Verkaufsstelle für Westberliner an der Sektorengrenze (1)
28. Juli 1956
Information Nr. 106/56 – Betrifft: Eröffnung einer Verkaufsstelle für Westberliner an der Sektorengrenze (Stresemannstraße)
Am 21.7.1956 wurde die erste Verkaufsstelle für Westberliner eröffnet. Da die Eröffnung im Allgemeinen nicht bekannt war, betrug der Umsatz am ersten Tag 25,00 DM. Der Umsatz stieg aber in den nächsten Tagen an und es konnte festgestellt werden, dass Westberliner (vorwiegend Arbeiter) rege davon Gebrauch machten und vorwiegend Kinderwäsche, Babysachen, Kleider und Schürzen gekauft wurden. Die Bezahlung erfolgt in Mark Deutscher Notenbank.1
Schwierigkeiten treten insofern auf, dass das Warensortiment noch nicht umfangreich genug ist. Aus den Diskussionen der Käufer geht hervor, dass die Einrichtung gut ist. Aber sie müsste noch mehr popularisiert werden. Von einem Westberliner wurde erklärt, dass es nicht richtig sei, die Läden so dicht an der Grenze einzurichten, da vonseiten des Westberliner Zolls genau beobachtet werden kann, wer diese Läden betritt. Nach Meinung dieses Westberliners würde man aus diesem Grunde in diesem Laden nur zurückhaltend einkaufen. Dieses sei auch die Meinung anderer Westberliner.