Direkt zum Seiteninhalt springen

Zur Beurteilung der Situation

5. Juni 1954
Informationsdienst Nr. 2226 zur Beurteilung der Situation

Die Lage in Industrie, Verkehr, Handel und Landwirtschaft

Industrie und Verkehr

Die Diskussionen über den Beschluss der Volkskammer zur Durchführung der Volksbefragung1 haben gegenüber dem Vortage wieder etwas an Umfang zugenommen. Die bekannt gewordenen Stimmen stammen meist von fortschrittlichen Arbeitern und Angestellten. Jedoch bringt man oft zum Ausdruck, dass die Volksbefragung nicht notwendig sei, da es doch eine Selbstverständlichkeit für jeden Deutschen ist, für die Erhaltung des Friedens einzutreten. Die uns bekannt gewordenen Stimmen sind überwiegend positiv.

In den vereinzelt bekannt gewordenen negativen bzw. feindlichen Diskussionen kommt zum Ausdruck, dass man die Gefahr des EVG-Vertrages nicht erkennt.2 Hierzu folgendes Beispiel: Ein Angestellter aus dem VEB Waggonbau Niesky, [Bezirk] Dresden: »Der EVG-Vertrag ist gar nicht so schlimm wie es von unserer Seite hingestellt wird. Es wird sehr übertrieben und überhaupt ist der EVG-Vertrag Sache des Bundestages und darüber haben wir nichts zu entscheiden.«

Durch die Diskussion zur Volksbefragung äußern sich kaum noch Arbeiter und Angestellte zur Genfer Konferenz.3

In verschiedenen Betrieben werden negative Diskussionen durch den Mangel an HO-Fleischwaren und Butter ausgelöst. Vereinzelt wird die Meinung vertreten, dass durch einen 17.6.[1953] diese Mängel beseitigt werden könnten. Besonders im Bezirk Dresden und Erfurt tritt dies häufig in Erscheinung.

Im VEB Schreibmaschinenwerk Dresden äußerte sich ein Arbeiter (SED): »In der DDR ist es viel schlechter als im Westen. Etwas Anständiges zu Fressen gibt es nicht, wenn jemand krank ist, kann er sich keine Butter kaufen und muss krepieren. Es traut sich niemand, etwas zu sagen, wenn es doch jemand tut, wird er sofort denunziert.«

Ein Taxifahrer aus Görlitz, [Bezirk] Dresden: »Die Russen werden auch nicht mehr ewig so einen schönen Tag auf unsere Kosten leben. Es wird die Zeit kommen, wo wir sie alle totschlagen werden. Von denen die hier sind, sieht keiner Russland wieder. Bei uns ist es wieder soweit, dass es gar nichts mehr gibt, keine Wurst, kein Fleisch, keine Ersatzteile und von Bereifung gar nicht zu reden. Wenn das Zeug immer von Westberlin geholt werden muss, hält das keiner von uns aus. Dafür sorgt schon das Finanzamt. Die sollen nur so weitermachen, da wird es nicht mehr lange dauern und ein zweiter 17. Juni [1953] ist da. Diesmal geht es aber nicht so ab. Es wird zwar ein bisschen mehr knallen, dies ändert aber an dem Ausgang nichts. Die Zeit für diese Brüder ist bald abgelaufen.«

Ein Großdreher des VEB Turbinenfabrik Dresden, äußerte Folgendes: »Ist jemand am 17.6.1954 zur Bewachung des Parteizimmers eingesetzt?« (Er wollte die Stärke wissen.) Weiter sagte er: »Der 17.6.1953 war nur die Verlobung, die Hochzeit kommt noch und da wird es anders gemacht. Da wird es nämlich schlagartig keinen Strom geben und die Straßenbahnen werden nicht mehr fahren. Die notwendige Unterstützung wird es durch die Leute im Westen geben.«

Ein Arbeiter aus der Baubude der VEB Stahlbau Gispersleben, [Stadt] Erfurt (ehemaliges Mitglied der NSDAP), äußerte sich zu anderen Arbeitern (ebenfalls Mitglieder der NSDAP gewesen): »Es ist heute genauso wie vor dem 17.6. vorigen Jahres, es gibt kein Fleisch und keine Wurst in der HO. Das Volk ist genauso weit, wie vor einem Jahr. Wenn es diesmal klappt, dann klappt es richtig.«

Ganz vereinzelt versuchen feindliche Elemente, die in den Betrieben arbeiten, die teilweise bestehenden Wartezeiten und andere Mängel in den Betrieben dazu auszunutzen, um die Arbeiter für eine erneute Provokation reif zu machen. Mehrere Arbeiter der Abteilung 307 des VEB Optima Erfurt4 diskutierten über die Wartezeiten und äußerten dabei: »Es müsste wieder ein 17.6.[1953] kommen, dann würde alles besser werden.«

Durch die SED-Kreisleitung Leipzig wurde bekannt, dass Anzeichen dafür vorhanden sind, dass sich Provokateure des 17.6.1953 Urlaub geben lassen bzw. welchen beantragen, um am 17.6.1954 an einer sogenannten Protestkundgebung in Westberlin teilzunehmen. (Diese Angaben sind nicht überprüft).

Missstimmungen wurden uns aus verschiedenen Betrieben bekannt, die ihre Ursachen in Norm- und Lohnfragen sowie im Materialmangel haben.

Im VEB Metallhütten und Halbzeugwerke Berlin wurde ohne Wissen des Leiters des Werkes I/III eine Arbeitsstudie in der RBL5-Dreherei durchgeführt. Dies stieß auf Widerstand der dort arbeitenden Kollegen. Sie äußerten sich wie folgt: »Wir haben seit Monaten keine Abzugsvorrichtung, die Hälfte der Kollegen ist bereits bleikrank und können auch kaum noch krauchen und dann wird die Norm abgestoppt. Wenn die Norm erhöht wird, lassen wir uns unsere Papiere geben, denn wir sind ja keine Maschinen.« In einer Versammlung wurden die Kollegen vom Betriebsleiter von der Notwendigkeit der Arbeitsstudie überzeugt. Daraufhin wurden die Diskussionen über die Normen eingestellt.

Bei der Bahnmeisterei in Demmin, [Bezirk] Neubrandenburg, ist bei den Beschäftigten der Rotte eine schlechte Stimmung zu verzeichnen. Diese sind mit der Norm wohl einverstanden, aber mit der Lohngruppe 4 nicht, da die Arbeit zu schwer ist. Sie bringen zum Ausdruck, dass sie nach einer höheren Lohngruppe bezahlt werden müssten.

Im VEB Basaltwerk Römhild, [Bezirk] Suhl, wollten am 2.6.1954 die Arbeiter die Arbeit niederlegen. Der Grund hierzu war, dass vonseiten des staatlichen Straßenunterhaltungsbetriebes Eisfeld den Arbeitern Versprechungen gemacht wurden, die Überstunden zu bezahlen. Diese Versprechungen wurden nicht eingehalten. Diese Angelegenheit wurde durch die Gewerkschaft bereinigt. Die Arbeit wurde nicht niedergelegt.

Die Kollegen des Glaswerkes Neustadt-Gillersdorf, [Bezirk] Suhl, beklagen sich darüber, dass bei ihnen die Normen höher liegen als in dem VEB Großbreitenbach.6 Die Voraussetzungen sind in beiden Betrieben die gleichen. 75 Prozent der Arbeiter von Gillersdorf vertreten die Meinung, dass die Norm herabgesetzt werden müsste. Die übrigen 25 Prozent sind der Meinung, dass sich Großbreitenbach an die Norm von Gillersdorf anpassen soll.

Die Angestellten des Forstamtes in Suhl diskutieren über zu niedrige Entlohnung: »Im Jahre 1951 hatte der Abteilungsleiter von Berlin die bevorstehende Verbesserung der Entlohnung der Revierleiter versprochen, dabei ist es auch geblieben.«

Im RAW Jena, [Bezirk] Gera, sind negative Diskussionen zu verzeichnen, da durch eine Revisionskommission das RAW die Aufgabe bekam, eine Zurückstufung der Lohngruppen vorzunehmen.

Auf dem Bahnhof Greiz, [Bezirk] Gera, sind häufig Diskussionen zu verzeichnen, in denen gefordert wird, dass der Lohn der Reichsbahn an den der VEB angeglichen wird. Ein Kollege der Reichsbahn sagte: »Ihr habt wohl den 17. Juni [1953] vergessen? Wo stand die Eisenbahn am 17. Juni [1953]? Sie hat standgehalten, während ein ganzer Teil der Belegschaften der VEB versagte. Sollte es wieder einmal zu ähnlichen Ereignissen kommen wie am 17.6.1953, werden diesmal die Eisenbahner mitstreiken, um ihre Lohnforderungen durchzusetzen.«

Die Lokschlosser auf dem Bahnhof Weißenfels, [Bezirk] Gera, wollen ihre Arbeit zu Pfingsten einstellen, wenn sie nicht den am 8.6.1954 fälligen Restlohn vor den Feiertagen bekommen.

In der Spinnerei Neusalza-Spremberg,7 [Bezirk] Dresden, hat eine Brigade ohne Wissen des Betriebsleiters und Meisters am 26.5.1954 die Arbeitszeit auf sechs Stunden je Schicht festgelegt, sodass für zwölf Maschinen ein Produktionsausfall von 72 Maschinen-Stunden entstanden ist. Die Begründung war die Ablehnung der Nachtarbeit zu Himmelfahrt. Für die Woche vom 31.5.1954 bis 5.6.1954 konnte ebenfalls keine Einigung erzielt werden und es ist damit zu rechnen, dass ein großer Teil der Weber am Pfingst-Sonnabend der Arbeit unentschuldigt fernbleiben.

Materialschwierigkeiten

Die Materialschwierigkeiten in den Werften im Bezirk Rostock sind noch immer nicht behoben, dadurch besteht unter den Arbeitern immer noch Unzufriedenheit. Ein Elektriker der Warnow-Werft Rostock (parteilos): »Ich werfe bald alles hin, ich habe keine Lust mehr. Einmal ist kein Material da, dann wieder keine Arbeit. Man müsste sich hinsetzen und solange nichts tun, bis es endlich besser ist.«

Im VEB Kabelwerk Berlin-Köpenick wurde der Exportplan für Mai nicht erfüllt. Grund: Fehlen von Kabelisolierpapier und Bandeisen.

Im VEB TEWA Blankschrauben in Potsdam8 müssen wahrscheinlich wieder mehrere Maschinen stillgelegt werden, weil das versprochene Material noch nicht eingetroffen ist.

Die Belegschaft des VEB Holzwerkstätten in Borkheide,9 [Bezirk] Potsdam, hat sich verpflichtet, bis zum Geburtstag des Genossen Walter Ulbricht10 ihr Halbjahressoll zu erfüllen. Die Erfüllung ist aber infrage gestellt, weil ein Mangel an Furnierplatten eingetreten ist.

In dem VEB Möbelbeschlägewerk Luckenwalde, [Bezirk] Potsdam, ist das Material schlecht. Feinbleche zur Herstellung von Möbel- und Schiffsbeschlägen spalten sich bei der Verarbeitung. Wenn das Material nicht besser wird, ist die Erfüllung des Planes nicht gewährleistet.

Im VEB »J. W. Stalin« in Berlin11 ist unter der Belegschaft durch das schleppende Anlaufen der Massenbedarfsgüterherstellung eine unzufriedene Stimmung zu bemerken. Ein Teil der Kollegen vertritt den Standpunkt, seitdem das Werk volkseigen ist,12 hat sich die Produktionsweise bedeutend verschlechtert. Im April dieses Jahres sollte der Verkauf der Belichtungsmesser anlaufen, aber von einer Produktion ist bis jetzt noch nichts zu merken.

Produktionsstörungen

Am 3.4.1954 entstand gegen 14.00 Uhr in der Brikettfabrik »Rosa-Luxemburg«, [Bezirk] Cottbus, beim Anfahren ein Feuer im Ofenhaus, welches sich weiter verbreitete. Ursache: Die Fabrik wurde gegen 8.00 Uhr wegen Rohkohlenmangel angehalten, da der Zubringerbetrieb Greifenhain Störungen an der Fahrleitung hatte. Da die Fabrik ausgespritzt wurde, konnte sich jedoch in einem Ofen ein Brandnest halten, welches dann bei der Beschickung mit Rohkohle übergriff. Das Feuer dieser Brandstelle konnte sich weiter verbreiten. Der Produktionsausfall beträgt eine halbe Tagesproduktion.

Im VEB Blechwalzwerk Olbernhau, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, kam es infolge eines Ständerbruches im Gerüst 1 des Karl-Marx-Werkes zu einem Produktionsausfall von 75 t Mittelblechen und 13,5 t Dynamoblechen. Der Schaden beträgt DM 16 047.

Handel und Versorgung

Schwierigkeiten in der HO-Fleischversorgung bestehen weiterhin in den Bezirken Karl-Marx-Stadt, Erfurt, Cottbus und Suhl. Im Bezirk Gera sind die Schwierigkeiten fast ganz behoben. In einigen Kreisen des Bezirkes Halle ist eine Besserung eingetreten. Im Bezirk Magdeburg erfolgte eine Erhöhung des Kontingentes, sodass die Versorgung momentan gesichert ist. Im Bezirk Potsdam sind ebenfalls große Kontingente in Aussicht gestellt.

Über eine ungenügende Warenbereitstellung berichtet der Bezirk Halle und zwar besteht eine große Nachfrage an Zitronen, Apfelsinen und Kaffee, außerdem mangelt es an Hülsenfrüchten und die Versorgung mit Textilien ist in einigen Kreisen unzureichend.

In der Bezirksstadt Rostock besteht eine große Nachfrage nach Motorrädern. Im Kreis Stadtroda, [Bezirk] Gera, mangelt es an HO-Butter und Margarine. Im Bezirk Neubrandenburg fehlt es an genügend Eiern, Käse, Tee, Zitronen, Frischfisch und Bier.

In den Molkereien des Bezirkes Neubrandenburg lagern ca. 120 t Magerkäse. Dafür sind keine Planzahlen vorhanden, obwohl der Bedarf der Bevölkerung laufend höher wird. Im Schlachthof Teterow, [Bezirk] Neubrandenburg, lagern 6 t Schmalz und im Kreis Greiz, [Bezirk] Gera, lagern 8 t Schokolade (mit Gebäck). Es besteht die Gefahr des Verderbens.

Landwirtschaft

Weiterhin ist zu verzeichnen, dass ein geringes Interesse für politische Tagesfragen unter der Landbevölkerung vorherrscht. Größtenteils werden darüber Diskussionen nur in den Kreisen des sozialistischen Sektors geführt, während die Äußerungen über die Genfer Konferenz fast ganz zurückgegangen sind, wird jetzt etwas mehr über die Volksbefragung gesprochen. Meist positiv. Ein Traktorist der MTS Joachimsthal, [Bezirk] Frankfurt: »Die Volksbefragung begrüße ich von Herzen, denn es wäre ja furchtbar, wenn das alles, was wir uns geschafft haben, durch einen Krieg wieder vernichtet würde.«

Die gering bekannt gewordenen negativen Stimmen stammen meist von Einzelbauern. Ein Bauer aus Ossak, [Bezirk] Cottbus: »… Die sollten lieber eine gesamtdeutsche Wahl durchführen, denn die Volksbefragung bei uns allein ist sowieso zwecklos. Denn das gesamte Volk steht ja doch hinter Wilhelm Pieck.13« Ein Bauer aus Kleinebersdorf, [Bezirk] Gera: »Warum denn überhaupt Volksbefragung, es ist doch sowieso alles Schwindel, denn das Ergebnis liegt doch sowieso schon fest.«

Ein größeres Interesse besteht für die wirtschaftlichen Fragen. Im Bezirk Leipzig ist noch immer die Futtermittel- und Düngermittelzuteilung Gegenstand der Diskussionen.

Im Kreis Luckenwalde, [Bezirk] Potsdam, bestehen immer noch Schwierigkeiten in der Futterfrage. Die Bauern sind unzufrieden, weil sie für ihre Bezugscheine keine Futtermittel erhalten, da im ganzen Kreisgebiet nichts vorrätig sein soll.

Im MTS-Bereich Güsnitz,14 [Bezirk] Halle, bekommen die LPG keine Leute zum Rübenverziehen. Die Schulkinder gehen alle zu den Großbauern, weil sie für die Stunde 1,20 DM bezahlt bekommen.

Von der MTS

Verschiedentlich wird von den MTS außer dem Mangel an Ersatzteilen über schlechte Qualität der gelieferten Maschinen und Geräte geklagt. Zum Beispiel wurden der MTS Hedersleben, [Bezirk] Halle, Traktoren RS 15 und dazugehörige Hackgeräte geliefert, die den Anforderungen keineswegs entsprechen. In der MTS Großhennersdorf,15 [Bezirk] Dresden, klagt man über den16 Kettendüngerstreuer, weil er nicht einwandfrei arbeitet. Trotz der Hinweise der Fehlkonstruktion wurden diese Geräte nochmals geliefert.

An Ersatzteilen fehlt es der MTS Weseram, [Bezirk] Potsdam (Kolbenringe, Schrauben, Muttern aller Art, sowie Ersatzteile für Tellermaschine) und der MTS Fröhden, [Bezirk] Potsdam (Schrauben für die Reparaturen von Landmaschinen und Traktoren).

Negative bzw. feindliche Stimmen zu politischen bzw. wirtschaftlichen Fragen werden nur vereinzelt bekannt. Ein Großbauer aus Sörnewitz, [Bezirk] Leipzig: »Man hat schon immer für den Frieden gesprochen. Diese Leute bekommen doch ihr Geld dafür. In Westdeutschland spricht man nicht vom Krieg, dort machen sie keine Konferenzen und Kongresse, aber sie leben besser als wir.«

In einer Gemeindevertreterversammlung in Woldzegarten, [Bezirk] Neubrandenburg, äußerten zwei Bauern Folgendes: »Warum wird von hier verlangt, dass Adenauer17 fort soll, im Westen wurde er doch gewählt.«18 Und »Ich bin mit der DDR nicht einverstanden, dass geht nicht mehr lange so weiter, es geht und geht nicht vorwärts.«

Ein Bauer aus Wildenhain,19 [Bezirk] Dresden: »Es hat gar keinen Zweck, sich anzustrengen. Ist es doch egal, wenn die Enteignung kommt, ob ich 20 Kühe, oder zehn Kühe dem Staat übergebe. Es ist eine Tatsache, dass mit unserem Boden Raubbau betrieben wird. Dadurch werden die Erträge immer geringer.«

Kartoffelkäferfunde: Am 3.6.1954 wurde in Lübben, [Bezirk] Cottbus, von einem Schüler ein Glas mit ca. 200 Kartoffelkäfern und einer großen Anzahl von Larven aus der Spree gefischt. Das Glas war mit einem Schraubdeckel versehen und leicht zugeschraubt. Sämtliche Käfer und Larven waren lebend. Weitere Kartoffelkäferfunde wurden festgestellt: in Finsterwalde 100 Stück, Senftenberg 59 [Stück], Weißwasser 100 [Stück].

Übrige Bevölkerung

Im Vergleich zum Vortag sind keine wesentlichen Veränderungen in der Stimmung der übrigen Bevölkerung eingetreten. Über die Genfer Konferenz wird kaum noch gesprochen. Im Mittelpunkt der politischen Diskussionen steht die Volksbefragung, jedoch ist der Umfang gering, aber überwiegend positiv. Ein Einwohner aus Auerbach, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt: »Von der Volksbefragung darf sich keiner ausschließen, denn die Antwort auf dem Zettel ist eindeutig und zwar, Nieder mit dem Generalvertrag.20 Wir wollen uns selbst verwalten, wir brauchen keine Besatzungsmacht.«

In den vereinzelt bekannt gewordenen negativen bzw. feindlichen Stimmen zur Volksbefragung wird des Öfteren zum Ausdruck gebracht, dass es völlig überflüssig ist, über den Frieden abzustimmen. Ein Angestellter vom Rat des Kreises Jüterbog, [Bezirk] Potsdam: »Warum führt man jetzt bei uns eine Volksbefragung durch. Es kommt ja doch nichts dabei heraus und kostet nur einen Haufen Geld. Wir sind alle für den Frieden und da ist eine Volksbefragung nicht mehr nötig.«

Ein Handwerker aus Gusow, [Bezirk] Frankfurt: »Wir sind alle für den Frieden, warum also Volksbefragung. Die Stimmzettel müssten lauten, ob man für die DDR-Regierung oder für die Adenauer-Regierung ist.«

Ein Einwohner aus Tannenberg, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt: »Ich erkenne die Regierung in Bonn voll und ganz an und möchte nur wissen, was die hier wieder mit ihrer Volksbefragung wollen. Sollen die doch lieber Häuser bauen.«

Ganz vereinzelt wurden Äußerungen über die unzureichende HO-Versorgung aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt bekannt. Ein Angestellter beim Rat der Stadt Rochlitz, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, der sich in einer HO-Gaststätte ein Fleischgericht bestellen wollte, äußerte: »Hier ist alles Sch…. Jetzt gibt es sogar in der HO nichts mehr zu essen. Im Westen da gibt es wenigstens alles. Wo bleibt denn eigentlich der versprochene Wohlstand, der 1955 ausbrechen soll?«

Unter den Kollegen der BVG Berlin herrscht Verärgerung, weil sie nur alle zehn Tage frei bekommen. Es ist zu verzeichnen, dass auf der D-Linie am 1.6.1954 zwölf Kollegen gekündigt haben.

Das Präsidium der Deutschen Volkspolizei Berlin soll sämtliche Kräfte für die VP-Inspektion Treptow gesperrt haben. Das Schnellkommando musste aufgelöst werden, sodass im Falle einer Provokation nicht genügend Kräfte vorhanden sind. Auch die vorhandenen Objekte können nicht genügend bewacht werden. Zurzeit läuft nur eine VP-Streife (Meldung noch nicht überprüft).

Verschiedentlich zeigt sich in den Kreisen der Handwerker eine gewisse Unzufriedenheit über die Belieferung mit Material, die ungenügend ist. Dabei kommt es zu negativen bzw. feindlichen Äußerungen. Ein Fahrradhändler aus Groitzsch, [Bezirk] Leipzig: »Für die Arbeiterregierung habe ich nicht viel übrig, denn die Versorgung klappt schlecht, es fehlt an sehr vielen Ersatzteilen. Außerdem sind die Steuern so hoch, dass mir nur sehr wenig zum Leben bleibt.«

Ein Schmiedemeister aus Göhren, [Bezirk] Neubrandenburg: »Am 17. Juni [1953] hätten die Kräfte mehr zuschlagen müssen. Hoffentlich wird es diesmal besser werden. Wenn für die Einheit Deutschlands gekämpft wird, müssen wir erst für die Gewinnung der Oder-Neiße-Gebiete kämpfen, denn dort liegt Deutschland.«

Organisierte Feindtätigkeit

»Freie Junge Welt«:21 Magdeburg 1 500, Halle 12, Potsdam 1 000 und ca. 10 000 Embleme der FDJ mit der Aufschrift »Freiheit«.

In tschechischer Schrift: Dresden 237, Halle 36, Karl-Marx-Stadt 721.

NTS:22 Potsdam 352, Karl-Marx-Stadt 113

KgU:23 Potsdam 18.

SPD:24 Karl-Marx-Stadt 300.

Im Kreis Luckenwalde, [Bezirk] Potsdam, wurde ein Kasten mit 100 Hetzschriften der FDP aufgefunden. (Der überwiegende Teil der Flugblätter wurde sichergestellt und gelangte nicht in die Hände der Bevölkerung.)

Gefälschte Schreiben

Im Kreis Jüterbog, [Bezirk] Potsdam, erhielten mehrere Personen die Aufforderung, gegen Vorlage ihres DPA im Landesgesundheitsamt Berlin, Invalidenstraße ein Lebensmittelpaket abzuholen.

In der Stadt Halle wurden am 3.6.[1954] zwei mit Schreibmaschine geschriebene Hetzzettel gefunden. Inhalt: Der nächste 17.6. muss den Sieg bringen. Unterschrift: Kampfgruppe für Freiheit und Recht.25

In der Nacht vom 2.6. zum 3.6.[1954] wurde aus dem Fahnenblock vor der FDJ-Kreisleitung in Magdeburg die Fahne der SU herausgerissen, zerschnitten, der Fahnenmast zerbrochen und alles liegen gelassen.

Im VEB Papierfabrik Heinzberg,26 [Bezirk] Dresden, wurde an einer Schleifmaschine zwischen der Galgenkette und dem Zahnrad ein Stück Holz eingeklemmt, sodass der Motor aussetzte.

Im Braunkohlenwerk Sedlitz, [Bezirk] Cottbus, wurden am 4.6.[1954] die Gummidichtungen an den Achsbüchsen ausgeschnitten, sodass Öl und Fett ausliefen und die Räder heiß liefen.

Aus Westdeutschland

In der Dortmunder Zeitung »Das Grüne Blatt« soll ein Artikel veröffentlicht worden sein, in dem es unter anderem heißt: »Der 10. Juli 1954 als Tag der Wiederholung, was dem 17. Juni [1953] in der DDR nicht geglückt ist. … Dabei werden große Menschenmengen nach Berlin eilen und sich dann endgültig zur Einheit Deutschlands die Hände reichen.«27 (Ist nicht überprüft)

Einschätzung der Situation

Die Versorgung mit HO-Fleischwaren wird weiterhin verbessert. Gegenüber dem Vortag sind keine wesentlichen Veränderungen in der Lage zu verzeichnen.

Anlage vom 5. Juni 1954 zum Informationsdienst Nr. 2226

II. Deutschlandtreffen der FDJ28

Da die Delegationen aus den meisten Bezirken bereits abgereist sind bzw. abreisen, liegen heute verhältnismäßig wenig Stimmen vor.

Bei der Abfahrt nach Berlin traten bisher keine besonderen Vorkommnisse auf. Die Stimmung unter den Jugendlichen war weiterhin begeistert und erwartungsvoll. Nur ganz vereinzelt wurde diese Stimmung etwas getrübt, durch Wartezeiten bei der Abfahrt. So war ein Teil der Jugendfreunde des Kreises Meiningen, [Bezirk] Suhl, darüber verärgert, dass sie bereits um 17.30 Uhr auf dem Stellplatz sein mussten, während der Abmarsch erst um 21.00 Uhr erfolgte.

Die Beteiligung der Bevölkerung bei der Verabschiedung der Jugendlichen war allgemein gering, jedoch hatte sich zum großen Teil die Begeisterung der Jugendlichen auf die Anwesenden übertragen. Bei der Verabschiedung der Jugendlichen des Kreises Pößneck, [Bezirk] Gera, nahmen nur ca. 150 Personen aus der Bevölkerung teil. Ähnlich verhielt es sich im Bezirk Dresden.

Negative Stimmen bei der Verabschiedung wurden von zwei älteren Arbeitern aus Pößneck bekannt. Ein Arbeiter: »Nun laufen die Jugendlichen den ganzen Tag herum und wir müssen dies bezahlen, denn der Staat tut das doch nicht.« Der andere Arbeiter: »Die Jugend hat sowieso nichts vom Leben, aber in Berlin wird sie schon der Ami bewirten. Man schickt die Jugendlichen nicht nur wegen des Deutschlandtreffens, sondern auch wegen der Volksbefragung nach Berlin, damit man dann recht viele Stimmen bekommt.«

Vereinzelt wurden noch negative Diskussionen von Jugendlichen in Vorbereitung des II. Deutschlandtreffens bekannt. Vom Industriewerk Ludwigsfelde, [Bezirk] Potsdam, ließen sich von zwölf FDJlern sieben Jugendfreundinnen streichen, mit der Begründung, sie hätten es sich anders überlegt.

In der Gemeinde Reppinichen,29 [Bezirk] Potsdam, wollen fünf Jugendliche ihre Teilnahme zurückziehen, da es doch keinen Zweck hätte, nach Berlin zu fahren, weil man dort nichts sähe. Der Bürgermeister dieser Gemeinde unterstützte solche Argumente.

Eine Jugendfreundin vom RAW Wittenberge äußerte, dass die erforderliche Zahl von Jugendlichen für das Deutschlandtreffen nicht zusammenkommen wird, da eine Reihe Jugendlicher beim ersten Deutschlandtreffen hätte hungern müssen.

Ein Jugendlicher aus dem Kaliwerk Bleicherode, [Bezirk] Erfurt: »Wenn ich nach Berlin komme, gehe ich nach Westberlin in ein Waffengeschäft und kaufe mir was zum Schießen. Hier haben sie uns ja alles abgenommen.«

Eine Jugendliche aus Magdeburg: »Hoffentlich regnet es Pfingsten in Strömen, damit dieses idiotische Pfingsttreffen versaut wird. Die bilden sich wohl ein, sie können die Jugend für ihre komische Politik begeistern, wenn sie befehlen, dass sie Pfingsten in Berlin auf der Straße herumlaufen muss.«

Negative Diskussionen von der übrigen Bevölkerung wurden weiterhin im geringen Umfange bekannt. Sie stammen meist von Angehörigen der Reichsbahn.

Ein Rentner aus Magdeburg: »Es ist nicht nötig, dass so oft solche Veranstaltungen durchgeführt werden, denn dadurch werden uns immer Lebensmittel abgezogen und wir müssen hungern.«30

Ein Schlosser der Ventilwerkstatt des RAW Berlin äußerte zu anderen Arbeitern, dass es drei Sorten von Verpflegungsstufen geben würde. Besonders die polnischen und sowjetischen Delegierten würden ein bedeutend besseres Essen erhalten, als die deutschen Jugendlichen.

Die BGL-Vorsitzende der Fahrkartenausgabe Berlin-Friedrichstraße: »Ich will mit dem Deutschlandtreffen nichts zu tun haben und werde da keinen Handschlag dafür machen. Zum Glück bin ich Pfingsten nicht hier und brauche mir diesen Zauber auch nicht anzusehen.«

Die Bewohner des Eisenbahnerhauses Berlin-Baumschulenweg, Frauenlobstraße 41 beteiligten sich bisher sehr wenig an der Vorbereitung und Ausschmückung ihres Hauses am II. Deutschlandtreffen.

Ein Fahrdienstleiter vom Bahnhof Blankenburg: »Was wollen die alle in Berlin. Die sollen bleiben wo sie sind, denn der Berliner kann die nicht gebrauchen.«

Der Unfallsachbearbeiter des Bahnhofes Wismar: »Ich gebe keinen Groschen für das Deutschlandtreffen. Wenn die Jugendlichen kein Geld haben, nach Berlin zu fahren, dann sollen sie zu Hause bleiben.«

Die Bauzüge im Reichsbahndirektionsbezirk Greifswald müssen während des Deutschlandtreffens mit 50 Prozent der Beschäftigten als Bereitschaft besetzt bleiben. Die Angehörigen des Bauzuges 2802 wollen dies nur tun, wenn sie den Arbeitslohn und 100 Prozent Zuschlag erhalten, was jedoch gesetzlich nicht zulässig ist. Auf Veranlassung des Vizepräsidenten der RBD Greifswald wird jetzt für die Bereitschaft der Arbeitslohn und 100 Prozent Zuschlag bezahlt.

Zur Stimmung der Jugendfreunde in der Peene-Werft Wolgast äußerte eine Jugendfreundin von der Werft: »Die FDJler der Werft sind wohl begeistert vom II. Deutschlandtreffen, aber nur, um einmal etwas zu erleben.«

Im Elektroapparatewerk »J. W. Stalin«, Berlin-Treptow, haben die Leiter der Kampfgruppen31 Schwierigkeiten beim Einsatz der Genossen für das Deutschlandtreffen. Ein großer Teil schützt persönliche Belange vor.

Stimmung in Berlin

Das Soll der Teilnehmerzahl an der Demonstration am 6.6.1954 ist annähernd erreicht, größere Schwierigkeiten bestehen noch bei der Erfassung der Jungen Pioniere, da in den Schulen bereits die Ferien begonnen haben und die Kinder schlecht erreicht werden können. Bei den bis jetzt in Berlin anwesenden Westdeutschen und DDR-Teilnehmern herrscht eine frohe Stimmung.

Ganz vereinzelt wurde bekannt, dass FDJler Westberlin aufgesucht haben. Bei ihrer Rückkehr in die Quartiere wurden sie sofort in die Heimatorte zurückgeschickt.

Die Ausschmückung der Häuser hat allgemein zugenommen. Das Straßenbild Berlins wird von den FDJlern in ihren blauen Hemden bestimmt.

Schwierigkeiten ergaben sich vereinzelt durch zu späte Anlieferung der Lebensmittel für die Warmverpflegung.

Ein Freund der Gesellschaft für Sport und Technik32 aus Brotterrode, zzt. im Zeltlager Berlin Karlshorst, Treskowallee, der im Zelt I untergebracht ist, will wieder nach Hause fahren, da im Zelt schlechte moralische Zustände herrschen.

Am Kontrollpunkt 35, Leipziger Straße – Potsdamer-Platz, wurde am 4.6.1954 festgestellt, dass eine größere Anzahl 14- bis 16-jähriger Jugendlicher in Westberlin mit Ostgeld einkauften.

Stimmung beim Jugendkongress33

In der Organisation wurden keine Mängel bekannt. Die Stimmung war allgemein sehr gut. Westberliner Freunde äußerten, dass sie große Kraft aus dem Jugendkongress geschöpft haben und noch aktiver als bisher für den Frieden kämpfen werden.

Die Freunde aus Westberlin und Westdeutschland waren übereinstimmend mit den Ausführungen des Genossen Walter Ulbricht34 völlig einverstanden.35 Allgemein wurde der Wunsch geäußert, dass die Diskussionsbeiträge vervielfältigt und den Teilnehmern zugestellt werden sollen, da sie für die weitere Arbeit eine gute Grundlage bilden.

Organisierte Feindtätigkeit zum Deutschlandtreffen

Am 4.6.1954 wurde an einem Sonderzug nach Berlin auf dem Bahnhof Hildburghausen eine mit Kreide geschriebene Hetzlosung festgestellt. Inhalt: »Jagt Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl.«36

Im Durchgangszug mit Teilnehmern, der von Meißen kam, wurden in Coswig, [Bezirk] Cottbus,37 zwei Hetzplakate mit folgender Aufschrift gefunden: »Für Arbeiter- und Bauernkinder keine Möglichkeit des Studiums« und »Kein Förderungsgesetz für die Jugend, sondern Zwangsrekrutierungsgesetz«.

Im Stadtgebiet West in Magdeburg wurden in letzter Zeit laufend, in Collmen, [Bezirk] Leipzig, am 4.6.[1954], Plakate zum II. Deutschlandtreffen abgerissen.

Ein gefälschtes Schreiben erhielt der VEB Leipziger Eisen- und Stahlwerke. Inhalt: Wegen der Produktionsverpflichtungen sollen keine FDJler nach Berlin geschickt werden. Absender: ZK der SED.

Die FDJ-Betriebsgruppe Hamonie Arnstadt,38 [Bezirk] Erfurt, erhielt ein gefälschtes Schreiben. Inhalt: Die Teilnehmerzahl um 20 Prozent kürzen. Absender: Zentralrat der FDJ.

Mehrere Genossen des Kreises Cottbus erhielten gefälschte Schreiben, worin sie nach Berlin beordert werden, um angeblich die Kreisleitung der Partei in Westberlin während des II. Deutschlandtreffens zu unterstützen.

Von Westberlin sind Einladungen an Funktionäre der Partei und an FDJler in der DDR geschickt worden. Inhalt: Beim Eintreffen in Berlin sollen sie sich sofort bei einer bestimmten Kreisleitung melden. Als Adresse ist eine Westberliner Anschrift angegeben.

Der VEAB Torgau, [Bezirk] Leipzig, erhielt eine gefälschte Anweisung, wonach 300 Ztr. Stroh mit Lastkraftwagen der Bezirksdirektion für Kraftverkehr Leipzig für das Deutschlandtreffen nach Berlin transportiert werden sollen und zwar sofort.

An die FDJ des Kreises Ludwigslust, [Bezirk] Schwerin, wurden gefälschte Abfahrtszeiten durgegeben, um die Jugendfreunde an der Mitfahrt zum II. Deutschlandtreffen zu verhindern [sic!].

Im VEB Baumwollweberei Niedergebra, [Bezirk] Erfurt, wird unter den Jugendlichen das Gerücht verbreitet, dass der Zug mit den Teilnehmern am Deutschlandtreffen in die Luft gesprengt werden sollte.

In der Berufsschule Sternberg, [Bezirk] Schwerin, wird die Parole verbreitet, dass in Berlin nicht genügend Verpflegung vorhanden sei. Außerdem soll der Kurs des Geldes in Berlin 1: 1 stehen.

  1. Zum nächsten Dokument Zur Beurteilung der Situation

    6. Juni 1954
    Informationsdienst Nr. 2227 zur Beurteilung der Situation

  2. Zum vorherigen Dokument Zur Beurteilung der Situation

    4. Juni 1954
    Informationsdienst Nr. 2225 zur Beurteilung der Situation