Lage in der DDR (30) 13.–14.11.
14. November 1956
Information Nr. 332/56 – Betrifft: Die Lage in der Deutschen Demokratischen Republik, in der Zeit vom 13. November 1956, 8.00 Uhr, bis 14. November 1956, 8.00 Uhr, eingegangenes Material
I. Industrie
Dresden
Die Arbeiter der Abteilung Holzschälerei des VEB Papierfabrik Hainsberg,1 [Kreis] Freital, haben Vorschläge wegen der Normen bei der Abteilung Arbeit eingereicht. Die Arbeiter forderten einen Genossen mit den Worten auf: »Sieh zu, dass Du dies durchdrückst, damit keine Galgen gebaut werden müssen.« Nachdem den Arbeitern der Dreherei des VEB Waggonbau Bautzen bekannt gegeben wurde, was sie alles als Arbeitsschutzbekleidung bekommen, stellten sie die Forderung nach Schuhen, die nicht zur Arbeitsschutzbekleidung gehören. Ein Arbeiter (parteilos) äußerte dazu: »Wir werden zur BGL oder zur Staatlichen Kontrolle gehen, sollte dieses erfolglos sein, dann gibt es auch noch andere Mittel. Wir legen geschlossen die Arbeit nieder.«
II. Landwirtschaft
Gera
Der stellvertretende Bürgermeister und Vorsitzende der VdgB von Pansdorf, [Kreis] Greiz, äußerte gegenüber Bauern, die immer ihrer Ablieferungspflicht nachkommen: »Ihr, die ihr jedes Jahr euer Soll liefert und freie Spitzen2 verkauft, seid alle Kommunisten und werdet bald aufgehangen.«
III. Versorgung
Gera
Besondere Unzufriedenheit besteht unter der Bevölkerung des Kreises Stadtroda. Ursache: Ungenügende Bereitstellung von HO-Butter – die Menschen müssen deshalb stundenlang danach anstehen.
IV. Besondere Vorkommnisse
Ein Angehöriger der Bundeswehr aus Höysten3/Weser kam bei Rustenfelde4 illegal über die Demarkationslinie5 (in Uniform). Als Grund gibt er schlechte Verpflegung und Behandlung an. Angeblich sollen noch weitere Angehörige der Bundeswehr kommen. (Mitteilung von der BV Erfurt).
Halle: Am 11.11.1956 wurde bei der Wache der Sodawerke »Karl Marx« in Bernburg ein Briefumschlag zur Weiterleitung an den Ausbilder der GST abgegeben. Im Umschlag befand sich eine Matrize, die getarnt als Karnevalsschrift abgeschrieben werden sollte.6 Inhalt der Matrize: Feindtätigkeit unter dem Deckmantel der Karnevalszeit und die Aufforderung, ein Revolutionskomitee zu bilden sowie die »Unterdrücker« zu stürzen. (In der GST sind eine große Anzahl Oberschüler erfasst.)
Gera: Ein Schüler der Klasse 12b an der Oberschule in Greiz erklärte gegenüber seinem Fachlehrer, dass er und die übrigen Schüler seiner Klasse aus der DSF austreten werden, weil die Sowjetarmee in Ungarn eingegriffen habe.7 Als sich dieser Schüler zwecks Zustimmung an seine Mitschüler wandte, bejahten sie dies.
Magdeburg: In der Gastwirtschaft Pasemann in Wanzleben kamen vier Personen zusammen, die am 17.6.1953 negativ in Erscheinung getreten sind. Zwei davon wurden deshalb damals zu zwei und vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Ein gewisser [Name 1], ehemaliger Bankdirektor, äußerte, dass er eine der vier Personen in seiner Wohnung aufsuchen will. (wird bearbeitet)
V. Pläne und Maßnahmen des Gegners an der Grenze
Wie bekannt wurde, ist in Schwabhausen bei Nürnberg eine Garnison amerikanischer Truppen (motorisierte Infanterie und Pioniere) stationiert. Diese Einheit soll Alarmstufe 3 und Ausgangssperre haben. Des Weiteren wurde festgestellt, dass eine amerikanische Einheit mit drei schweren Atomgeschützen und Fahrzeugen aus Richtung München kommend in Richtung Nürnberg-Bamberg fuhr. Außerdem wurde am 10.11.1956 eine Truppenbewegung in Richtung Nürnberg von ca. 30 Lkw mit Truppen besetzt festgestellt. (gemeldet BV Erfurt)
Nach einer Meldung sind in Bahnsdorf8 seit einiger Zeit amerikanische Truppen eingetroffen, um dort Übungen durchzuführen. (berichtet von der BV Magdeburg)
Nach übereinstimmenden Meldungen von der Grenzpolizei und den Aufklärungstruppen fanden am 11. und 12.11.1956 Massenstarts von Hetzballons statt. Bereich Hof/Bayern – sämtliche Ballons trieben in Richtung DDR. (berichtet von der BV Karl-Marx-Stadt)
VI. Feindtätigkeit
a) Hetzlosungen
Dresden
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7.11.1956: Am Eingang der LPG-Hochschule in Meißen: »SED Verräter«
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8.11.1956: In der Herrentoilette des Hauptbahnhofes Dresden: »SED-Staat nieder mit ihm«
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11.11.1956: An der Martin-Andersen-Nexö-Oberschule in Dresden: »Der Marsch hat begonnen«
Leipzig
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An der Bahnhofsunterführung in Leipzig W 35, Rathenaustraße: Hetze gegen die KPD
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11.11.1956: Am Schaufenster der Volksbuchhandlung in Leipzig: Hetze gegen den Kommunismus.
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11.11.1956: Anlässlich der Eröffnung der Atomausstellung an einer Seitenwand der Messehalle 8 in Leipzig: zwei Hakenkreuze.9
Magdeburg
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9.11.1956: In der Toilette des Objektes der »Volksstimme« Magdeburg10 »Kampf gegen die Grotewohl-Clique«
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9.11.1956: In der Toilette des Aufnahmeheimes:11 »Wir begrüßen die westdeutschen Bürger und Mitarbeiter der KgU12 bei ihren Aufgaben in der DDR«
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9.11.1956: Auf der Lehrbaustelle Brückfeld der Bau-Union Magdeburg: »Ulbricht weg – Russen raus – Freiheit«
Halle
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13.11.1956: An einer Toilettentür im VEB Polysius Dessau: Ein Galgen mit einer daran hängenden Figur und dem Namen des Parteisekretärs des Betriebes.
Potsdam
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11.11.1956: An zwei Schaufenstern eines Geschäftes in der Gemeinde Lehnin, Kreis Brandenburg: »Lernt kein Russisch – Hilfe für Ungarn«. Zum gleichen Zeitpunkt [wurde] in dieser Gemeinde die Rote Fahne vom Sportlerheim heruntergerissen und entwendet.
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12.11.1956: In der Herrentoilette des Hauses 3 auf dem DEFA-Gelände in Potsdam-Babelsberg: Hetze gegen die SU und die Aufforderung: »Haltet zusammen im Kampf für Frieden und Einheit«. Unterschrift: UfJ13 und: »Der Feind steht in den eigenen Reihen der SED.«
b) selbstgefertigte Hetzschriften
Karl-Marx-Stadt
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Ein Hetzblatt vor dem Betriebsgrundstück der DHZ-Chemie. Inhalt: Hetze gegen die Regierung – Aufruf zum Widerstand.
Dresden
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9.11.1956: vier Hetzzettel auf einer Straße in Reichenbach. Inhalt: Hetze gegen die DDR und SU.
Magdeburg
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8.11.1956: Eine Hetzschrift in einem Torweg in Magdeburg, Alt-Salbke. Inhalt: Für die Konterrevolution in Ungarn.14
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8.11.1956: Ein Hetzzettel am Schuppen 3 des BW Magdeburg-Buckau: Aufschrift: »Tretet langsam – Rat der Freiheit«.
Halle
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7.11.1956: Ein Hetzzettel im Briefkasten eines Stadtrates (SED) von Bad Dürrenberg. Inhalt: Drohungen gegen seine Person und mit einem faschistischen Emblem beschmiert.
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Am 12.11.1956 wurden diesem Genossen mittels einer Latte vier Fensterscheiben eingeschlagen.
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12.11.1956: An die Anschlagtafel der Nationalen Front in Saarmund, [Kreis] Potsdam-Land: »Russen raus«.
c) anonyme Hetzbriefe
Dresden
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Ein Hetzbrief durch die Post an die SED-Kreisleitung Zittau. Inhalt: Ein Zeitungsausschnitt mit Abbildungen der Gräueltaten der Konterrevolution in Ungarn und ein Zettel mit dem Text: »Bald seid Ihr an der Reihe«.
Leipzig
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8. und 10.11.1956: Ein FDJ-Funktionär, drei VP-Angehörige und der Bürgermeister von Pegau, [Kreis] Borna, je ein Hetzbrief durch die Post. Inhalt: »Sie werden zu bestimmten Zeiten an bestimmten Bäumen aufgehangen«.
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12.11.1956: Ein Hetzbrief an die SED-Kreisleitung Altenburg. Inhalt: Wüste Beschimpfung der DDR und SU.
Magdeburg
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Ein Hetzbrief an den 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Wanzleben mit der Hetzschrift »Der Tag«.15 Darin waren verschiedene Stellen unterstrichen und außerdem hinzugefügt: »Grüße Eberhard Seidel und Karl Salge« (ersterer war ehemaliger Propagandasekretär der Kreisleitung und wurde am 17.6.1953 aufgrund schwankender Haltung seiner Funktion enthoben. Zweiter war ehemaliger Parteisekretär im VEB Bergmaschinenbau Seehausen, er wurde Anfang dieses Jahres republikflüchtig.)
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8.11.1956: Der ABV in Tangerhütte erhielt einen anonymen Anruf. Als er den Hörer abnahm, meldete sich niemand und es waren Nachrichten des NWDR zu hören. Ermittlungen bei der Post verliefen ergebnislos.
Berlin
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Ein Hetzbrief an einen Bürger im Bezirk Prenzlauer Berg. Inhalt: »In der Gosse wird auch euer Leben enden – Das ist die Absicht des ganzen Hauses.« (Schwiegersohn des Genannten ist Jude)
d) Gerüchte
Frankfurt/O.
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In Stienitzaue, [Kreis] Bernau, dass beim Wegfall der Lebensmittelkarten ein Pfund Zucker 0,90 DM und die Butter 6,00 DM kosten würde.
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In Rudolfshöhe, dass die Renten ab 1.12.1956 um 50,00 DM und die »andere Art« um 100 DM erhöht würden. Renten über 120 DM blieben unverändert.16
Ergänzungen zu besonderen Vorkommnissen
14.11.1956, 6.15 Uhr, fuhr ein vollbesetzter Omnibus mit Arbeitern bei Straßgräbchen, Kreis Kamenz, auf einen fahrenden Zug auf. Untersuchungen werden zurzeit von der KD Kamenz in Verbindung mit der Abteilung XIII geführt.17
Anlage zur Information Nr. 332/56
Stimmungen der Bevölkerung zu den Ereignissen in Ungarn und Ägypten
Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen neben den Ereignissen in Ägypten18 die Ereignisse in Ungarn. Es muss jedoch festgestellt werden, dass die Diskussionen zu beiden Problemen nachlassen. Die Ereignisse in Ungarn werden häufiger diskutiert als die Ereignisse in Ägypten. Wie bereits in den bisherigen Berichten mitgeteilt, sind die Diskussionen vorwiegend positiv. Die Kriegshandlungen vonseiten Englands und Frankreichs werden verurteilt. Es wird mehrfach erwähnt, dass dies ein Beweis sei, dass die kapitalistischen Staaten bestrebt sind, die Kolonialherrschaft beizubehalten.
Ein Wissenschaftler (Dr. chem.) vom VEB Sprengstoffwerk Schönebeck, [Bezirk] Magdeburg, äußerte: »Der Überfall auf Ägypten ist ein englischer Piratenstreich. Die Kapitalisten wollen ihre Machtstellung unbedingt beibehalten.« Ein Arbeiter aus der Zuckerfabrik Jarmen, [Kreis] Demmin, [Bezirk] Neubrandenburg, äußerte: »Es ist eine Unverschämtheit, was die Engländer und Franzosen in Ägypten vorhaben. Meines Erachtens müssten jetzt die Arbeiter der arabischen Länder aufstehen und den Ägyptern helfen. Die Engländer und Franzosen wollen nichts anderes als ihre Profite steigern.« Im Bezirk Frankfurt/O. wurde von einigen Handwerksmeistern und Arbeitern zum Ausdruck gebracht, dass die KP Frankreichs keine aktiven Maßnahmen zu der Ägyptenfrage zeigt. Sie äußerten: »Es stimmt doch, dass der Franzose erst Franzose und dann Kommunist ist.«
Die negativen Diskussionen nahmen in der Frage Ägypten, wo sie schon gering waren, noch ab, sodass sie nur vereinzelt in Erscheinung treten. In diesen Diskussionen wird die Aggression Englands und Frankreichs befürwortet. Einige Ingenieure des Konstruktionsbüros für Straßenwesen in Berlin C 2, Dircksenstraße, unterhielten sich über die Ereignisse in Ägypten. Der Überfall Englands und Frankreichs auf Ägypten sei eine Selbstverständlichkeit, da ja die Engländer und Franzosen schon viele Jahre die Schlüsselpositionen besetzt hatten und mit einem Mal könnte so etwas nicht beseitigt werden.
Auch zu den Ereignissen in Ungarn werden überwiegend positive Diskussionen geführt, in denen zum Ausdruck gebracht wird, dass es im Interesse des Friedens gut war, dass die Konterrevolution zerschlagen wurde. Mit Abscheu betrachtet der größte Teil der Bevölkerung die Gräueltaten der Konterrevolution. Ein großer Teil der Bevölkerung bekundet seine Solidarität zu den ungarischen Werktätigen durch umfangreiche Spenden. Es muss jedoch festgestellt werden, dass die negativen Stimmen, die gegen das Eingreifen der SU in Ungarn sind, zugenommen haben. In diesen Argumenten kommt der Einfluss der Westpresse und Westsender zum Ausdruck. Es wird von den Kreisen in diesem Zusammenhang eine wüste Hetze gegen die SU betrieben und somit von den Gräueltaten der Konterrevolutionäre abgelenkt und [diese] als von der Sowjetarmee begangen hingestellt. Nachfolgend einige Beispiele zu den Diskussionen über Ungarn:
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Ein Arbeiter aus Stollberg, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, sagte: »Es ist erfreulich, dass sich in Ungarn beherzte Männer gefunden haben, um Ruhe und Ordnung zu schaffen, und dass sich die Arbeiterschaft besonnen hat auf ihre Kraft, um die Reaktion zum Teufel zu jagen.«
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Im VEB Steinkohlenwerk »Deutschland« in Oelsnitz, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, bringen zwei Arbeiter zum Ausdruck: »Ob die Sowjetarmee zu Recht oder Unrecht in Ungarn eingegriffen hat, ist erst einmal dahingestellt. Jedenfalls musste so gehandelt werden, um das sozialistische Lager nicht aufzureiben.«
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Ein Dreher aus dem VEB Metallguss Leipzig sagte: »Ich war bisher der Meinung, dass die Unruhen von den Arbeitern ausgehen, als ich die Bilder in den Zeitungen sah, wurde ich anderer Meinung [sic!]. Solche Gräueltaten können nur Faschisten nach dem Muster eines Hitler durchführen. Es war höchste Zeit, dass die Russen eingegriffen haben, sonst wäre die bestialische Mörderei noch schlimmer geworden.«
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In der Gaststätte Fahnenstich, Berlin-Weißensee, Schirrstraße,19 sprechen gerade diejenigen, die früher am meisten gegen Staat und Partei gehetzt haben, äußerst vernünftig. So sagte z. B. einer dieser früheren Schreier: »Mit vielem bin ich nicht einverstanden, aber die Dinge auf dem Wege zu lösen wie in Ungarn, nun, das geht zu weit. Wenn ich auch kein Kommunist bin, aber schon lange kein Faschist.«
Nachfolgend Beispiele für negative Diskussionen:
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Eine Arbeiterin aus dem VEB Maxhütte, [Bezirk] Gera, sagte: »Wo die Russen sind, gehen sie nicht wieder heraus. Dort gibt es Lebensmittelkarten und Not unter der Bevölkerung. Deshalb hat das ägyptische Volk die Russen auch nicht zur Unterstützung aufgefordert.«
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Im VEB Textilwerk Elsterberg Werk IV, [Bezirk] Gera, wurde der BGL-Vorsitzende wegen einer Spende für Ungarn angesprochen. Er erklärte dazu: »Für Ungarn zu sammeln kommt gar nicht infrage. Wenn wir Oberschlesier und Westdeutschen zusammenhalten, schlagen wir die ganze DDR zusammen.« Im gleichen Betrieb, Werk I, wird besonders von den Umsiedlern die Spende abgelehnt mit der Begründung: »Uns hat auch niemand etwas gegeben, als wir unsere Heimat aufgeben mussten.«
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Ein Arbeiter aus dem Fuhrpark des VEB Hydrierwerk Zeitz, [Bezirk] Halle, sagte: »Der Russe ist an allem schuld, auch das Blutvergießen in Ungarn käme auf seine Rechnung. Er soll die Völker freilassen. Auch wir hätten früher ohne den Russen besser gelebt.«
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In der Abteilung Werkstatt des Fuhrparkes im Hydrierwerk Zeitz, [Bezirk] Halle, reichten drei Arbeiter und eine Arbeiterin ihren Austritt aus der DSF ein mit der Begründung, weil die »Russen« in Ungarn mit Waffen gegen die Arbeiter vorgegangen sind.
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In der Akademie für Sozial- und Arbeitshygiene20 trat ebenfalls ein Angestellter mit oben angeführter Begründung aus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft aus.
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Sechs Mitglieder der DBD in Tauche, [Kreis] Beeskow, [Bezirk] Frankfurt/O., äußerten: »Die Russen haben sich in Ungarn gar nicht einzumischen. Bald werden sie von anderer Seite heranrollen. Wir bekommen noch einen heißen Winter.«
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Ein Arbeiter aus einem Privatbetrieb in Dresden (ehemaliger Naziobmann) sagte, »dass es in Ungarn so kommen musste, war vorauszusehen. Dort wurden die Menschen genauso ausgebeutet wie hier. Das Maß war voll. Auch bei uns wird es so kommen, denn für diese Regierung habe ich kein Interesse. Die machen ja nur große Versprechungen.«
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Im VEB Feinstrumpfwerk Oberlungwitz, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, wurde festgestellt, dass in den ersten Tagen die Sammlung für das ungarische Volk verhältnismäßig gut vonstatten ging, während jetzt ganze Abteilungen ablehnen.
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Im VEB Freiberger Schuhfabrik Karl-Marx-Stadt sagte der Konstruktionsgruppenleiter Folgendes: »Für den Wiederaufbau Ungarns spende ich, aber zur Niederschlagung der Horthy21-Faschisten gebe ich nichts.«
Ähnliche Diskussionen werden aus allen Bezirken und Bevölkerungsschichten bekannt.