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Einschätzung der Mormonen in der DDR

24. September 1988
Information Nr. 425/88 über aktuelle Erkenntnisse zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)

Die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründete Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) hat ca. 6 Millionen Mitglieder in ca. 130 Ländern der Erde, hauptsächlich in den USA. Der Sitz der obersten Leitungsgremien der Kirche ist in Salt Lake City, der Hauptstadt des von den Mormonen gegründeten Bundesstaates der USA, Utah.

Bestimmender Grundsatz der Mormonen ist die absolute Integration in den Staat, in dem sie leben, die Achtung seiner Gesetze und die aktive Mitwirkung an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens. Ihre Mitglieder haben sich strengen moralischen Geboten zu unterwerfen, so z. B. der unentgeltlichen Ableistung eines zweijährigen Missionsdienstes, der monatlichen Abgabe eines »Zehnten« (10 % des monatlichen Arbeitslohnes), stabiler Eheverhältnisse sowie dem absoluten Verbot des Genusses alkoholischer Getränke, von Tabak, Tee und Kaffee. Hauptmethode der weltweiten Ausbreitung der Religion der Mormonen war und ist die Missionierung.

Obwohl der Anteil der Mormonen an der Gesamtbevölkerung der USA mit weniger als 2 % relativ gering ist, haben sie bedeutenden sozialen und politischen Einfluss. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gilt als eine der reichsten und am schnellsten wachsenden Konfessionen in den USA. Ihr gehören u. a. Versicherungsgesellschaften, Kaufhäuser, Fernseh- und Rundfunkstationen, Hotels und Produktionsmittel im Wert von mehreren Milliarden Dollar.

Der überwiegende Teil der Mitglieder und Funktionäre der Mormonen ist traditionell Anhänger der Konservativen Republikanischen Partei der USA. Über ihre Generalautoritäten (Präsident und Ratgeber, Kollegium der Zwölf Apostel, Kollegium der Siebzig) ist die Kirche eng mit der jeweiligen USA-Regierung verbunden. Ihre Mitglieder bekleiden Funktionen in höchsten Regierungsdienststellen, so z. B. in der Reagan-Administration den Posten des stellvertretenden Justizministers, des persönlichen Assistenten sowie des persönlichen Beraters Reagans, Funktionen in verschiedenen Ministerien, in den Polizeibehörden, dem FBI und der CIA.

Unter dem Einfluss internationaler Entwicklungen werden durch die Generalautoritäten zunehmend realistischere Positionen zu Fragen der Friedenssicherung sowie der Entwicklung normaler Beziehungen zwischen Völkern und Staaten vertreten.

Die von Mormonen unterhaltene Bringham-Young-Universität/Utah stellt als größte Privatuniversität der USA ein bedeutendes Zentrum und zugleich Kaderreservoir des amerikanischen Konservatismus dar.

Zu beachten ist, dass die Mormonen entsprechend traditioneller Glaubensgrundsätze eine intensive Ahnenforschung (Genealogie) betreiben, zu der u. a. so genannte Tempel als Zentralheiligtümer genutzt werden. Die Daten werden im Zentralen Genealogischen Archiv der Kirche, der größten und modernsten Einrichtung dieser Art in der Welt, in Salt Lake City/USA, gespeichert.

Die missionarische und genealogische Tätigkeit bietet Möglichkeiten des Missbrauchs von Einzelpersonen durch feindliche Stellen und Kräfte, darunter auch imperialistische Geheimdienste.

Seit Mitte der 70er Jahre orientiert die Zentrale Kirchenleitung auf die Ausweitung der Einflusssphäre in den europäischen sozialistischen Ländern, einschließlich in der UdSSR.

Internen Hinweisen zufolge misst sie einer Erhöhung der Wirksamkeit der Tätigkeit der Mormonen in der DDR große Bedeutung bei. Das äußert sich u. a. in der Durchführung von Tagungen und Konferenzen in der DDR unter Teilnahme von Funktionären der Mormonen verschiedener Länder (im August 1986 fand beispielsweise in Leipzig eine Regionalkonferenz statt, an der Funktionäre der Mormonen aus den USA, der Schweiz, Westberlins und der ČSSR teilnahmen), in einer intensivierten Reisetätigkeit, in Bestrebungen zu einer engeren Bindung an die Zentrale der Mormonen in Frankfurt/M. sowie in der Bereitstellung umfangreicher Valutamittel für den Bau von insgesamt 17 Gemeindezentren in der DDR.

Der im Juni 1985 in Freiberg/Karl-Marx-Stadt (erstmalig in einem sozialistischen Land) geweihte Tempel wird als Basis für die Ausbreitung der Religion der Mormonen nach Osteuropa bewertet. Weitere Kirchenbauten entstehen u. a. im Bezirk Karl-Marx-Stadt in der Bezirkshauptstadt und den Städten Zwickau, Mittweida, Plauen und Schwarzenberg sowie in Dresden, Leest/Potsdam und Wolgast/Rostock.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage umfasst in der DDR gegenwärtig ca. 4 500 Mitglieder aus allen sozialen Klassen und Schichten der Bevölkerung; davon sind allein ca. 2 000 im Bezirk Karl-Marx-Stadt wohnhaft.

In Einzelfällen sind diese Personen Mitglieder der CDU. Die Religionsgemeinschaft gliedert sich in die Pfähle (Kirchengebiete) Freiberg/Karl-Marx-Stadt und Leipzig.

Als Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage fungiert in der DDR der hauptamtlich als Tempelpräsident tätige Burkhardt/Karl-Marx-Stadt. Er erhielt im Jahre 1984 mit Zustimmung des Staatssekretariats für Kirchenfragen der DDR zusammen mit seiner Frau eine Ausbildung in den USA. Seitdem weilte er jährlich mehrmals in Salt Lake City/USA.

Die beiden Pfähle werden geleitet von den Präsidenten Apel/Freiberg, selbstständiger Kfz-Elektromeister, und Schütze/Bernburg, hauptamtlicher Bildungsbeauftragter der Kirche.

Die Kirchenleitung in der DDR ist um ein loyales, z. T. auch engagiertes Verhältnis zum Staat bemüht. Sie anerkennt die Trennung zwischen Staat und Kirche und orientiert ihre Funktionäre und Mitglieder auf eine aktive Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft in der DDR.

Insbesondere junge Mormonen werden angehalten, jegliche Konfrontation mit dem Staat zu vermeiden, die Gesetze zu achten und den Grundwehrdienst mit der Waffe abzuleisten.

Entsprechend international geltender Orientierungen der zentralen Kirchenleitung gibt es Bestrebungen, mit zuständigen Stellen in der DDR Vereinbarungen über die Einräumung von Möglichkeiten für eine zweijährige Vollmissionszeit junger Mitglieder der Kirche zu treffen.

In dem Bestreben um ein engagiertes Verhältnis zum sozialistischen Staat wurde die Bitte um ein Gespräch der Leitung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit dem Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Genossen Honecker, im Oktober 1988 ausgesprochen.

Nach dem MfS vorliegenden internen Hinweisen beabsichtigen neben dem Kirchenpräsidenten Burkhardt sowie den Pfahlpräsidenten Apel und Schütze die für die Belange der Mormonen in der DDR zuständigen Generalautoritäten

  • Monson, Thomas Spencer/USA

    (Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, Mitglied von Aufsichtsräten und Leitungsgremien verschiedener Wirtschafts- und Finanzunternehmen sowie des Kuratoriums des USA-Bundesstaates Utah),

  • Prof. Dr. Nelson, Russel Marion/USA

    (Mitglied im Kollegium der Zwölf Apostel, leitende Funktionen in Gremien medizinischer Einrichtungen),

  • Ringger, Hans B./Schweiz

    (Mitglied des Ersten Kollegiums der Siebzig)

an dem Gespräch teilzunehmen. Sie werden sich in diesem Zeitraum anlässlich von Einweihungsfeierlichkeiten der Gemeindezentren in Dresden und Zwickau in der DDR aufhalten. (Die genannten Personen weilten aus gleichem Anlass bereits zur Einweihung der Tempel in Freiberg/Karl-Marx-Stadt (1985) und des Gemeindezentrums in Leipzig (1986) sowie zur Teilnahme an der parallel dazu in Leipzig mit Zustimmung des Staatssekretariates für Kirchenfragen stattgefundenen Regionalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in der DDR.)

Streng internen Hinweisen zufolge beabsichtigt die Kirchenleitung nicht, in dem vorgesehenen Gespräch Forderungen an den Vorsitzenden des Staatsrates der DDR hinsichtlich der Erweiterung ihrer Tätigkeit zu stellen. Es ist jedoch vorgesehen, eine Erklärung zu den Ergebnissen des Gedankenaustausches der Präsidentschaft der Kirche in der DDR mit den für die DDR zuständigen Generalautoritäten der Kirche zu den von der Kirche so verstandenen Grundanliegen unserer Zeit, dem friedlichen Zusammenleben der Menschen und der Bewahrung der Schöpfungen Gottes, abzugeben.

(Anlage: Entwurf der Erklärung)

Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.

Mielke [Unterschrift]

Anlage zur Information Nr. 425/88

[Kopie]

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Die Präsidentschaft in der DDR

Entwurf einer Erklärung der Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage in der DDR anlässlich der beantragten Begegnung mit dem Vorsitzenden des Staatsrates der DDR – Herrn Erich Honecker am 24. Oktober 1988

Sehr geehrter Herr Vorsitzender des Staatsrates,

gestatten Sie mir bitte, Ihnen für die Ermöglichung dieser Begegnung recht herzlich zu danken. Das Anliegen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist es, Sie teilhaben zu lassen an den Ergebnissen eines Gedankenaustausches, den die Präsidentschaft der Kirche in der DDR mit den für unser Land zuständigen Generalautoritäten der Kirche zu den Grundanliegen unserer Zeit, dem friedlichen Zusammenleben der Menschen und der Bewahrung der Schöpfungen Gottes führten.

In Ihrer Person verehren wir den Repräsentanten unserer Heimat, unseres Staates, mit dem wir uns identifizieren, in dem wir uns wohlfühlen, in dem wir leben und arbeiten, in dem wir glücklich sind. Die Mitglieder der Kirche wissen es zu schätzen, dass dafür in der DDR durch eine auf die Erhaltung des Weltfriedens und die Völkerverständigung gerichtete Politik die Voraussetzungen geschaffen werden und dass Sie als Staatsmann mit ihrem beständigen Wirken und Ihrem hohen persönlichen Einsatz immer wieder dazu beitragen, auf diesemWeg erfolgreich voranzuschreiten.

Wir verstehen sehr wohl und danken Ihnen und allen beteiligten Politikern unseres Landes für die von gegenseitigem Vertrauen und Verständnis geprägte Kirchenpolitik, die insbesondere seit dem 6. März 19781 in vielen positiven Veränderungen und der Verbesserung des Verhältnisses von Staat und Kirche ihren Ausdruck findet.

Wahr ist, dass in der DDR alle Bürger in ihrem religiösen Bekenntnis gleich und geschützt sind. Gleichberechtigung aller religiösen Überzeugungen ist erklärtes Grundanliegen der Staatspolitik in Kirchenfragen. Die Gleichberechtigung ist aber nicht nur erklärt, sondern sie wird auch praktiziert.

Das umfangreiche Bauprogramm der Kirche in mehreren Städten unseres Landes ist ein sichtbares Beispiel, und die Mitglieder sind dankbar dafür, besonders, wenn sie an die Geschichte der Kirche im Kaiserreich und der Zeit des Faschismus denken.

Der Tempel der Kirche in Freiberg, die neu entstandenen Gemeindehäuser in Freiberg, Leipzig, Dresden und Zwickau, denen noch weitere Objekte folgen werden, sowie die an verschiedenen Orten mit viel Fleiß und Liebe in Eigenleistung modernisierten und instand gehaltenen Kirchengebäude tragen zur Verschönerung unserer Städte und Gemeinden bei. Sie sind Ausdruck unserer Lebensfreude und des in die Politik unseres Staates gesetzten Vertrauens.

In der Deutschen Demokratischen Republik ist die Trennung von Kirche und Staat verwirklicht. Damit ist eine alte Forderung, von der Kirche seit den Tagen ihrer Wiederherstellung erhoben, erfüllt.

Dies ist in der Welt nicht unbeachtet geblieben. Ausländische Besucher auf dem Tempelplatz und in den Gemeinden kommen oft auf dieses Thema zu sprechen. Überhaupt galt und gilt den Heiligen der Letzten Tage in der DDR große Aufmerksamkeit, auch vonseiten der Gesamtmitgliederschaft der Kirche in nunmehr ca. 130 Ländern. Die Tatsache hat den Mitgliedern im Lande nie das Gefühl vermittelt, »besondere« Mormonen zu sein. Sie hatten und haben ihre spezifischen Probleme, wie Mitglieder irgendwo in der Welt. Das ist völlig normal. Sie schätzen und achten aber außerordentlich die hohe soziale und allgemeine Sicherheit im sozialistischen Staat.

Die Förderung kinderreicher Familien, junger Ehepaare sowie die sichere Versorgung bei Krankheit und Alter gehören zum Standard der DDR, werden jedoch gerade in unserer Kirche hoch geachtet, weil dies in weiten Teilen der Welt noch nicht selbstverständlich ist.

Für uns ist das Ergebnis der Kirchenpolitik, wie sie im Gespräch am 6. März 1978 bekräftigend weitergeführt wurde, vielgestaltig und positiv erlebbar. Können wir doch den Mitgliedern der Kirche klar und deutlich vorführen, dass neben neuen Gemeindehäusern auch die großzügigen weiteren Regelungen in großem Maße dazu beitragen, dass die Gottesdienste und religiösen Lehrunterweisungen gemäß den Glaubensartikeln unserer Kirche auf hohem Niveau durchgeführt werden können.

Das wiederum befähigt die Gemeindemitglieder, noch besser dem humanistischen Grundanliegen unserer Zeit, Friedensstifter zu sein und in ihrem gesellschaftlichen Umfeld aus dem Glauben heraus und auf den Grundsätzen des Evangeliums Jesu Christi fußend, im Dienst am und für den Nächsten zu wirken.

Seien Sie, sehr verehrter Herr Vorsitzender des Staatsrates, versichert, dass die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage auch in Zukunft daran arbeiten und ihre Kraft einsetzen werden, dass dieses Erreichte nicht nur erhalten, sondern kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Nüchternheit, Sparsamkeit, Fleiß und Freunde am Lernen sind den meisten Mitgliedern unserer Kirche eigen.

So versuchen sie, ihre eigene Qualifikation, die ihrer Kinder und deren Erziehung ständig zu verbessern. Aufgefordert von der Kirche, überall ihr Bestes zu geben, sehen wir die Mitglieder in der DDR erfolgreich auch in der täglichen Arbeit als Facharbeiter, als Ingenieure und selbstständige Handwerker, als Ärzte, in der Landwirtschaft, im Handel und in anderen Berufen. Viele von ihnen erhielten hohe staatliche Auszeichnungen.

Ihre positive Einstellung zum Leben versetzt sie in die Lage, ihren Arbeitspflichten und ihren Verpflichtungen in Gesellschaft, Kirche und Familie zuverlässig nachzukommen.

Dabei stellen wir fest, dass es viele Aufgaben zum Wohle unserer Mitmenschen, unserer Nachbarn, unserer Arbeitskollegen, ganz einfach all derer, die um uns sind, gibt, in denen unsere vom christlichen Ethos bestimmten Ziele mit den Zielen staatlicher Politik übereinstimmen oder diese stark berühren.

Die Position der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Verhältnis zur staatlichen Obrigkeit ist immer klar und deutlich gewesen, nämlich die Regierungen zu achten und zu unterstützen, die uns das Recht der Glaubens- und Gewissensfreiheit gewähren. Die Mitglieder der Kirche verstehen sehr wohl, dass ihnen in unserem Staat alle Möglichkeiten gegeben sind, ihre Religion auszuüben, sich als Persönlichkeiten zu entwickeln, die Segnungen des Evangeliums zu genießen und entsprechend den christlichen Idealen zu wirken.

Heilige der Letzten Tage sind niemals »Aussteiger«, sondern positiv und progressiv im Denken und Handeln. Die Kirchentüren sind weit geöffnet für alle, die guten Willens sind, die kommen, um das Evangelium kennenzulernen, die eine Lösung für persönliche Probleme suchen oder sich ganz einfach nur informieren wollen. Die Welt krankt bekanntlich an falscher Information. Die Kirche, und das sei ganz deutlich gesagt, steht grundsätzlich niemandem zur Verfügung, der bei ihr eine Plattform oder ein Dach für Opposition sucht, oder um »Sonder- und Gruppenziele« zu verfolgen, die mit den Aufgaben der Kirche und deren erklärten Zielen überhaupt nicht in Einklang zu bringen sind.

Beständiger Grundsatz war und ist auch, dass wir kirchliche Autorität nicht mit politischem Einfluss verbunden sehen wollen. Die Kirche ist keine politische oder gesellschaftliche Organisation. Sie steht jedoch in Wechselwirkung zum gesellschaftlichen Umfeld, vornehmlich über die Erfahrungen und Aktivitäten ihrer Mitglieder. Dabei ist es in die Entscheidung des Einzelnen gestellt, in welcher Weise als wahr und richtig Erkanntes in konkretes Handeln umgesetzt wird.

Wie überall in der Welt, so auch in der DDR belehrt und fordert die Kirche ihre Mitglieder aber auf, sich im öffentlichen Leben zu engagieren, sich für Frieden und Recht einzusetzen und das Gute in jeder Form zu fördern.

Es ist unser Wusch, den Weg des gewachsenen Vertrauens und der gegenseitigen Achtung weiterzugeben mit dem Ziel, überall dort, wo Gott uns hingestellt hat das friedliche Zusammenleben der Menschen zu fördern und insbesondere durch eine christliche Lebensführung nach den Grundsätzen des Evangeliums unseren Beitrag für die Stärkung unseres sozialistischen Landes und damit auch für die Erhaltung des Friedens zu leisten.

Die jungen Männer in der Kirche kommen ihrer Pflicht zur Wehrdienstleistung nach. Mormonen sind überhaupt keine »Verweigerer«.

Die Kirche insgesamt nutzt ihre ausgedehnten internationalen Verbindungen, um konstruktiv auf der Grundlage der christlichen Weltanschauung zur Verbesserung der Beziehungen der Völker untereinander beizutragen. Sie unterstützt damit auch unsere Regierung bei ihrem Bemühen um Koexistenz, Frieden und gute Nachbarschaft.

Dieser Weg, von dem wir glauben, dass er der Schlüssel zu einer glücklichen und friedlichen Zukunft der Menschheit ist, verlangt aber auch immer wieder ein neues Bedenken der eigenen Situation und der des Partners und daraus resultierend die Bereitschaft zum gegenseitigen Gespräch, zum Gedankenaustausch und zur Zusammenarbeit.

Die Heiligen der Letzten Tage in der DDR wissen sich an einem guten Platz.

Gestatten Sie uns bitte, sehr geehrter Herr Vorsitzender, dass wir Ihnen für Ihre verantwortungsvolle Tätigkeit zum Wohle der Menschen und zur Erhaltung des Friedens sowie für Ihr persönliches Leben alles Gute, Gesundheit, Freude und Erfolg und den Segen Gottes wünschen.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in der DDR

Henry Burkhardt (Präsident)

Frank Apel (Pfahlpräsident)

Manfred Schütze (Pfahlpräsident)

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