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Flugschriften und Losungen gegen die SED im Oktober 1956

30. November 1956
Information – Betrifft: Feindtätigkeit im Gebiet der DDR vom 1. bis 31. Oktober 1956 [Information Nr. M134/56]

Hetzschriften [im Oktober 1956 – Tabelle 1]

[Absender]

durch Ballon

durch Post

[gesamt]

643 9311

105 457

davon: SPD2

276 233

3 545

[davon:] KgU3

18 824

14 776

[davon:] UfJ4

28 414

21 305

[davon:] CDU

2 000

35 287

[davon:] DGB

1

2 049

[davon:] FDP

10 986

16

[davon:] NTS5

62 473

2 118

[davon:] Zope6

66 109

[davon:] »Der Tag«7

169

[davon:] »Tarantel«8

104

[davon:] Freies Europa9

3 342

[davon:] Unbekannt

175 276

19 635

Colloquium10

6 726

Gesamt

643 93111

105 457

  • Selbstgefertigte Hetzschriften gefunden in 62 Fällen (mehrere)

  • Hetzschriften der Feindzentralen12 (Handverbreitung) [in] 18 Fällen (mehrere)

  • Hetzlosungen: 14 Fälle (mehrere)

  • Hetzschriften, [die] durch Post die an die Bevölkerung gelangten: 54 Fälle

Bezirk Dresden

Verbreitung durch Ballon: 29 983 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 21 Fälle (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 18 Fälle13 (mehrere)

  • c)

    Hetzlosungen: 14 Fälle (mehrere)

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 54 Fälle (mehrere)

davon in den Kreisen [des Bezirks Dresden im Oktober 1956 – Tabelle 2.1]:

[Kategorie]/[Kreis]

Dresden

Meißen

Großenhain

Görlitz

Bautzen

Pirna

Riesa

Löbau

a)

7 Fälle

7 Fälle

2 Fälle

2 Fälle

1 Fall

1 Fall

1 Fall

b)

1 Fall

1 Fall

4 Fälle

2 Fälle

1 Fall

4 Fälle

2 Fälle

c)

5 Fälle

1 Fall

4 Fälle

d)

13 Fälle

1 Fall

2 Fälle

1 Fall

5 Fälle

1 Fall

8 Fälle

[davon in den Kreisen des Bezirks Dresden im Oktober 1956 – Tabelle 2.2]:

[Kategorie]/[Kreis]

Kamenz

Dippoldiswalde

Zittau

Bischofswerda

Freital

Sebnitz

Niesky

a)

b)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

1 Fall

c)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

1 Fall

d)

1 Fall

9 Fälle

5 Fälle

3 Fälle

1 Fall

4 Fälle

[einzelne Kreise des Bezirks Dresden]

  • Dresden-Stadt: In sieben Fällen wurden 94 selbstgefertigte Hetzschriften verbreitet. Allein am 26. und 30.10.1956 wurden je 37 Stück und am 20. und 28.10.1956 je sieben Stück mit der Forderung nach freien Wahlen aufgefunden. Die letztgenannten sieben Stück waren noch mit der Forderung »Nieder mit dem Ulbricht-Staat« beschriftet. Die übrigen Hetzschriften enthalten ebenfalls die Forderung nach freien Wahlen sowie Hetze gegen den Genossen Walter Ulbricht und die Sowjetunion. Außerdem wurden in fünf Fällen mehrere gleichlautende Losungen, wie z. B. »Freie Wahlen – weg mit der Ulbricht-Regierung« oder »Freiheit – Ungarn ein Beispiel – Russen raus«14 und zweimal »Nieder mit der SED«, angeschmiert. Nur ein Fall wurde bekannt, wo eine Hetzschrift der SPD verbreitet wurde.

  • Meißen: In sieben Fällen wurden 18 selbstgefertigte Hetzschriften verbreitet. In drei Fällen wird in den Hetzschriften für die Konterrevolution in Ungarn eingetreten und gedroht, dass »bei uns der Tag der Freiheit nicht mehr fern ist«. Die übrigen Hetzschriften sind antisowjetischen und [anti-]komm[unistischen] Inhalts. Es wurden keine Fälle von Hetzschmierereien sowie die Verbreitung von Flugblättern der Feindzentralen bekannt.

  • Großenhain: In zwei Fällen wurden sieben selbstgefertigte Hetzschriften verbreitet. In allen sieben Hetzschriften wird für die Konterrevolution in Ungarn eingetreten und außerdem wird in fünf Hetzschriften zum Abzug der sowjetischen Truppen aufgefordert. Schmierereien wurden keine bekannt. Verbreitung von Flugblättern der Agentenzentralen wurde nur ein Fall (2 Stück unbekannter Herkunft) festgestellt.

  • Görlitz: In zwei Fällen je eine selbstgefertigte Hetzschrift verbreitet, die Verleumdung unserer Regierung zum Inhalt haben. Schmierereien wurden keine festgestellt. In vier Fällen drei Hetzschriften unbekannter Herkunft und eine Hetzschrift »Freies Europa« aufgefunden.

  • Bautzen: In einem Fall wurde eine selbstgefertigte Hetzschrift verbreitet, welche sich gegen die Volksvertretung und die Demokratisierung richtet. Schmierereien wurden keine festgestellt. In zwei Fällen je eine Hetzschrift der Zope und der SPD verbreitet.

  • Pirna: In einem Fall zwei selbstgefertigte Hetzzettel mit dem Inhalt: »Nieder mit dem Ulbricht-Staat – schmeißt die Russen raus!« Eine Schmiererei festgestellt: An ein Konsumschaufenster »alles ohne Marken« geschmiert.15 (Täter ermittelt). Eine Hetzschrift der Zope verbreitet.

  • Riesa: In einem Fall eine selbstgefertigte Hetzschrift mit antikommunistischem Inhalt und in vier Fällen je zwei Hetzschriften der Zope und der SPD verbreitet.

  • Löbau: In zwei Fällen, einmal 24 Stück »Freies Europa« und eine Hetzschrift der SPD verbreitet. In zwei Fällen wurden einmal drei Hakenkreuze geschmiert und zum anderen zwei Losungen gegen den Präsidenten sowie mit dem Text »Sorben raus!« angebracht.

  • Kamenz: In einem Fall eine Hetzschrift der SPD verbreitet.

  • Dippoldiswalde: In einem Fall elf Hetzschriften der SPD verbreitet. Eine Hetzlosung für die Konterrevolution in Ungarn angeschmiert.

  • Zittau: In einem Fall vier Hetzschriften der Zope verbreitet. Eine Hetzlosung für die Konterrevolution in Ungarn.

  • Bischofswerda: Eine Hetzlosung gegen unsere Regierung sowie gegen die Sowjetarmee angeschmiert.

  • Freital: Eine Hetzlosung für die Konterrevolution in Ungarn.

Bezirk Halle

Verbreitung durch Ballon: 53 220 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 11 Fälle (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 7 Fälle (mehrere)

  • c)

    Hetzlosungen: 41 Fälle (mehrere)16

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 8 Fälle

davon in den Kreisen [des Bezirks Halle im Oktober 1956 – Tabelle 3.1]:

[Kategorie]/[Kreis]

Halle

Bitterfeld

Aschersleben

Eisleben

Dessau

Bernburg

Hettstedt

Hohenmölsen

a)

2 Fälle

1 Fall

1 Fall

1 Fall

b)

2 Fälle

1 Fall

2 Fälle

1 Fall

1 Fall

c)

12 Fälle

8 Fälle

1 Fall

1 Fall

2 Fälle

d)

2 Fälle

1 Fall

1 Fall

1 Fall

[davon in den Kreisen des Bezirks Halle im Oktober 1956 – Tabelle 3.2]:

[Kategorie]/[Kreis]

Köthen

Merseburg

Naumburg

Quedlinburg

Roßlau

Sangerhausen

Weißenfels

Zeitz

a)

1 Fall

2 Fälle

1 Fall

1 Fall

b)

1 Fall

c)

1 Fall

3 Fälle

1 Fall

2 Fälle

3 Fälle

1 Fall

3 Fälle

d)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

[einzelne Kreise des Bezirks Halle]

  • Halle: In zwölf Fällen wurden mehrere Hetzlosungen sowie Hakenkreuze angeschmiert. Am 28.10.1956 wurden im Stadtgebiet von Halle an sechs verschiedenen Stellen Hetzlosungen gegen den Genossen Walter Ulbricht angebracht. Am 24.10.1956 wurden in Büschdorf, Halle-Saalkreis,17 vier Hetzlosungen quer über eine Straße geschmiert. Text: »Wir wollen mehr Lohn – wir wollen weniger arbeiten – mehr Lohn.« In drei Fällen wurden mehrere Hakenkreuze sowie eine SS-Rune gemalt. In zwei Fällen mehrere selbstgefertigte Hetzschriften, die gegen Walter Ulbricht gerichtet waren, und in zwei Fällen zwei Flugblätter der Agentenzentralen (unbekannter Herkunft und NTS) festgestellt. Außerdem wurden insgesamt sechs Fälle von anonymen Anrufen bekannt. So z. B. im Laufe des 19.10.1956 bekamen die Betriebsfeuerwehrleute der Reichsbahn, das Feuerwehrkommando Revier 2 des Rates des Stadtbezirkes Halle und der Referent des Oberbürgermeisters der Stadt Halle anonyme Anrufe über Betriebsstörungen, Brände, Verkehrsunfälle usw.

  • Saalkreis: Am 20.10.1956, in der Zeit von 13.10 bis 14.20 Uhr, erhielt die Frau des ABV von Höhnstedt, Saalkreis, 15 anonyme Anrufe von einer unbekannten männlichen Person, welcher diese Frau in frecher Weise beschimpfte. Am 25.10.1956 erhielt die Waggonfabrik Ammendorf einen fingierten Anruf, dass die fertigen, für die SU bestimmten Waggons an den Zug, der nach Hamburg fährt, angehängt werden sollen.

  • Eisleben: In sechs Fällen wurden sieben Hetzlosungen und in einem Fall neun Hakenkreuze geschmiert. Der Inhalt dieser Losungen ist Hetze gegen Walter Ulbricht sowie ein Eintreten für die Konterrevolution in Ungarn. In einem Falle wurde eine selbstgefertigte Hetzschrift ebenfalls mit einer Befürwortung der Konterrevolution in Ungarn aufgefunden.

  • Merseburg: In drei Fällen wurden fünf Hetzlosungen, in denen das Adenauer-Regime18 verherrlicht und gegen die DDR gehetzt wird, festgestellt. In zwei Fällen wurden einmal elf selbstgefertigte Hetzzettel, gegen die SU gerichtet, und zum anderen eine Hetzschrift »Tarantel« verbreitet. Außerdem wurden zwei Fälle mit mehreren anonymen Anrufen bekannt. Z. B. erhielten am 19.10.1956 in der Zeit von 8.13 bis 8.45 Uhr führende Genossen des BKW Pfännerhall anonyme Anrufe aus dem Betrieb, in denen ihnen gedroht wurde.

  • Roßlau: In drei Fällen wurden zwei faschistische Losungen und eine Losung gegen die DDR bekannt.

  • Quedlinburg: In zwei Fällen wurden zwei Hetzlosungen gegen die SU angeschmiert und zwar am 25. und 28.10.1956 in zwei verschiedenen Straßen im Stadtgebiet von Quedlinburg.

  • Zeitz: In drei Fällen wurden zwei Hetzlosungen gegen die SU »Iwan raus aus Deutschland« und eine Losung für die Konterrevolution bekannt.

  • Bernburg: In einem Fall wurden mehrere Hetzschriften (unbekannter Herkunft) verbreitet. An der Mauer des VEB Soda-Werkes »Karl Marx« Bernburg wurde eine Losung durch das Entfernen einiger Buchstaben so entstellt, dass eine Hetzlosung daraus wurde.

  • Sangerhausen: In einem Fall eine Hetzlosung gegen die DDR, am 30.10.1956 im »Thomas-Müntzer«-Schacht Sangerhausen und in einem Fall ein selbstgefertigter Hetzzettel als »Einladungskarte zu Stalins Tod« am 22.10.1956 im Gemeindeamt Oberröblingen.

  • Hohenmölsen: In einem Fall zwei Losungen für die Konterrevolution in Ungarn und »Das Werk Deuben fliegt heute Mittag in die Luft«. Beide am 19.10.1956 in der Toilette der Lehrwerkstatt des VEB »Erich Weinert« Deuben.

  • Köthen: Am 26.10.1956 in der Schule Aken, [Kreis] Köthen, mehrere Hakenkreuze geschmiert. Am 20.10.1956 ein selbstgefertigter Hetzbrief im Briefkasten der Mitteldeutschen Tageszeitung »Freiheit«19 in Köthen. Inhalt: Hetze gegen Partei und Regierung. Am 25.10.1956 wurde eine Kollegin des Wohnungsamtes Köthen mit den Worten: »Ziehen Sie sich an und machen Sie sich langsam fertig, es ist bald so weit«, von einer unbekannten Person angerufen. Am 24.10.1956 wurde ein Brigadier der MTS Hinsdorf durch ein anonymes Schreiben aufgefordert, die DDR zu verlassen, da er verhaftet werden sollte.

  • Naumburg: Am 28.10.1956 am Fernmeldeamt in Naumburg ein Hakenkreuz angeschmiert.

  • Dessau: Am 28.10.1956 im VEB Waggonbau Dessau ein Hakenkreuz angeschmiert und am 30.10.1956 15 Hetzzettel (mit Druckkasten) im Stadtgebiet Dessau-Nord. Inhalt: Hetze gegen Walter Ulbricht, Otto Grotewohl und die Sowjetunion.

  • Bitterfeld: Am 30.10.1956 und 31.10.1956 insgesamt sieben selbstgefertigte Hetzzettel mit dem Text: »Budapest – wir machen mit!« in der Filmfabrik Wolfen. Am 27.10.1956 erhielt der Verantwortliche des Kraftwerkes EKB Bitterfeld den Anruf: »Das Kraftwerk sofort stillzulegen.« In einem Fall drei Hetzschriften der NTS verbreitet, am 6.10.1956 in der Nähe des Objektes der Kommandantur Bitterfeld.

  • Weißenfels: Am 16.10.1956 im Stadtgebiet von Weißenfels ca. 100 selbstgefertigte Flugblätter mit dem Text: »Wir suchen Max Kühne« und mit der Unterschrift: KgU – Berliner Zentrale (von Kindern gedruckt).

  • Hettstedt: Am 19.10.1956 im Vorraum des Mannschaftsraumes der Pförtnerei 3 des Walzwerkes Hettstedt eine Hetzschrift »Der Tag«. Am 17.10.1956 erhielt die MTS Gerbsdorf20 den Anruf, die Zuckerrübenlieferungen an die Zuckerfabrik Helmsdorf wegen Überhäufung von Zuckerrüben einzustellen. Am 18.10.1956 erhielt der Rat des Kreises Hettstedt einen Anruf, die gesamte Zuckerrübenlieferung im Kreis einzustellen. Im gleichen Tag wurde ein Sachbearbeiter für Landwirtschaft in Hettstedt telefonisch beauftragt, über den hektarmäßigen und prozentualen Stand der Kartoffelrodung zu berichten.

  • Aschersleben: Am 5.10.1956 im Briefkasten eines Gemeindevertreters in Wilsleben drei Hetzzettel der SPD.

Bezirk Suhl

Verbreitung durch Ballon: 17 474 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: –

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 3 Fälle (mehrere)

  • c)

    Hetzlosungen: 4 Fälle (mehrere)

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 15 Fälle (mehrere)21

davon in den Kreisen [des Bezirks Suhl im Oktober 1956]:

[Kategorie]/[Kreis]

Suhl

Ilmenau

Meiningen

Schmalkalden

Sonneberg

Bad Salzungen

Hildburghausen

a)

b)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

c)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

d)

3 Fälle

1 Fall

7 Fälle

1 Fall

1 Fall

1 Fall

[einzelne Kreise des Bezirks Suhl]

  • Kreis Suhl: 20.10.1956 zwei Hetzschriften im Garten einer Angestellten der BV Suhl in Goldlauter, [Stadtteil von] Suhl. Am 30.10.1956 am Schaufenster der Kreisredaktion »Freies Wort«22 in Suhl war die Losung: »Helft Ungarn« angeschmiert.

  • Kreis Meiningen: Am 21.10.1956 sechs Hetzschriften auf dem Karl-Marx-Platz in Walldorf, [Kreis] Meiningen.

  • Kreis Ilmenau: Am 22.10.1956 eine Hetzschrift der SPD auf dem Gelände des Schießstandes bei Gehren, [Kreis] Ilmenau.

  • Kreis Sonneberg: An 17 Telegrafenmasten im Kreis Sonneberg waren Hakenkreuze angeschmiert.

  • Kreis Schmalkalden: Am 25.10.1956 im »Eichelbach«, Schmalkalden,23 wurden an acht Bäume Hakenkreuze geschmiert. An einer Baubude des Steinbruches am gleichen Ort wurden drei Hakenkreuze festgestellt.

Bezirk Cottbus

Verbreitung durch Ballon: 4 713 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 1 Fall

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: –

  • c)

    Hetzlosungen: 1 Fall

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 103 Fälle

Kreis Cottbus

  • a)

    1 Fall

  • b)

  • c)

    1 Fall

  • d)

    5 Fälle

Hetzschriften durch die Post [d)] traten in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Calau: 15 Fälle,

  • Kreis Cottbus: 5 Fälle,

  • Kreis Finsterwalde: 10 Fälle,

  • Kreis Forst: 10 Fälle,

  • Kreis Guben: 7 Fälle,

  • Kreis Herzberg: 5 Fälle,

  • Kreis Hoyerswerda: 3 Fälle,

  • Kreis Jessen: 4 Fälle,

  • Kreis [Bad] Liebenwerda: 6 Fälle,

  • Kreis Luckau: 4 Fälle,

  • Kreis Lübben: 5 Fälle,

  • Kreis Senftenberg: 14 Fälle,

  • Kreis Spremberg: 8 Fälle,

  • Kreis Weißwasser: 2 Fälle.

Kreis Cottbus: Am 25.10.1956 ein selbstgefertigtes Flugblatt im Hof der sowjetischen Kommandantur mit der Aufforderung zum Abzug der Sowjetarmee. Am 21.10.1956 in einem VEB in Cottbus eine Hetzlosung mit faschistischem Text.

Bezirk Magdeburg

Verbreitung durch Ballon: 41 720 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 9 Fälle (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 2 Fälle

  • c)

    Hetzlosungen: 16 Fälle

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 95 Fälle24

davon in den Kreisen [des Bezirks Magdeburg im Oktober 1956 – Tabelle 5.1]:

[Kategorie]/[Kreis]

Magdeburg

Halberstadt

Haldensleben

Klötze

Oschersleben

Salzwedel

a)

6 Fälle

1 Fall

b)

1 Fall

1 Fall

c)

2 Fälle

2 Fälle

1 Fall

1 Fall

3 Fälle

2 Fälle

d)

14 Fälle

2 Fälle

2 Fälle

4 Fälle

15 Fälle

[davon in den Kreisen des Bezirks Magdeburg im Oktober 1956 – Tabelle 5.2]:

[Kategorie]/[Kreis]

Staßfurt

Stendal

Schönebeck

Wanzleben

a)

1 Fall

1 Fall

b)

c)

1 Fall

1 Fall

2 Fälle

1 Fall

d)

3 Fälle

9 Fälle

1 Fall

Hetzschriften durch die Post [d)] traten noch in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Burg: 2 Fälle,

  • Kreis Gardelegen: 11 Fälle,

  • Kreis Genthin: 1 Fall,

  • Kreis Havelberg: 3 Fälle,

  • Kreis Kalbe (Milde): 4 Fälle,

  • Kreis Loburg: 2 Fälle,

  • Kreis Osterburg: 10 Fälle,

  • Kreis Schönebeck: 1 Fall,

  • Kreis Wernigerode: 3 Fälle,

  • Kreis Wolmirstedt: 2 Fälle,

  • Kreis Zerbst: 7 Fälle.

[einzelne Kreise des Bezirks Magdeburg]

  • Kreis Magdeburg:25

    • Am 25.10.1956 in der Gaststätte »Weltfrieden« Magdeburg ein Hetzzettel »Weg mit Ulbricht«.

    • Am 24.10.1956 wurden durch einen BMW mehrere Hetzzettel mit dem Aufdruck »Weg mit dem Walter Ulbricht« in Magdeburg-West [ab]geworfen.

    • Am 24.10.1956 11 gleiche Hetzzettel in die Diesdorfer Straße.

    • Am 25.10.1956 die gleiche Losung mit weißer Farbe an ein Schaufenster Diesdorfer Straße 6 gedruckt.

    • Am 26.10.1956 die gleiche Losung an eine Litfaßsäule gedruckt.

    • Am 29.10.1956 an mehreren Stellen im VEB.

    • Am 26.10.1956 Magdeburg, Schifferstraße 6, ein Hakenkreuz.

    • Am 27.10.1956 im Ernst-Thälmann-Werk die Losung: »Streiken – wie in Ungarn gestreikt wird«.

    • Am 27.10.1956 erhielten zwei Funktionäre des Ernst-Thälmann-Werkes einen Brief mit Hetze gegen ihre Person.

    • Am 27.10.1956 erhielt der Bezirkssekretär der LDPD Magdeburg einen Brief mit zwölf provokatorischen Fragen: »Rücktritt des Genossen Walter Ulbricht, Benjamin,26 Freilassung der politischen Gefangenen usw.«

    • In der Leibniz-Schule27 Magdeburg wurde das Gerücht verbreitet, dass die Zündholzfabrik Riesa für 100 gesammelte Streichholzschachteln ein Fahrrad und für 1 000 Schachteln ein Moped abgibt.

  • Kreis Klötze: Am 29.10.1956 im Bw Oebisfelde waren an zwei Loks die Losungen: »Iwan geh nach Hause – nimm die Funktionäre mit.« »Deutsche an einen Tisch, Heil Budapest.«

  • Kreis Genthin: Am 30.10.1956 wurde in der Gemeinde Redekin, [Kreis] Genthin, eine weiße Fahne gehisst, auf welcher ein rotes Stoffhakenkreuz angeheftet war.

  • Kreis Wanzleben: Am 28.10.1956 eine Losung »Freiheit für Polen, Ungarn und die DDR« in Wanzleben. Der ehemalige LPG-Vorsitzende von Stemmern, [Kreis] Wanzleben, verbreitet das Gerücht, dass er während der Haft misshandelt worden sei.

  • Kreis Zerbst: Im VEB Werkzeugmaschinenwerk Zerbst wurde das Gerücht verbreitet, dass in der Volksdemokratie Rumänien Unruhen ausgebrochen wären.28 Im Maiswerk Zerbst verbreitete der 2. Sekretär der BPO das Gerücht, dass ein Minister der DDR mit sechs Millionen Westmark republikflüchtig geworden sei.

  • Kreis Loburg: In der Gemeinde Schweinitz, [Kreis] Loburg, wurde das Gerücht verbreitet, dass der Truppenübungsplatz in Altengrabow erweitert werden soll und viele werktätige Bauern Wald und Acker abgeben müssten.29

  • Kreis Schönebeck: Am 8.10.1956 vier selbstgefertigte Hetzzettel an verschiedenen Häusern in Schönebeck-Salzelmen.30 Inhalt: Hetze gegen Partei und Volksarmee. Am 17.10.1956 an einem Gerätewagen der Steinablage Pretzien31 eine Hetzlosung gegen die SED.32 Am 27.10.1956 an der Hauswand der Käthe-Kollwitz-Schule Schönebeck: »Iwan do moi«.33

  • Kreis Halberstadt: Am 25.10.1956 eine Hetzschrift »Iwan wo bleibt deine Solidarität, mach dich nach Hause.« Am 25.10.1956 an einem Baum in Halberstadt eine Hetzlosung gegen die Sowjetarmee. Am 31.10.1956 an drei Stellen in Halberstadt die Losungen »Freie Wahlen«, »Arbeiter streikt, folgt dem Beispiel Ungarns«.

  • Kreis Stendal: Am 29.10.1956 an mehreren Stellen im VEB Schiffsreparaturwerk Tangermünde, [Kreis] Stendal, Hetzzettel; Inhalt: »Freiheit für Ungarn«. Am 31.10.1956 in zwei Fällen in der Schiffswerft Tangermünde war die Losung »Freiheit für Ungarn« angeschmiert.

  • Kreis Salzwedel: Am 30.10.1956 ein Zettel mit der Aufschrift »Arbeiter folgt dem Beispiel Ungarn«, im Büro der Konsumgenossenschaft Verwaltung Pretzier.34 Am 17.10.1956 an einem Gerätewagen der Steinablage Pretzien eine Hetzlosung gegen die SED.35 Am 31.10.1956 wurde in Salzwedel36 »Keine Gnade für Ulbricht« angeschmiert.

  • Kreis Oschersleben: Am 15.10.1956 auf dem Bahnhof Marienborn eine Hetzschrift.

  • Kreis Haldensleben: Am 27.10.1956 im Briefkasten eines Angehörigen des MfS Haldensleben eine Hetzschrift der SPD.

  • Kreis Staßfurt: Am 11.10.1956 an einem Wagen der Reichsbahn in Güsten die Losung »Nieder mit der DDR – Schluss mit der Wiedervereinigungsquasselei«.

  • Kreis Oschersleben: Am 15.10.1956 an einem Personenwagen der Reichsbahn im Bhf. Oschersleben die Losung »Hoch lebe der 17. Juni, der Tag des freien deutschen Arbeiters.« Am 2.10.1956 an einem Güterwaggon Oschersleben war eine Losung angeschmiert, die sich auf den 17. Juni bezog und zum Streik aufrief. Am 15.10.1956 an einem Güterwagen Bhf. Oschersleben eine Losung, die in Verbindung mit dem 17. Juni zum Streik aufforderte. Im Kraftwerk Harbke,37 [Kreis] Oschersleben, wurde das Gerücht verbreitet, dass es bei den Unruhen in Polen, in Stettin, viele Tote gegeben habe, und dass sowjetische Truppen von Magdeburg nach Polen verlegt wurden.38

  • Kreis Osterburg: Am 19.10.1956 erhielt eine Mitarbeiterin der Kreisverwaltung Osterburg einen pseudonymen Anruf mit der Aufforderung zur VP zu kommen.

Bezirk Frankfurt/O.

Verbreitung durch Ballon: 113 805 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 1 Fall (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 2 Fälle (mehrere)

  • c)

    Hetzlosungen: 3 Fälle (mehrere)

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 11 Fälle

davon in den Kreisen [des Bezirks Frankfurt/O. im Oktober 1956 – Tabelle 6]:

[Kategorie]/[Kreis]

Frankfurt

Angermünde

Bernau

Eberswalde

Fürstenberg

Fürstenwalde

a)

1 Fall

b)

1 Fall

1 Fall

c)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

d)

3 Fälle

1 Fall

4 Fälle

Hetzschriften durch die Post [d)] traten noch in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Beeskow: 1 Fall,

  • Kreis Seelow: 1 Fall,

  • Kreis Strausberg: 1 Fall.

[einzelne Kreise des Bezirks Frankfurt/O.]

  • Angermünde: Am 25.10.1956 in einem Fall drei selbstgefertigte Hetzzettel in Schwedt/Oder. Inhalt: »Weg mit den Russen aus der DDR, streikt um höhere Löhne, kämpft mit dem Westen gegen den Kommunismus.«

  • Fürstenberg: In zwei Fällen wurden am 23.10. und 24.10.1956 im EKS Stalinstadt zwei gleichlautende Hetzlosungen gegen W. Ulbricht, für Adenauer39 und die Konterrevolution in Ungarn angeschmiert. In der Zeit vom 16.10. bis 19.10.1956 waren im EKS ca. 20 anonyme Anrufe zu verzeichnen. Dabei wurde jedes Mal die Einschaltung des Gebläses verlangt. Dieser Aufforderung kam aber der 2. Maschinist nicht nach, weil dadurch Arbeiter in Lebensgefahr gebracht worden wären.

    Gerüchte wurden verbreitet: Unter den Arbeitern der Tiefbaubrigade im EKS, dass die VEAB Wellmitz,40 [Kreis] Fürstenberg, Getreide für das hungernde Polen aufkauft und für den Ztr. 75,00 DM zahlt. Im Kraftwerk Stalinstadt, dass aufgrund der Unruhen in Polen Polizei aus der DDR nach Polen gekommen ist.

  • Fürstenwalde: Am 1.10. und 3.10.1956 insgesamt vier Hetzschriften der FDP und unbekannt in Rüdersdorf.

  • Strausberg: 6.10.1956 zwei Hetzschriften der KgU und SPD in Petershagen, 7.10.1956 eine Hetzschrift der NTS im Treppenflur eines Hauses in Strausberg, 23.10.1956 eine Hetzschrift »Tarantel« in Rüdersdorf.

  • Bernau: 9.10.1956 zwei Hetzschriften in einem Briefkasten in Zepernick.

  • Frankfurt/O.: 26.10.1956 im Bahnbetriebswerk Frankfurt faschistische Zeichen.

  • Eberswalde: 31.10.1956 im Kranbau Eberswalde eine faschistische Losung und in Wriezen:41 »Für die Konterrevolution in Ungarn«.

Bezirk Erfurt

Verbreitung durch Ballon: 36 100 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: –

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: –

  • c)

    Hetzlosungen: 10 Fälle (mehrere)

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 4 Fälle42

davon in den Kreisen [Tabelle 7]:

[Kategorie]/[Kreis]

Erfurt

Apolda

Gotha

Langensalza

Sondershausen

a)

b)

c)

3 Fälle

2 Fälle

2 Fälle

1 Fall

2 Fälle

d)

Hetzschriften durch die Post [d)] traten in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Mühlhausen: 4 Fälle,

  • Kreis Sömmerda: 2 Fälle.

[einzelne Kreise des Bezirks Erfurt]

  • Kreis Erfurt: 25.10.1956 in der Clara-Zetkin-/Ecke Friedrich-List-Straße in Erfurt wurde mit einem Hakenkreuz angeschmiert: »Pankower43 aufhängen – wir schlagen los.« 28.10.1956 an die Betriebstür des VEB »Mao Tse Tung« Anlagenbau in Erfurt44 wurde eine Hetzlosung mit Aufforderung zum Streik und Hilfe für Ungarn sowie provokatorische Forderungen angeschmiert. 30.10.1956 die gleiche Losung wie oben wurde am VEB Druckerei »Fortschritt« angeschmiert.

  • Kreis Apolda: 4.10.1956 im VEB Apoldaer Lederwaren wurden an die Türen des stellvertretenden Betriebsleiters und des Kaderleiters je ein handgeschriebene Hetzlosung angebracht: »Hüte dich, kleiner Stalin und nimm dich in Acht. Du bist erkannt.« In Bad Sulza wurden zwei Hetzplakate gegen die DDR und gegen die SU angebracht.

  • Kreis Sondershausen: 19.10.1956 an einer Anschlagtafel des Bahnhofes Großrudestedt/Holzthaleben45 wurde eine Hetzlosung gegen Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht angeschmiert. 21.10.1956 an eine Anschlagtafel in Holzthaleben wurde mit Kreide eine Hetzlosung gegen Wilhelm Pieck angeschmiert.

  • Kreis Langensalza: 25.10.1956 in der MTS-Außenstelle Klein Ballhausen wurden Hetzlosungen angebracht. Desgleichen am Schweinestall der LPG und an der Mühle.

  • Kreis Gotha: 29.10.1956 an den Orangerie-Anlagen in Gotha und in der Sonderschule Gotha wurden zwei Hetzlosungen gegen die SED und mit der Forderung nach Unterstützung für Ungarn angeschmiert. Ein Wiegemeister vom Schlachthof Gotha erhielt einen anonymen Brief mit Morddrohung.

Bezirk Gera

Verbreitung durch Ballon: 41 575 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 1 Fall

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 8 Fälle (mehrere)

  • c)

    Hetzlosungen: 6 Fälle (mehrere)

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 29 Fälle46

davon in den Kreisen47 [des Bezirks Gera im Oktober 1956 – Tabelle 8.1]:

[Kategorie]/[Kreis]

Eisenberg

Gera

Greiz

Jena

Lobenstein

a)

1 Fall

b)

1 Fall

1 Fall

3 Fälle

c)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

1 Fall

d)

3 Fälle

8 Fälle

1 Fall

2 Fälle

[davon in den Kreisen des Bezirks Gera im Oktober 1956 – Tabelle 8.2]:

[Kategorie]/[Kreis]

Ronneburg

Rudolstadt

Saalfeld

Schleiz

Zeulenroda

a)

b)

1 Fall

1 Fall

c)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

d)

6 Fälle

6 Fälle

3 Fälle

[einzelne Kreise des Bezirks Gera]

  • Kreis Gera: 19.10.1956 im Kunstfaserwerk an einer Maschine: »Wir streiken«.

  • Kreis Eisenberg: 19.10.1956 eine selbstgefertigte Hetzschrift im Briefkasten im VEB Stahlgießerei Werk 1 in Silbitz, [Kreis] Eisenberg. 3.10.1956 wurden drei Hetzschriften der KgU in Eisenberg gefunden. 22.10.1956 auf dem Bahnhof Hainspitz, [Kreis] Eisenberg, an einer Güterlore »Polen ruft Deutschland – wir wollen Freiheit«.

  • Kreis Lobenstein: 4.10.1956 eine Hetzschrift der SPD im Hof des LPG-Vorsitzenden in Ebersdorf. 4.10.1956 zwei Hetzschriften der Zope in der Gemeinde Timmendorf. 6.10.1956 drei SPD-Hetzschriften an verschiedenen Stellen in Lobenstein.

  • Kreis Greiz: 8.10.1956 eine SPD-Hetzschrift im Briefkasten des Betriebsleiters eines VEB.

  • Kreis Saalfeld: 8.10.1956 eine Broschüre »Der Führer macht Geschichte« im Waschraum des VEB Kalkwerk Könitz.48 21.10.1956 im VEB Maxhütte Unterwellenborn mehrere Hakenkreuze.

  • Kreis Jena: 15.10.1956 wurden in Jena acht Hetzschriften der SPD gefunden. 31.10.1956 im Stadtgebiet Jena mit Zahnpasta »Freiheit« angeschmiert. 29.10.1956 anonymer Anruf im VEB Jenapharm, dass die Arbeiter streiken und sich in der Garderobe aufhalten, was nicht den Tatsachen entsprach.

  • Kreis Schleiz: 15.10.1956 auf einem Mähdrescher in Schleiz wurden 50 Hetzschriften der SPD abgelegt.

  • Kreis Rudolstadt: 25.10.1956 im VEB Gummi- und Textilwerk Bad Blankenburg eine Schmiererei: Hakenkreuze und »SED-Kollegen – hängt sie auf.« In der Dreherei des VEB Werkzeugfabrik Königsee49 ein Hakenkreuz.

  • Kreis Ronneburg: 22.10.1956 Schacht 367 wurden zwei Bilder mit Hakenkreuzen beschmiert.

Bezirk Neubrandenburg

Verbreitung durch Ballon: 3 474 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 1 Fall (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: –

  • c)

    Hetzlosungen: 2 Fälle

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 29 Fälle

davon in den Kreisen [des Bezirks Neubrandenburg im Oktober 1956 – Tabelle 9]:

[Kategorie]/[Kreis]

Neubrandenburg

Neustrelitz

Malchin

a)

1 Fall

b)

c)

1 Fall

1 Fall

d)

1 Fall

1 Fall

4 Fälle

Hetzschriften durch die Post [d)] traten noch in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Anklam: 7 Fälle,

  • Kreis Demmin: 9 Fälle,

  • Kreis Pasewalk: 2 Fälle,

  • Kreis Prenzlau: 2 Fälle,

  • Kreis Röbel: 1 Fall,

  • Kreis Waren: 2 Fälle.

[einzelne Kreise des Bezirks Neubrandenburg]

  • Neubrandenburg: 14.10.1956 wurde in der Werkabteilung des Betonwerkes Rethwisch50 durch den Werkmeister festgestellt, dass in seiner Meisterstube eine Tragbahre mit einer darauf liegenden ausgestopften Kombination lag, an der ein Schild mit der Aufschrift »Ruhm und Ehre unseren Aktivisten« befestigt war. In der Tasche der Kombination befand sich ein Exemplar der Tribüne,51 auf der Bahre die Aufschrift »Ruhe sanft«. Auf dem Tisch des Meisters stand die Losung »Meister, wo bleibt der 8-Stundentag« und an einer Tafel in der Werkhalle die Losung »Betet zu Gott« geschrieben. 29.10.1956 an einem Doppelfenster der Aktionshalle Neubrandenburg ein Hakenkreuz. 29.10.1956 war im Briefkasten des Verlages »Freie Erde«52 eine Postkarte mit der Aufforderung, einen sofortigen Kurswechsel vorzunehmen sowie die Genossen Ulbricht und Grotewohl abzusetzen, das ZK neu zu wählen und die Hetze gegen Westdeutschland einzustellen.

  • Neustrelitz: 15.10.1956 in einer Toilette in Neustrelitz ein Hakenkreuz.

  • Malchin: 29.10.1956 acht selbstgefertigte Hetzschriften in Stavenhagen. Inhalt: »Wir fordern den Abzug der Besatzung sowie freie Wahlen zur Bildung einer gesamtdeutschen Regierung«. Unterschrift: »Kampfzelle 13«.

Bezirk Leipzig

Verbreitung durch Ballon: 4 157 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 11 Fälle (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 2 Fälle

  • c)

    Hetzlosungen: 7 Fälle (mehrere)

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 64 Fälle

davon in den Kreisen [des Bezirks Leipzig im Oktober 1956 – Tabelle 10]:

[Kategorie]/[Kreis]

Leipzig

Altenburg

Borna

Döbeln

Torgau

Wurzen

a)

7 Fälle

2 Fälle

1 Fall

1 Fall

b)

1 Fall

1 Fall

c)

6 Fälle

1 Fall

d)

28 Fälle

1 Fall

5 Fälle

7 Fälle

11 Fälle

Hetzschriften durch die Post [d)] traten noch in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Delitzsch: 1 Fall,

  • Kreis Eilenburg: 4 Fälle,

  • Kreis Grimma: 4 Fälle,

  • Kreis Oschatz: 2 Fälle,

  • Kreis Schmölln: 1 Fall.

[einzelne Kreise des Bezirks Leipzig]

  • Leipzig:

    • 11.10.1956 eine Hetzschrift (unbekannt) im Briefkasten eines Wissenschaftlers in Leipzig.

    • 13.10.1956 zwei selbstgefertigte Hetzzettel am Schaufenster einer HO-Verkaufsstelle in Leipzig.

    • 24.10.1956 im Speisesaal des Kaufhauses der Freundschaft53 in Leipzig die Losung »Deutschland erwache« angeschmiert.

    • 24.10.1956 im Treppenhaus des Verwaltungsgebäudes der Konsumgenossenschaft Leipzig W 31 mit Rotstift: »Hitler erwache« (20 cm).

    • 24.10.1956 an der Straßenbahnhaltestelle Riebeck-/Ecke Oststraße54 »Weg mit W. U.«.55

    • 24.10.1956 an einem Trafohaus in der Essener Str. mit Kreide eine üble Verleumdung gegen W. Ulbricht.

    • 25.10.1956 in Leipzig W 35, Philipp-Reis-Straße 3, antidemokratische Schmierereien.

    • 25.10.1956 im Zug auf der Strecke Leipzig – Espenhain56 erzählten zwei Arbeiter, »dass um 10.00 Uhr in Böhlen etwas losgehen würde«.

    • 26.10.1956 eine selbstgefertigte Hetzschrift auf dem Hauptbahnhof Leipzig, Bahnsteig 4. Inhalt: »Eisenbahner! Protest gegen das 4-Brigade-System,57 zahlt keine Gewerkschaftsgelder. Nieder mit den KPD-Bonzen.«

    • 28.10.1956 im VEB Getriebewerk Böhlitz-Ehrenberg an einem Werkzeugschrank mit Kreide ein Hakenkreuz (25 × 25 cm).

    • 29.10.1956 33 selbstgefertigte Hetzzettel auf dem Fußweg zum Nikolaikirchhof in Leipzig. Inhalt: »17.6.1953 – heute. Volk steh auf – Sturm brich los.«

    • 29.10.1956 sechs selbstgefertigte Hetzzettel im VEB Buchbindereimaschinenwerk Leipzig O 5. Inhalt: »Volk steh auf – Sturm brich los.«

    • 29.10.1956 ein selbstgefertigtes Hetzblatt im VEB Buchbindereimaschinenwerk Leipzig O 5. Inhalt: »Arbeiter seit wachsam, auch wir müssen uns befreien, der Tag kommt, noch, Spitzbart muss verschwinden.«

    • 30.10.1956 drei selbstgefertigte Hetzzettel in der Berufsschule Metall, Leipzig W 33, Merseburger Str. Inhalt: »Ungarn ruft die Zone – Raus mit dem Iwan – Schlagt los für Einheit, Freiheit und Recht.«

    • 31.10.1956 drei selbstgefertigte Hetzzettel (Kinderdruckkasten) in der Demmeringstraße in Leipzig. Inhalt: »Fort mit Ulbricht«.

  • Kreis Altenburg: 24.10.1956 vier selbstgefertigte Hetzzettel in Meuselwitz, [Kreis] Altenburg: »Die Regierung der DDR sind große Verbrecher und Lumpen.« 27.10.1956 ein selbstgefertigter Hetzzettel im Friseurgeschäft John in Altenburg.

  • Kreis Borna: 26.10.1956 Im VEB Böhlen, [Kreis] Borna, in der Klosettanlage der Waschkaue58 in Blockschrift: »Die blöden Arbeiter in der DDR

  • Kreis Döbeln: 12.10.1956 eine Hetzschrift mit dem Wortlaut des Schreibens Eisenhowers59 an Bulganin60 an einer Tür im VEB »Hermann Matern« in Roßwein,61 [Kreis] Döbeln.

  • Kreis Torgau: 29.10.1956 ein handgeschriebener Hetzzettel aus dem Zuge beim Passieren der Elbebrücke bei Torgau geworfen.

  • Kreis Wurzen: 28.10.1956 ein selbstgefertigter Hetzzettel an einer Bekanntmachungstafel in Machern, [Kreis] Wurzen: »Iwan go home.«

Bezirk Schwerin

Verbreitung durch Ballon: 7 768 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: –

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 2 Fälle (mehrere)

  • c)

    Hetzlosungen: 1 Fall

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 75 Fälle62

davon in den Kreisen [des Bezirks Schwerin im Oktober 1956 – Tabelle 11]:

[Kategorie]/[Kreis]

Schwerin

Doberan63

Parchim

a)

b)

1 Fall

1 Fall

c)

1 Fall

d)

26 Fälle

4 Fälle

Hetzschriften durch die Post [d)] traten noch in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Bützow:64 6 Fälle,

  • Kreis Gadebusch: 8 Fälle,

  • Kreis Güstrow: 10 Fälle,

  • Kreis Hagenow: 2 Fälle,

  • Kreis Ludwigslust: 27 Fälle,

  • Kreis Lübz: 2 Fälle,

  • Kreis Perleberg: 7 Fälle,

  • Kreis Sternberg: 3 Fälle.

[einzelne Kreise des Bezirks Schwerin]

  • Schwerin: 25.10.1956 an einer Blumenhandlung in Schwerin drei Hakenkreuze angeschmiert. In Schwerin gab es gefälschte Schreiben der DSF, worin die Kreisvorstände aufgefordert wurden, alle Mitgliedsbücher, die Beitragsrückstände aufweisen, einzuziehen.

  • Kreis Parchim: 19.10.1956 an der Anschlagtafel in Spornitz, [Kreis] Parchim, eine Hetzschrift des SPD-Ostbüros. Eine SPD-Hetzschrift an der Kindergartentoilette in Spornitz. Inhalt der Hetzschriften: Hetze gegen Volksarmee.

  • Kreis Bad Doberan: 21.10.1956 wurden durch eine evangelische Schwester aus »Haus Gottesfrieden« in Doberan an zwei Jugendliche zwei KgU-Hetzschriften »Die Wahrheit«65 und vier Bibelsprüche verteilt.

Bezirk Karl-Marx-Stadt

Verbreitung durch Ballon: 49 448 Hetzschriften + 1 858 Hetzschriften Wismut = 51 306 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 3 Fälle (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: –

  • c)

    Hetzlosungen: 15 Fälle (mehrere)

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 43 Fälle66

davon in den Kreisen [des Bezirks Karl-Marx-Stadt im Oktober 1956 – Tabelle 12.1]:

[Kategorie]/[Kreis]

Karl-Marx-Stadt

Aue

Auerbach

Hohenstein-Ernstthal

Oelsnitz

Plauen

a)

1 Fall

1 Fall

b)

c)

3 Fälle

3 Fälle

1 Fall

3 Fälle

2 Fälle

1 Fall

d)

10 Fälle

3 Fälle

1 Fall

3 Fälle

1 Fall

[davon in den Kreisen des Bezirks Karl-Marx-Stadt im Oktober 1956 – Tabelle 12.2:]

[Kategorie]/[Kreis]

Schwarzenberg

Stollberg

Zschopau

a)

1 Fall

b)

c)

1 Fall

d)

1 Fall

1 Fall

Hetzschriften durch die Post [d] wurden noch in folgenden Kreisen festgestellt:

  • Kreis Annaberg: 1 Fall,

  • Kreis Flöha: 1 Fall,

  • Kreis Freiberg: 3 Fälle,

  • Kreis Glauchau: 5 Fälle,

  • Kreis Hainichen: 5 Fälle,

  • Kreis Plauen: 1 Fall,

  • Kreis Reichenbach: 3 Fälle,

  • Kreis Rochlitz: 3 Fälle,

  • Kreis Werdau: 1 Fall,

  • Kreis Zwickau: 1 Fall.

[einzelne Kreise des Bezirks Karl-Marx-Stadt]

  • Karl-Marx-Stadt:

    • 30.10.1956 im Stadtgebiet von Karl-Marx-Stadt an einen Schaukasten der »Volksstimme«67 – Rentner hungern, Ulbricht muss weg –

    • 31.10.1956 im Stadtgebiet von Karl-Marx-Stadt 5 Hetzlosungen mit gleichem Inhalt wie oben angeführt.

    • 31.10.1956 in Karl-Marx-Stadt auf der Augustusburgerstraße an Schaukästen der »Volksstimme« fünf Losungen »Rentner erwacht«, »Rentner hungern«, »Ulbricht muss weg«.

    • Die NDP-Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt erhielt einen anonymen Anruf: »Seid wachsam, die Zeit ist gekommen.«

  • Kreis Aue: In Aue, oberer Bahnhof, Hetzlosung: »Ungarn hat gesiegt, wir werden auch siegen.« In Eibenstock, [Kreis] Aue, »Ungarn hat gesiegt.« In Eibenstock an der Bahnhofstür: »Ungarn hat gesiegt, wir werden auch siegen.«

  • Kreis Auerbach: 26.10.1956 vor der Notenbank Falkenstein an die Zementsäulen des Zaunes zehn Hakenkreuze. 26.10.1956 ein selbstgefertigter Hetzzettel in Auerbach an die Anschlagtafel der SED-Kreisleitung: »Freiheit für alle«.

  • Kreis Hohenstein-Ernstthal: 26.10.1956 an verschiedenen Mauern in Hohenstein-Ernstthal: »Wir wollen freie Wahlen, fort mit den Russen, seid kampfbewusst, wir wollen siegen.« – 31.10.1956 In Oberlungwitz: »Es lebe die Freiheit, es leben die tapferen Ungarn, Freie Wahlen und Hetze gegen die Regierung und die SED.« – 31.10.1956 Ein selbstgefertigtes Hetzblatt (DIN A5) in Oberlungwitz an einen Eisenzaun: Gleiche Losungen wie oben. An der Autobahnbrücke bei Wüstenbrand68 mit Kreide: »Nieder mit Ulbricht.«

  • Kreis Oelsnitz: In Eibenstock:69 »Ungarn hat gesiegt, wir werden auch siegen.« Im Steinkohlenwerk »Karl Liebknecht« in Oelsnitz: »Wir sitzen tief im Dreck, deshalb muss Ulbricht weg.«

  • Kreis Plauen: In Neuensalz wurden an fünf Plakate antidemokratische Hetzlosungen angeschmiert. 30.10.1956, der Leiter vom Sender Plauen erhielt durch die Post einen anonymen Brief. Darin wird er aufgefordert, die Verstärkeranlage des Senders zu zerstören. Wenn er dieser Aufforderung nicht nachkommt, soll er entsprechend zur Rechenschaft gezogen werden. Man droht weiter mit Gefahr an Leib und Leben.

  • Kreis Reichenbach: 28.10.1956 ein Angehöriger des MfS in Reichenbach erhielt einen Kettenbrief aus Plauen mit der Aufforderung, jeden Mittwoch von 19.00 bis 19.10 Uhr schweigend zu demonstrieren.

  • Kreis Schwarzenberg: 2.10.1956 ein selbstgefertigter Hetzzettel an einer Anschlagtafel in Grünstädtel,70 [Kreis] Schwarzenberg: »Nieder mit den Kommunisten, an die Wand mit den deutschen Russen, Deutsche merkt ihr nicht, wie sie Euch ausbeuten, erhebt Euch.«

  • Kreis Stollberg: 28.10.1956 im Steinkohlenwerk »Karl Liebknecht« in Stollberg an zwei Hunte:71 »Erlöst uns von den Qualen – gebt uns freie Wahlen.« »Wir stecken tief im Dreck – drum muss der Ulbricht weg.«

  • Kreis Zschopau: Im IFA Werk Zschopau in der Männertoilette eine antidemokratische Losung.

Bezirk Rostock

Verbreitung durch Ballon: 6 153 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 1 Fall (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: –

  • c)

    Hetzlosungen: 7 Fälle

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 66 Fälle

davon in den Kreisen [des Bezirks Rostock im Oktober 1956 – Tabelle 13]:

[Kategorie]/[Kreis]

Rostock

Doberan

Ribnitz-Damgarten

a)

1 Fall

b)

c)

2 Fälle

5 Fälle

d)

29 Fälle

11 Fälle

2 Fälle

Hetzschriften durch die Post [d)] traten noch in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Bergen/Rügen:72 1 Fall,

  • Kreis Greifswald: 4 Fälle,

  • Kreis Grevesmühlen: 7 Fälle,

  • Kreis Stralsund: 6 Fälle,

  • Kreis Wismar: 6 Fälle.

[einzelne Kreise des Bezirks Rostock]

  • Kreis Rostock: In der Neptunwerft Rostock: »Nieder mit den Kommunisten.« In der Neptunwerft, Toilette der Schlosserei: »Nieder mit dem Kommunismus und der SED«, »Es lebe das ungarische Volk – Freiheit«.

  • Kreis Doberan: 29.10.1956 Drei selbstgefertigte Hetzschriften (DIN A5) in Neubützow: »Tod dem Kommunismus. Arbeiter und Bauern legt die Arbeit nieder.« »Tod dem Kommunismus, Arbeiter und Bauern kämpft gegen sowjetische Ausbeuter.« Darunter ein Hakenkreuz.

  • Kreis Ribnitz-Damgarten:

    • In Ribnitz, Nizzestraße:73 »Nieder mit der SED«.

    • In Barth: Hetze gegen W. Ulbricht und SED.

    • In Ribnitz-Damgarten: »Nieder mit dem Kommunismus und der SED«. (Losungen).

    • In der Bahnhofstoilette Ribnitz-Damgarten stand bereits dreimal die Hetzlosung: »Nieder mit dem Kommunismus und der SED«.

    • An drei Stellen der Stadt Barth (mit weißer Ölfarbe): »Deutschland den Deutschen«, »Spitzbart weg«, »Weg mit dem Bolschewismus«.

Groß-Berlin

Verbreitung durch Ballon: 5 012 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: 2 Fälle (mehrere)

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 7 Fälle (mehrere)

  • c)

    Hetzlosungen: 3 Fälle

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 19 Fälle

davon in den Kreisen74 [Ostberlins im Oktober 1956 – Tabelle 14]:

[Kategorie]/[Kreis]

Groß-Berlin

Altglienicke

Friedrichshain

Köpenick

Lichtenberg

Mitte

Treptow

a)

1 Fall

1 Fall

b)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

1 Fall

3 Fälle

c)

1 Fall

1 Fall

1 Fall

d)

2 Fälle

8 Fälle

Hetzschriften durch die Post [d)] traten noch in folgenden Stadtbezirken auf:

  • Pankow: 7 Fälle,

  • Prenzlauer Berg: 2 Fälle.

[einzelne Stadtbezirke Ostberlins]

  • Groß-Berlin: 28.10.1956 am S-Bahn-Zug BEB 167 097, PS 1685 H 5 mit Ölfarbe die Hetzlosung »Nieder mit W. Pieck«.

  • Altglienicke: 22.10.1956 Eine Hetzschrift der SPD in einem Garten der Straße Am Falkenberg 104–106 in Altglienicke.

  • Friedrichshain: 23.10.1956 Mehrere selbstgefertigte Hetzzettel an Straßenschildern der Grünberger Straße/Ecke Simon-Dach-Straße

  • Köpenick: 21.10.1956 je ein Bündel Hetzschriften an drei Stellen im Kurpark Köpenick. – 23.10.1956 einen anonymen Anruf erhielt die Kreisleitung der SED in Köpenick von einer weiblichen Person: »Ihr werdet euch morgen wundern.« – Im Werk für Fernmeldewesen in Köpenick, Herrentoilette im III. Stock des Hauptgebäudes eine Hetzlosung gegen den Genossen W. Ulbricht.

  • Lichtenberg: 19.10.1956 ein selbstgefertigter Hetzbrief an den VEB Elektrokohle Berlin-Lichtenberg: Hetze gegen SED und Forderung freier Wahlen. Unterschrift: Widerstandsbewegung gegen das SED-Regime. – 24.10.1956 eine »Tarantel« im VEB Fortschritt in der Toilette des B-Aufganges mit einem Zettel: »Bitte lesen und wieder aufhängen. Nicht für hinterlistige Zwecke.«

  • Mitte: 28.10.1956 11 Hetzschriften des UfJ in der Invaliden-, Berg- und Ackerstraße.

  • Treptow: 24.10.1956 ein 10-kg-Paket Hetzschriften »Tarantel« versteckt in einem Tonrohr auf dem Gelände des RAW Schöneweide. – 27.10.1956 eine »Tarantel« im Prüffeld der Drahtfabrik des Kabelwerkes Oberspree und – 27.10.1956 eine Hetzschrift des UfJ vor der Poliklinik des VEB EAW Treptow. – 28.10.1956 im VEB EAW Treptow, Herrentoilette, eine Hetzlosung gegen Partei und Regierung. – Unter verschiedenen Arbeitern und Angestellten des VEB EAW Treptow kursiert das Gerücht, dass die sowjetische Delegation nach Polen gefahren sei, um dort wegen der Rückgabe der östlich der Oder und Neiße gelegenen Gebiete an Deutschland zu verhandeln.75

Bezirk Potsdam

Verbreitung durch Ballon: 221 477 Hetzschriften

  • a)

    selbstgefertigte Hetzschriften: –

  • b)

    Hetzschriften der Feindzentralen: 13 Fälle (mehrere)

  • c)

    Hetzlosungen: 5 Fälle

  • d)

    Hetzschriften durch Post: 56 Fälle

davon in den Kreisen [des Bezirks Potsdam im Oktober 1956 – Tabelle 15]:

[Kategorie]/[Kreis]

Potsdam

Brandenburg

Belzig

Nauen

Neuruppin

Oranienburg

Zossen

Wittstock

a)

-

b)

3 Fälle

5 Fälle

1 Fall

3 Fälle

1 Fall

c)

1 Fall

3 Fälle

1 Fall

d)

6 Fälle

5 Fälle

4 Fälle

8 Fälle

2 Fälle

12 Fälle

Hetzschriften durch die Post [d)] traten noch in folgenden Kreisen auf:

  • Kreis Jüterbog: 4 Fälle,

  • Kreis Luckenwalde: 1 Fall,

  • Kreis Pritzwalk: 2 Fälle,

  • Kreis Rathenow: 12 Fälle.

[einzelne Kreise des Bezirks Potsdam]

  • Kreis Potsdam

    • 8.10.1956 eine Hetzschrift der SPD vor der Wohnungstür einer Genossin in Potsdam.

    • 8.10.1956 eine Hetzschrift. Überschrift: »Stalin – Legende und Wirklichkeit« in Wildenbruch.

    • 16.10.1956 eine Hetzschrift der NTS vor der Wohnungstür eines Genossen in Potsdam.

  • Kreis Brandenburg

    • 5.10.1956 eine Hetzschrift der SPD in der Gemeinde Götz.

    • 5.10.1956 eine Hetzschrift der SPD in einer Straße in Brandenburg.

    • 10.10.1956 ein »Telegraf-Wochenspiegel«76 im Stahl- und Walzwerk Brandenburg.

    • 13.10.1956 eine Hetzschrift der Zope in der Tischlerei der Volkswerft »Ernst Thälmann« in Brandenburg.

    • 16.10.1956 eine Hetzschrift der NTS in Michelsdorf.

  • Kreis Belzig: eine Hetzschrift (unbekannt) an einem Baum im Walde zwischen Ragösen und Groß Briesen. Inhalt: Hetze gegen die SED.

  • Kreis Nauen

    • 16.10.1956 eine Hetzschrift der Zope im Briefkasten einer Wohnung in Falkensee.

    • 18.10.1956 eine Hetzschrift der SPD im Briefkasten einer Wohnung in Finkenkrug.

    • 21.10.1956 eine Hetzschrift der Zope im Briefkasten einer Wohnung in Brieselang.

  • Kreis Neuruppin: Die Kreisleitung der SED in Neuruppin gab ein Schreiben heraus, dessen Inhalt sich mit der Einheit des sozialistischen Weltsystems und dem Zerfall des imperialistischen Lagers befasst. Ein solches Schreiben wurde mit Randbemerkungen versehen in den Briefkasten des Hauptpostamtes in Neuruppin gesteckt.

  • Kreis Oranienburg

    • 25.10.1956 in der Stahlformgießerei im Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf wurde »Es lebe der 17. Juni« angeschmiert.

    • 30.10.1956 im gleichen Werk in der Toilette der Abteilung Feineisenwalzwerk: Hetze gegen führende Funktionäre der Regierung.

    • 30.10.1956 in einer Baracke im Kreisgebiet drei Hakenkreuze.

  • Kreis Zossen: 22.10.1956 zwei Hetzschriften der Zope und SPD auf dem Gelände des Funkwerkes Dabendorf.

  • Kreis Wittstock: Ein Hakenkreuz im VEB Möbelkombinat Wittstock77 im Treppenaufgang.

  1. Zum nächsten Dokument Lage in der DDR (49) 30.11.–1.12.

    1. Dezember 1956
    Information Nr. 369/56 – Betrifft: Lage in der Deutschen Demokratischen Republik (vom 30.11.1956, 8.00 Uhr, bis 1.12.1956, 8.00 Uhr, eingegangenes Material)

  2. Zum vorherigen Dokument Sicherheitsmaßnahmen des Landes Hessen an der innerdeutschen Grenze

    30. November 1956
    Information Nr. 368/56 – Betrifft: Pläne und Absichten des Gegners an der Demarkationslinie