezeichnen den Lehrgang direkt als »Trainingsausfall«.

Verschiedene Sportler des SC DHfK Leipzig weisen ebenfalls auf die »Schematik« der jetzt vorliegenden Rahmentrainingspläne 1964 hin. Sie erkennen an, dass diesen Plänen die besten Erkenntnisse der Sportwissenschaft und auch bewährte Trainingsmethoden hervorragender Sportler zugrunde liegen. Damit sei aber noch nicht gesagt, dass diese Methodik für alle Athleten in Bausch und Bogen übernommen werden könne. Die Athleten heben hervor, dass das individuelle, jeweils auf den einzelnen Sportler zugeschnittene Training fehle. Seit Jahren werde schon experimentiert, man komme aber nicht so recht voran.

Bei einer ganzen Anzahl von Aussprachen mit Leistungssportlern zeigte sich, dass die ständige Diskriminierung unserer sozialistischen Sportbewegung durch die Bonner Regierung und die mit ihr verbündeten NATO-Länder selbst bei sehr optimistischen Aktiven eine gewisse Wirkung hinterlassen hat. Durch den praktischen Ausschluss der DDR von einer Reihe Welt- und Europameisterschaften sowie anderen großen sportlichen Ereignissen zeigen sich gewisse Auswirkungen in Bezug auf Trainingsintensität und Trainingsfleiß. Bei einigen Sportlern hinterlassen die Zweifel an der Teilnahmemöglichkeit für genannte Veranstaltungen teilweise einen ungünstigen Einfluss. Vereinzelt wird zum Ausdruck gebracht, dass es gar keinen Zweck habe, sich so intensiv und hart auf internationale Wettkämpfe vorzubereiten, wenn man doch davon ausgeschlossen werde. Es sei deshalb notwendig, dass andere sozialistische Staaten unsere Sportbewegung mehr unterstützen. Im Moment habe es den Anschein, als würden wir immer mehr in die Isolierung gedrängt, nicht aber die reaktionäre westdeutsche Sportführung. Verschiedene Sportler führen das teilweise anmaßende, provokatorische Verhalten der Bonner Seite bei Olympiaverhandlungen auf eine solche Situation zurück. Ihrer Meinung nach könnten in dieser Hinsicht die sozialistischen Länder gewisse Schranken setzen, indem sie beispielsweise mit dem Abschluss von Wettkämpfen gegen Westdeutschland »kürzer träten«. Es müsse möglich sein, mit höheren Staatsfunktionären befreundeter Länder einen Gedankenaustausch über eine einheitliche taktische Linie auf dem Gebiete des Sports herbeizuführen.

Einen breiten Rahmen bei Gesprächen mit Leistungssportlern nehmen solche Sportereignisse ein, wo die DDR praktisch durch Schieds- bzw. Kampfrichter aus sozialistischen Staaten benachteiligt worden sei. Besonders wurde dabei auf das Ausscheiden der DDR im Europa-Cup der Nationalmannschaften, auf den Boxländerkampf im Europapokal gegen Polen und eine Volleyballbegegnung der Frauen gegen Rumänien verwiesen. Im letzteren Fall sei dadurch unseren Mädchen der Weg nach Tokio16 verbaut worden. Ein solcher Zustand diene letzten Endes nur der westdeutschen Sportführung, die um jeden Preis versuche, die Mehrzahl der Teilnehmer für die gesamtdeutsche Olympiavertretung zu stellen.

Im Einzelnen wurden in Aussprachen mit Sportlern noch folgende Probleme angeführt: Kanu-Sportler der DHfK Leipzig machten darauf aufmerksam, dass die Anzahl der Wettkämpfe in der kommenden Saison erhöht werden müsse. Zwei Veranstaltungen (Zwickau, Spindlermühle/ČSSR) und ein Trainingslager (Spital/Österreich) seien zu wenig, um auch 1964 weiter die Weltspitze zu halten. Es gäbe Anzeichen dafür, dass im kapitalistischen Ausland – besonders aber in Westdeutschland – sehr hart gearbeitet werde. Das habe sich schon bei den Weltmeisterschaften 196317 gezeigt, wo sich Westdeutschland erstmalig zwei Titel holte. Der Sportfreund Siegfried Roßberg18 zeigte in einer Aussprache großes Interesse für den Republikverrat Perlebergs.19 Unter anderem wollte er genau wissen, wie es P. gelungen sei, in Jugoslawien unbemerkt »abzuhauen«, welche günstigen Stellen es in Jugoslawien für ein solches Unternehmen gebe und ob eventuell ein größerer Geldbetrag dazu notwendig sei.

Die Sportfreundin Ingrid Engel-Krämer20 teilte mit, dass sie sich in Rostock sehr wohl fühle und der Trainerwechsel keine negativen Auswirkungen gehabt hätte. Sowohl innerhalb des Clubs als auch zum Trainer habe sie schnell guten Kontakt gefunden. Eine Zusammenarbeit mit ihrer früheren Trainerin Sibinski21 in Dresden sei beim besten Willen nicht mehr möglich gewesen, da sie die menschlichen Probleme überhaupt nicht beachtet. Niemand hätte eine eigene Meinung vertreten dürfen. Da Ingrids Leistungen nach einem Krankenhausaufenthalt nicht sehr hoch waren, sprach die Trainerin S. sogleich von vergeudeter Zeit mit Ingrid weiter zu trainieren. Daraufhin hatte sich Ingrid Engel-Krämer bereits mit dem Gedanken getragen, ihren Sport aufzugeben.

In einem Gespräch mit Helmut Recknagel22 über die bevorstehende Winterolympiade23 ging dieser von sich aus auf die Gefahr möglicher Republikfluchten ein. Er wies darauf hin, besonders unseren Skispringern in dieser Richtung Beachtung zu schenken, da es sich doch vor allem um junge, ledige Sportler handle. Ihm selbst sei besonders durch Starts in Österreich und Westdeutschland bekannt, dass mit allen Mitteln – besonders auch durch junge, bezahlte Mädchen – versucht wurde, einen negativen Einfluss auszuüben. Damit sei auch in diesem Jahr in Innsbruck zu rechnen.24

Die Skilangläuferin Renate Dannhauer25 ist der Meinung, dass bei der Delegation der Skilangläuferinnen keine allzu große Gefahr einer Flucht bestehe. Sie kenne alle persönlich sehr gut und sei überzeugt, dass alle zurückkämen.

Die Skilangläuferin Christa Herklotz26 vom SC Traktor Oberwiesenthal hat den Leistungssport eingestellt. Sie hatte ihrem Club vorgeschlagen, im Sommer jeweils in ihrem Heimatort (50 km von Oberwiesenthal entfernt) zu trainieren, weil sie ihr Kind nicht das ganze Jahr in eine Krippe geben wolle. Da die Clubleitung dieses Anliegen ablehnte, habe sie den Leistungssport aufgegeben, obwohl das ursprünglich gar nicht ihre Absicht gewesen sei.

Der Fußballspieler Kurt Liebrecht27 gab in einer Aussprache zu verstehen, dass das Fußballspielen »allmählich etwas viel werde«. Aufgrund seiner vielen Berufungen für repräsentative Aufgaben und Auslandsreisen sei er das ganze Jahr praktisch ohne Pause. Bedingt durch diese Umstände machte Liebrecht einen etwas niedergeschlagenen Eindruck.

Eine Reihe von Boxern klagt über die Verhältnisse an der Sportschule Güstrow. Besonders wird bemängelt, dass die Schule sehr wenig Abwechslung in Bezug auf Freizeitgestaltung biete. Die Abende verliefen alle eintönig, meist wurde nur am Fernsehapparat gesessen. Da die Stadt zu weit entfernt sei, plage sie oft die Langeweile. (Ähnliche Äußerungen liegen auch von Eishockeyspielern über die Zusammenkünfte in Grünau vor.)

Der Sportfreund Werner Rautenberg28 vom TSC Berlin (Sektion Tennis) war verbittert darüber, dass bei einem möglichen Auslandsstart der Sportfreund Fährmann29 vorgezogen worden sei. (Indonesien).30 R. führt das darauf zurück, weil er dem Verband gegenüber immer offen seine Meinung zum Ausdruck bringe, was bei F. nicht der Fall sei. Beim Verband habe man ihm zu verstehen gegeben, er solle erst einmal seine Diplomarbeit abschließen, zum anderen würde er höchstwahrscheinlich die klimatischen Veränderungen gesundheitlich nicht überstehen. (R. war während eines Turniers in der VAR an Gelbsucht erkrankt.)

Sportfreund Rautenberg war auch deshalb misstrauisch, weil sich der Verband bisher kaum um sein Fernstudium gekümmert hätte. Im Krankenhaus sei er auch nicht besucht worden. Darum erscheine ihm die jetzige »Fürsorge« nicht ganz ehrlich. Zur Verbesserung der Arbeit des Verbandes sagte er, dass dort »gründlich aufgeräumt« werden müsse, mit der Auswechslung zweier Personen sei es nicht getan. Eine grundsätzliche Änderung sei notwendig. Es erscheint günstig, wenn vom Verband mit R. eine gründliche, persönliche Aussprache geführt würde.

Eine ganze Anzahl ehrenamtlicher Helfer des Deutschen Eislaufverbandes beschwert sich darüber, dass dieser die einfachsten Prinzipien der Massenarbeit noch nicht begriffen habe. Durch ständiges Administrieren habe er z. B. den Bezirksfachausschuss Berlin zu seinem »Laufjungen« gemacht und die ehrenamtlichen Funktionäre lägen aus diesem Grunde ständig mit dem Verband in »Fehde«. Vor einigen Monaten hatte die Fachkommission des Bezirkes in einem Brief dem Verband »politische Unfähigkeit« vorgeworfen, da der Vertreter des Verbandes auf einer Sitzung über den Veranstaltungsplan 1963/64 mitteilte, dass aus »finanziellen Gründen« in Berlin keine Großveranstaltungen stattfinden könnten. Auf diesen Brief reagierte der Verband so, dass er sich hinsichtlich des Veranstaltungsplanes korrigierte, aber gleichzeitig die Meinung vertrat, es sei von vornherein selbstverständlich gewesen, Großveranstaltungen in Berlin durchzuführen.

Darüber hinaus wird darüber Klage geführt, dass der Generalsekretär vom Verband festgelegte Wettkampfbestimmungen außer Kraft setze, wenn es »der Trainerin Jutta Müller31 nicht in ihren Kram passe«. Auch die Einsprüche von Preisrichtern würden dabei einfach ignoriert. Die Schwierigkeiten mit dem Deutschen Eislaufverband seien nach Meinung einer ganzen Anzahl ehrenamtlicher Kräfte darauf zurückzuführen, dass dem Generalsekretariat die »große Linie fehle«. An diesem Zustand habe auch eine Aussprache zwischen Eislaufverband und ehrenamtlichen Funktionären nichts geändert.

Bei einer Aussprache mit dem Sportfreund Manfred Buder,32 der wegen der verlorenen Ausscheidung gegen Westdeutschland einen ziemlich niedergeschlagenen Eindruck machte, vertrat dieser die Auffassung, dass vom Verband bei der Auswahl von Spielern für unsere Nationalmannschaft zukünftig größerer Wert auf die körperlichen Voraussetzungen gelegt werden müsste. Die körperlichen Anforderungen an einen repräsentativ eingesetzten Eishockeyspieler machten eine solche Maßnahme schon lange erforderlich. Diese Tatsache sei jedoch in den letzten Jahren vom Verband nur sehr wenig berücksichtigt worden. In den Wurfdisziplinen der Leichtathletik habe man das beispielsweise schon längst erkannt. Sportfreund Buder schlug vor, einer Anzahl Aktiver, die bei den Ausscheidungskämpfen trotz großer Leistungen nur knapp unterlegen sei, auf Kosten einiger begleitender Funktionäre die Reise nach Innsbruck zu ermöglichen. Nach Ansicht eines anderen Sportfreundes sei die Eishockeymannschaft der DDR sehr enttäuscht gewesen, da während des Spieles gegen Westdeutschland angeblich Eishockeyfunktionäre die Halle verließen, als sich unsere Mannschaft auf der Verliererstraße befand.

Einige aktive Wasserballer vom SC Einheit Dresden erklärten zu den Verhandlungen der beiden Schwimmverbände, dass es völlig abwegig wäre, nur ein Ausscheidungsspiel in Westdeutschland unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen.

Der Sportfreund Ulrich Mense33 vom SC Empor Rostock beschwerte sich über die Arbeitsweise des Deutschen Seglerverbandes. Seine Sektion habe auf Anforderung des Verbandes alle Unterlagen für die Auszeichnung als »Meister des Sports« angefordert. Er habe aber erst durch die Presse erfahren, dass er nicht berücksichtigt worden sei. Schon mehrmals habe man ihm angedeutet, dass er ausgezeichnet werden müsse. Durch die Teilnahme an beachtlichen internationalen Veranstaltungen im Jahre 1963 wären bei ihm ganz bestimmt alle Voraussetzungen für eine Auszeichnung erfüllt gewesen. Gründe für eine Ablehnung seien ihm nicht bekannt gegeben worden.

  1. Zum nächsten Dokument Abschlussbericht über die Durchführung des Passierscheinabkommens

    14. Januar 1964
    Abschluss-Bericht Nr. 40/64 über die Durchführung des Berliner Abkommens

  2. Zum vorherigen Dokument Brandt und Bahr zur Rückgabe Stoph-Briefs an Brandt

    11. Januar 1964
    Einzelinformation Nr. 31/64 über Äußerungen Brandts und Bahrs zur Rückgabe des Briefs des stellvertretenden Ministerpräsidenten Stoph an Willy Brandt