Ausfall der Elektroenergieversorgung in der SED-Zentrale
8. Februar 1988
Hinweis zum Ausfall der Elektroenergieversorgung im Gebäude des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland [Bericht K 1/184]
Am 8. Februar 1988, 10.47 Uhr kam es zum Ausfall der Elektroenergieversorgung infolge eines Brandes des 6/0,4-kV-Transformators Nr. 6 (Leistung 315 kvA) in der Station der abnehmereigenen 6-kV-Anlage im Gebäude des ZK der SED.
Nach ersten Experteneinschätzungen ist dieser Transformatorenbrand auf einen inneren elektrischen Isolationsdurchschlag mit Lichtbogenbildung zurückzuführen.
(Zur Elektroenergieversorgung des Gebäudes des ZK der SED waren zum Zeitpunkt des Eintrittes der Störung in der abnehmereigenen 6-kV-Anlage insgesamt 6 Transformatoren im Betrieb sowie ein Reservetransformator in Betriebsbereitschaft.)
Der Ausfall des Transformators Nr. 6 führte entgegen dem Betriebsregime zur Abschaltung aller im Betrieb befindlichen Transformatoren der 6-kV-Anlage, wodurch es zeitweilig zur totalen Unterbrechung der Elektroenergieversorgung mit Ausnahme der Notbeleuchtung (Versorgung über stationäre Batterien) innerhalb des Gebäudes des ZK der SED kam.
Die Abschaltung aller Transformatoren ist offensichtlich auf ein Versagen der Schutzeinrichtungen (nichtselektives Wirken) zurückzuführen.
Die Überprüfung im VEB Energiekombinat Berlin ergab, dass die Elektroenergieeinspeisung aus dem öffentlichen Netz zum Zeitpunkt des Ereigniseintrittes störungsfrei erfolgte und keine beeinträchtigenden Faktoren wie Schalthandlungen, Spannungsschwankungen bestanden.
Die Wiederaufnahme der Elektroenergieversorgung wurde nach bisherigen Untersuchungen durch
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die notwendige Lokalisierung des Ereignisortes (Feststellung des Brandes am Transformator Nr. 6 war von der Warte nicht feststellbar),
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die manuelle Wiederzuschaltung der Transformatoren vor Ort (Fernbedienung von der Warte war nicht möglich) und
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Ausfall der Steuerspannung bei der Durchführung der Schalthandlungen zur Wiederinbetriebnahme der Transformatoren
erschwert.
Entsprechend der technischen Auslegung der abnehmereigenen Elektroenergie-Versorgungsanlagen konnten mit der Netzersatzanlage nur angeschlossene Teilbereiche im Gebäude des ZK der SED (2. Etage, Personenaufzüge und teilweise Notbeleuchtung) versorgt werden.
Im Zusammenhang mit einer Veranstaltung des Politbüros des ZK der SED bestand ab 9.00 Uhr ein Arbeits- und Schaltverbot für die elektrotechnischen Anlagen im Gebäude des ZK der SED. Die Warte war mit Fachpersonal besetzt. Das Arbeits- und Schaltverbot wurde eingehalten.
Der vermutlich innere elektrische Isolationsdurchschlag mit Brandfolge (Ölbrand) führte zur Zerstörung des Transformators Nr. 6. Die unmittelbare Brandbekämpfung war 12.30 Uhr beendet.
Zur zweifelsfreien Klärung der Ursachen der Störung am Transformator 6 und der Auswirkungen auf die Elektroenergieversorgung ist durch den Rechtsträger eine Expertengruppe unter Einbeziehung von Spezialisten des VEB Elektroprojekt- und Anlagenbau des VEB Energiekombinat Berlin und des Staatlichen Amtes für Technische Überwachung eingesetzt worden.
Es wird nachberichtet.