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Zur Beurteilung der Situation

20. April 1954
Informationsdienst Nr. 2184 zur Beurteilung der Situation

Die Lage in Industrie, Verkehr, Handel und Landwirtschaft

Industrie und Verkehr

Nur noch vereinzelt wird über den IV. Parteitag der SED diskutiert.1 In den bekannt gewordenen Stimmen wird meist Zustimmung zur Beibehaltung der Lebensmittelkarten geäußert.2 Teilweise wird auch eine gewisse Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, da man eine Preissenkung, Abschaffung oder Erhöhung der Lebensmittelkarten erwartet hatte. Über die politische Bedeutung des IV. Parteitages wird größtenteils nur von Mitgliedern unserer Partei gesprochen. Eine politische Uninteressiertheit ist besonders in den Reihen der Intelligenz festzustellen. Ein Hauer vom »Martin-Hoop«-Werk Zwickau: »Ich selbst begrüße die Beibehaltung der Lebensmittelkarten und meine Kollegen auch. Dadurch wird es immer ein bestimmtes Kontingent für alle geben.« Ein Dozent der Fachschule im VEB Zeiss Jena: »Durch den Erlass der Reparationszahlungen und der Rückgabe der SAG-Betriebe3 hätte unbedingt eine Preissenkung erfolgen müssen.«

Über die amerikanischen Atom- und Wasserstoffbombenexperimente wird in geringem Maße diskutiert. Meist sprechen sich die Werktätigen gegen diese Massenvernichtungswaffe und gegen die USA aus.4 Ein Arbeiter aus dem Buna-Werk äußerte: »Mit der Wasserstoffbombe will die USA immer ihre Stärke kennzeichnen. Durch den Protest der Werktätigen wird es aber nicht gelingen, diese Vernichtungswaffe in Anwendung zu bringen.« Im VEB Braunkohlenwerk »Glück-Auf« Hoyerswerda, [Bezirk] Cottbus, wurden 22 Protestresolutionen (mit 465 Unterschriften), die zur Einstellung dieser Experimente und Entfernung der Atomgeschütze aus Westdeutschland auffordern,5 abgegeben.

Nur ganz vereinzelt wurden dazu negative Stimmen bekannt. Ein Elektriker aus dem VEB Schachtbau Nordhausen, [Bezirk] Erfurt: »Es ist ja alles Schwindel, was bei uns in den Zeitungen über die Atom- und Wasserstoffbomben steht.«

Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen weiterhin wirtschaftliche und betriebliche Probleme. Im VEB Kreisbaubetrieb Dippoldiswalde besteht unter den Arbeitern und Angestellten Unzufriedenheit wegen schlechter Bezahlung. Ein Maurer, der sich zum Bauführer qualifiziert hat, sagte dazu: »Ich bin schon zwei Jahre Bauführer, aber mein Gehalt wird nicht aufgebessert. Man sagt immer nur, du hast keine Schule besucht. Ich gehe bald von hier ab.«

Im VEB Hochfrequenz Oberschöneweide6 bemängeln die Kollegen die Aufteilung der Prämien. So hat z. B. ein Dispatcher eine Prämie von nur 50 Prozent erhalten, während Kollegen aus der Verwaltung 83 Prozent erhielten.

Im VEB Trikotagenwerk Spree, [Bezirk] Cottbus, herrscht Missstimmung, weil durch betriebliche Umstellungen etwa 60 Kollegen entlassen werden sollen.

Im VEB Transformatorenwerk Oberschöneweide sind einige Techniker darüber unzufrieden, dass der Chefelektriker keine Papiere für eine Fachtagung in Westdeutschland erhielt. Sie äußerten, dass der »vernünftige Kurs«7 nach dem 17.6.[1953] nur kurze Zeit angehalten hätte. Jetzt sei alles wieder wie vorher.

Im »Ernst-Thälmann«-Werk Magdeburg8 wurde in einer Sitzung über Lohnfragen der technischen Kontrolle heftig diskutiert. Die Kollegen vertraten die Meinung, dass eine Neuregelung der Einstufung vorgenommen werden müsste, da die Kollegen mit Hochschulbildung sehr viel verdienen, obwohl sie von der praktischen Arbeit wenig verstehen, andererseits Kollegen mit großen praktischen Arbeiten sehr wenig Geld erhalten würden.

Im VEB »Ernst-Thälmann«-Werk Suhl wurde vor Abschluss des Betriebskollektivvertrages besonders über die Urlaubsfrage diskutiert und gefordert, dass die Arbeiter, die 3-schichtig in Tag- und Nachtschicht arbeiten, einen zusätzlichen Urlaub erhalten.

Im VEB Thale,9 [Bezirk] Halle, fehlen Kesselbleche. Wenn bis zum 26.4.1954 kein weiteres Material angeliefert wird, ist der Exportauftrag an Weintanks für die Sowjetunion infrage gestellt. Die Bleche werden von den Walzwerken Ilsenburg10 und Kirchmöser11 geliefert.

Handel und Versorgung

Aus dem Bezirk Potsdam wurde berichtet, dass in den Konsumfleischereien keine HO-Waren mehr zum Verkauf kommen sollen. Das löst unter der Bevölkerung heftige Diskussionen aus, da angenommen wird, dass eine Verschlechterung der Lebenslage eintritt.

Die DHZ Jüterbog,12 [Bezirk] Potsdam, verfügt nicht über genügend Fahrzeuge für den An- und Abtransport und über ausreichende Lagerräume, um die Waren sachgemäß zu lagern. Des Weiteren bestehen bei der DHZ Absatzschwierigkeiten bei Alkohol und Fondants auf Zuckermarken. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Privatgeschäfte alle den Alkohol von den Herstellungsfirmen beziehen und dass die Marken für Zucker benötigt werden und deshalb wenige Süßwaren gekauft werden.

Landwirtschaft

Über politische Tagesfragen wird unter der Landbevölkerung wenig diskutiert. Zum IV. Parteitag wird kaum noch Stellung genommen. Ein Schmied von der MTS Baruth, [Bezirk] Potsdam: »Ich habe es schon im Voraus gesehen, dass der Parteitag nicht eine Tagung für die Abschaffung der Lebensmittelkarten ist. Die Zeitungen haben nach dem Parteitag geschrieben, dass wir besser und mehr produzieren sollen und dann besser leben werden. Ich bin der Meinung, mehr als arbeiten kann kein Arbeiter.«

Im Mittelpunkt des Interesses stehen nach wie vor wirtschaftliche Belange. Vorwiegend wird über bestehende Mängel gesprochen. Über die unzureichende Düngemittelzuteilung äußerte ein Bauer aus Freienhagen, [Bezirk] Erfurt: »So etwas ist noch nie dagewesen, dass ich für meine vier Morgen Land nur 94 Pfund Dünger bekomme, diejenigen, die mir denselben zuteilen, haben ja keine Ahnung, wie schwer es sich wirtschaften lässt. Man will uns doch nur damit fertigmachen.« Ein Mittelbauer aus Schönbeck,13 [Bezirk] Potsdam, erklärte: »Ich bin gezwungen, mich abzusetzen, wenn ich nicht bald Dünger für meinen Roggen bekomme.«

Über die Saatgutfrage äußerte sich ein BHG-Leiter aus Krypa,14 [Bezirk] Halle: »Wir haben Saatkartoffeln daliegen, werden sie aber nicht los, da die Bauern nichts zur Rücklieferung haben. Deshalb müsste sich der Rat des Kreises Gedanken darüber machen, wie dies geklärt werden kann, da Saatkartoffeln dringend benötigt werden.«

In den Gemeinden Tornau, Eckartsberga und Wischroda,15 [Bezirk] Halle, ist eine verstärkte Wildschweinplage zu verzeichnen. Aus diesem Grunde weigern sich die Bauern aus Tornau, die Frühjahrsbestellung weiter fortzusetzen, wenn nicht bald etwas dagegen unternommen wird.

Eine negative bzw. feindliche Einstellung von Großbauern zeigt sich in Folgendem: In der Gemeinde Hutschlehna,16 [Bezirk] Leipzig, lehnten 14 Großbauern das Drillen von Zuckerrüben ab, das laut Anbauplan vorgesehen ist. Sie begründen es damit, dass die Planzahlen zu hoch wären und sich ihr Boden nicht dazu eignet.

Ein Großbauer aus Stendal, [Bezirk] Magdeburg: »Hier muss der grüne Plan der freien Wirtschaft17 eingeführt werden, damit unsere Bauern besser stehen als jetzt. Das Abgabesoll ist für uns viel zu hoch.« Zum Verkauf von Maiplaketten äußerte ein Großbauer aus Hassel, [Bezirk] Magdeburg: »So etwas kaufe ich nicht, dass ist nur für die Proleten, nicht für uns.«

Im Kreis Neuhaus, [Bezirk] Suhl, mangelt es an Ferkeln, besonders bei den LPG, so z. B. benötigt die LPG Lichtenhain 200 Ferkel und 80 Läufer. (Über diese Schwierigkeiten wurde auch aus dem Bezirk Potsdam berichtet.)

Übrige Bevölkerung

Über politische Tagesfragen wird sehr gering diskutiert. Zum IV. Parteitag wurden nur vereinzelt Stimmen bekannt. Eine Hausfrau aus Neustrelitz, [Bezirk] Neubrandenburg: »Es ist gut, dass die Karten noch nicht abgeschafft wurden, da sich sonst die Preise erhöhten. Eine kleine Verteuerung von Fleisch, Fett und Zucker wirkt sich bei großen Familien oder einem Rentner schon ganz beträchtlich aus.«

Eine Hausfrau aus Leipzig: »Obwohl die Preise in der HO für die Menschen mit niedrigen Einkommen noch zu hoch sind, hat sich doch schon vieles nach dem neuen Kurs verbessert. Deshalb bin ich auch durchaus damit einverstanden, dass noch für die nächste Zeit die Marken für Fleisch, Fett und Zucker beibehalten werden.«

Zu dem Vorschlag des Genossen Walter Ulbricht,18 im Herbst 1954 Volkskammerwahlen durchzuführen,19 wurden vereinzelt von Mitgliedern bürgerlichen Parteien negative Stimmen bekannt. Ein CDU-Mitglied aus Karl-Marx-Stadt: »Warum können nicht einzelne Parteien aufgestellt werden.20 Warum kann deren tatsächliches Kräfteverhältnis nach außen hin nicht sichtbar werden.« Ein CDU-Mitglied auch Crimmitschau,21 [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, äußerte: »Der Vorsitzende der CDU, Otto Nuschke,22 handelt nicht im Sinne seiner Partei, sondern er ist ein Schrittmacher der SED

Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen wirtschaftliche Belange. Hierzu ein Beispiel: Eine parteilose Hausfrau aus Suhl äußerte sich zur Unterstützung der Volkssolidarität: »Die alten Leute sind wie aus23 dem Häuschen zu dieser Zuteilung. Sie bekommen Fleisch, Butter und Margarine. Dies ist eine große Hilfe und Freude für die Alten, gerade vor dem Fest.«

Zur Note der Sowjetunion an die Westmächte vom 31.3.1954 wurden nur vereinzelt Stimmen bekannt.24 Diese sind positiv. Ein Lehrer aus Annaberg, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt: »Die Erklärung der Sowjetunion, betreffs Beitritt zum Nord-Atlantik-Pakt,25 ist ein Schachzug von Molotow,26 der seinen Vorschlägen zur Außenministerkonferenz27 als eine sehr gute Fortsetzung folgt.« Eine Hausfrau aus Frankfurt: »Ich wünsche von ganzem Herzen, dass die Sowjetunion in den Nord-Atlantik-Pakt aufgenommen wird, um die Kriegsabsichten der Amerikaner in Europa zunichtezumachen.«

Negative Stimmen wurden nur ganz vereinzelt bekannt. Ein parteiloser Klempner aus Stendal, [Bezirk] Magdeburg: »Wir haben keine gewerkschaftlichen Rechte mehr, folglich brauchen wir keine FDGB-Beiträge zu zahlen.«

Ein Einwohner aus Albertsberg, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt: »Warum ist ausgerechnet die Sowjetunion unser Vorbild. Ich war selbst in Russland. Dort herrscht die Knute. Es gibt ganz Arme und Reiche. Mir kann niemand etwas erzählen. Niemals kann ich mit denen Freundschaft halten. Wir Deutschen werden doch von ihnen nur ausgenutzt. Die Amerikaner sind doch viel humaner.«

In Dresden wird unter den Mitgliedern der NDPD das Gerücht verbreitet, dass Dr. Lothar Bolz28 seines Amtes enthoben sei.

Organisierte Feindtätigkeit

Hetzschriften des SPD-Ostbüros:29 Potsdam 800, Frankfurt 15, Erfurt und Dresden einige.

Hetzschriften der NTS:30 Potsdam 1 150, Karl-Marx-Stadt 4 100, Dresden 140, Erfurt 174, Frankfurt 11.

Hetzschriften der KgU:31 Cottbus 8 500, Potsdam 2 350, Karl-Marx-Stadt 124, Dresden 11.

In Berlin wurden 89 000 Hetzzettel gefunden. Inhalt: Hetze gegen DDR und SU.

Antidemokratische Handlung: Im Bezirk Neubrandenburg wurden in einem mit Dünger beladenen Waggon Stoffabzeichen mit Hoheitsadler und Hakenkreuze gefunden.

Gefälschte Anweisungen wurden an den VEB Teigwarenwerk Waren, [Bezirk] Neubrandenburg, verschickt. Angeblicher Absender: Regierung der DDR, Ministerium für Lebensmittel.32 Inhalt: Aufforderung zur Erweiterung der Produktionsauflage, dazu sollen die nötigen Facharbeiter angeworben werden.

Hetzbriefe erhielt die […]33 Zeiss Jena, die sich gegen die DDR richten und die Funktionäre auffordern, die Beschlüsse der Partei nicht zu realisieren. Im Bezirk Neubrandenburg wurden an Funktionäre Hetzbriefe (Inhalt »der Tag«34) versandt, des Weiteren Hetzschriften mit dem Inhalt »Rein oder Raus aus den Produktionsgenossenschaften«.

Am 15.4.[1954] wurde im VEB Dachziegelwerk Cretzschwitz, [Bezirk] Gera, von unbekannten Tätern eine Hetzschrift angebracht. Inhalt: Hetze gegen Auszeichnungen und Prämienzahlungen am 1. Mai. Forderung auf gleichmäßige Prämierung aller Kollegen.

Aus einem Traktor der MTS Miltzow, [Bezirk] Rostock, wurden 80 Liter Kraftstoff über Nacht ausgelassen, des Weiteren wurde in drei Kannen mit Milch Treibstoff eingegossen.

Einschätzung der Situation

Die Lage hat sich im Allgemeinen nicht wesentlich verändert.

Anlage vom 15. April 1954 zum Informationsdienst Nr. 2184

[ohne Titel]

UFJ-Hetzschrift35 an Eisenbahner des RAW Schöneweide

Vom UFJ werden an Arbeiter und Angestellte der Reichsbahn, die in Berlin wohnhaft sind, die Hetzschrift »Eisenbahner des RAW Schöneweide« gesandt. Neben einer wüsten Hetze, wonach angeblich große Summen aus dem Direktorenfond für die GST, DSF und Nationale Front36 ausgegeben wurden, für Verbesserung der sanitären Anlagen, Arbeitsschutz und dergleichen, aber kein Geld vorhanden sei, wird vor »Betriebsspitzel[n]« gewarnt. 32 Arbeiter und Angestellte des RAW Schöneweide, die als »Spitzel« bezeichnet werden, sind namentlich aufgeführt. Weiterhin wird in dieser Hetzschrift zum sogenannten Widerstand aufgefordert. Wörtlich heißt es:

Den Weg dazu weist auch die deutsche Selbsthilfe:

  • 1.

    Schneidet die Bonzen der SED und diejenigen Gewerkschaftsfunktionäre, die mit ihnen zusammenarbeiten!

  • 2.

    Erhaltet eure Gesundheit, indem ihr keine Minute zu viel arbeitet!

  • 3.

    Lehnt alle ausbeuterischen Neuerermethoden ab!

  • 4.

    Fordert gleichmäßige Verteilung der Prämien!

  • 5.

    Meidet Zirkelabende!

  • 6.

    Bestellt SED-Zeitungen ab!

  • 7.

    Geht keine Selbstverpflichtungen ein!

  • 8.

    Nehmt nicht an Wettbewerben teil und macht, falls ihr dazu gezwungen seid, nur zögernd mit!

In diesem Zusammenhang wird aufgefordert, unter einer siebenstelligen Kennziffer (ohne Nennung des Namens) an den UFJ, Berlin-Zehlendorf-West, Limarstraße 29 zu schreiben.37 Unzweifelhaft will man damit erreichen, den Eisenbahnverkehr der DDR zu schädigen, die Aufklärungsarbeit der Partei zu stören und Agenten für verbrecherische Ziele zu gewinnen.

Gefälschte Anweisungen an Fachschulen

In einem gefälschten Schreiben, das angeblich vom Staatssekretariat für Berufsausbildung38 stammt, wird Fachschulen mitgeteilt, dass in Zukunft in den Schulen »Wehrertüchtigungslehrgänge« stattfinden sollen. Weiterhin wurden die Schulen aufgefordert, unverzüglich Vorbereitung zwecks Einstellung der entsprechenden Lehr- und Ausbildungskräfte zu treffen. Außerdem werden die Schulleiter aufgefordert, zum Empfang interner Anweisungen in der Zeit vom 26. bis 30.4.1954 zum Staatssekretariat zu kommen. Man will damit die Fachschulen beunruhigen, sie zu unnötigen Arbeiten veranlassen und die Zusammenarbeit zwischen den Fachschulen und dem Staatssekretariat untergraben.

Gefälschte Schreiben an VEG

Ein gefälschter Brief, getarnt als Schreiben des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft – HA Mechanisierung, wurde an das volkseigene Gut Kleinaga, [Bezirk] Gera, gesandt. Dieser Brief richtet sich gegen die uneigennützige Hilfe der SU, die sie uns mit den Lieferungen modernster landwirtschaftlicher Maschinen (in diesem Falle handelt es sich um eine Rübendrillmaschine) immer wieder entgegenbringt. Dadurch will man die Freundschaft zur SU untergraben, indem zum Ausdruck gebracht wird, alles, was von der SU kommt, kann sie selbst nicht verwenden, weil es ungeeignet bzw. unbrauchbar ist. Dadurch wird gleichzeitig die hochentwickelte Technik in der SU angezweifelt. Zum anderen versucht man durch Lügen die Bauern davon abzuhalten, diese Maschinen zu benutzen, wie zum Beispiel: »… dieser Typ von Drillmaschinen infolge von Ersatzteilmangel nicht reparaturfähig ist und daher bei dem kleinsten Schaden vollkommen aus dem Betrieb genommen werden muss«.

KgU-Drohbriefe an Funktionäre der SED

Von der KgU werden an Funktionäre der SED Drohbriefe herausgegeben. Man versucht darin, die Funktionäre der SED einzuschüchtern, indem man ihnen droht, dass alle ihre Handlungen beobachtet werden und dass man sie zur Rechenschaft ziehen wird. Das Ziel dieser Drohung ist, dass die Funktionäre für die KgU gegen die DDR arbeiten sollen. Man fordert sie auf, ihre Stellung nicht aufzugeben, sondern zu bleiben und dort für die KgU gegen die DDR Agententätigkeit zu leisten.

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