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Zur Beurteilung der Situation

9. Februar 1954
Informationsdienst Nr. 2112 zur Beurteilung der Situation

Die Lage in Industrie, Verkehr, Handel und Landwirtschaft

Industrie und Verkehr

Viermächtekonferenz:1 Von einem großen Teil der Werktätigen werden die Verhandlungen der Außenminister in Berlin mit Interesse und Spannung verfolgt. Demgegenüber zeigt sich jedoch, dass bei einem Teil das Interesse an der Konferenz nachlässt, da sie bisher nicht den gewünschten Erfolg brachte. Außer einer Zahl von Einzelstimmen zeigte sich dies besonders im IFA-Werk Sondershausen,2 [Bezirk] Erfurt.3

Ein nicht geringer Teil der Werktätigen diskutiert positiv und begrüßt im Allgemeinen die Vorschläge des sowjetischen Außenministers, geht aber nicht konkret auf dessen einzelne Vorschläge ein. Der Vorschlag des sowjetischen Außenministers vom 4.2.1954 über den Abzug der Besatzungstruppen vor Abhaltung einer Wahl4 und einer Volksbefragung5 wird zum großen Teil positiv aufgenommen.6 So bringt ein großer Teil der Belegschaft des VEB Schwermaschinenbau »7. Oktober« Magdeburg zum Ausdruck, dass sie den Vorschlag Molotows7 über [den] Abzug der Besatzungstruppen begrüßen. Zustimmung zu diesem Vorschlag wurde noch von einem großen Teil der Belegschaften des VEB ABUS-Förderanlagenbau Magdeburg, des »Karl-Liebknecht«-Werkes Magdeburg und der DHZ Elektrotechnik Magdeburg geäußert.

Ein Teil der Werktätigen ist von einem Ergebnis über die Einheit Deutschlands auf dieser Konferenz nicht überzeugt. Man hofft jedoch auf Teilerfolge. Eine Weberin vom VEB Gubener Wolle, [Bezirk] Cottbus: »Die Außenministerkonferenz wird wohl nicht alle Forderungen erfüllen, aber wenn wir wenigstens einen Schritt vorwärtskommen, dann ist das bereits auch ein Erfolg.«

Weiterhin werden noch positive Diskussionen geführt, die gegen die Ablehnung der sowjetischen Vorschläge durch die westlichen Außenminister protestieren, die das Memorandum der Regierung der DDR begrüßen,8 die sich gegen eine sogenannte freie Wahl des Westens wenden und ähnliche.9

Die Stimmen, die an einem erfolgreichen Verlauf der Konferenz zweifeln, haben in den letzten Tagen etwas zugenommen.10 Zum Teil werden die Zweifel damit begründet, dass der bisherige Verlauf der Konferenz nicht den gewünschten Erfolg brachte und dass die Gegensätze zwischen den beiden Lagern zu groß wären. Ein anderer Teil begründet seine Zweifel mit der ständig ablehnenden Haltung der westlichen Außenminister. So hat z. B. im Industriewerk Ludwigsfelde, [Bezirk] Potsdam, die Hoffnung auf Erfolg unter der Belegschaft etwas nachgelassen.

Die Kollegen der Hauptwerkstatt des VEB Filmfabrik Wolfen, [Bezirk] Halle, erklärten, dass auf der Konferenz kein Erfolg erreicht wird, da Westdeutschland niemals die Bodenreform und die Enteignung der Privatkapitalisten durchführt, während wir niemals unsere Errungenschaften preisgeben werden.

Die abwartenden Stimmen zum Konferenzverlauf treten besonders bei der Intelligenz und den Angestellten in Erscheinung.11 So z. B. im VEB ABUS-Förderanlagenbau Magdeburg, wo die Arbeiter positiv zu den Vorschlägen Molotows Stellung nehmen, während die Intelligenz nicht offen über die Vorschläge diskutiert und eine abwartende Haltung zeigt. Ebenfalls wird von einem größeren Teil der Belegschaft, besonders von Angestellten und Intelligenz des Chemie-Werkes Greiz-Döhlau, [Bezirk] Gera, und des VEB Papierfabrik Greiz, [Bezirk] Gera, eine abwartende Haltung eingenommen.

Weiterhin werden noch solche Stimmen geäußert, die auch eine Veröffentlichung der Reden und Vorschläge der westlichen Außenminister verlangen, um ein »objektives Bild zu erhalten«.12

Die negativen bzw. feindlichen Äußerungen werden im Verhältnis zu den anderen Stimmen von einem kleineren Teil der Werktätigen vertreten. Besonders werden dabei »freie Wahlen« und Revidierung der Oder-Neiße-Grenze gefordert. Die Frage der Oder-Neiße-Grenze wird besonders von ehemaligen Umsiedlern aufgeworfen, die auf eine solche Regelung hoffen, dass sie wieder in ihre ehemalige Heimat können. Von einem Teil der Belegschaft des VEB Polstermöbelfabrik Luckenwalde,13 [Bezirk] Potsdam, wo ein großer Teil davon Umsiedler sind, wurde der Versuch gemacht, eine Resolution zu verfassen, damit die Außenministerkonferenz die Frage der Oder-Neiße-Grenze behandelt.14

Ein großer Teil der Belegschaft des Funkwerkes Dabendorf, [Bezirk] Potsdam, bringt in Diskussionen zum Ausdruck, dass die Oder-Neiße-Friedensgrenze nicht rechtskräftig sei und hoffen, dass auf der Viermächtekonferenz über diese Frage entschieden wird.

Eine ähnliche Stimmung ist in verschiedenen Brigaden der Elbewerft Boizenburg, [Bezirk] Schwerin, festzustellen. Es wurde festgestellt, dass in der einen Brigade 35 und in der anderen 15 ehemalige Umsiedler arbeiten.

Auch gibt es einen Teil unter den Umsiedlern, die positiv über die Frage der Oder-Neiße-Grenze sprechen15 und dabei zum Ausdruck bringen, dass sie hier in der DDR eine neue Heimat gefunden haben.

Weiterhin werden noch negative und feindliche Äußerungen in den verschiedenen Formen geführt, die sich im Allgemeinen gegen die Vorschläge der SU wenden, gegen die Teilnahme deutscher Vertreter an der Berliner Konferenz eintreten,16 die Unterschrift unter Resolutionen verweigern sowie Hetze gegen die SU und DDR betreiben. Darin zeigt sich zum Teil der Einfluss der westlichen Propaganda.17

Negative Stimmen treten in den Privatbetrieben stärker als in den VEB in Erscheinung. Eine gewisse Konzentration negativer Stimmen, besonders »freie Wahlen« nach westlichem Muster, hält in den VEB in Görlitz, [Bezirk] Dresden, weiterhin an.18 Ein Meister aus dem Privatbetrieb Sächsische Badegesellschaft Leipzig:19 »Ich bin für ›freie Wahlen‹, damit es endlich Ruhe gibt, aber dann nur nach westlichem Muster.«

Feindliche Kräfte wünschen zum Teil in ihren Äußerungen neue Provokationen herbei. So äußerte ein Kollege vom Bahnhof Lübbenau, [Bezirk] Cottbus: »Wenn sich die Außenminister auf der Viererkonferenz nicht einig werden, dann werden eben die Kräfte, die sich am 17.6.[1953] mit beteiligt haben, sich zusammentun und eine neue Provokation starten lassen, die aber diesmal anders ausfallen soll.«

Ein Arbeiter aus den Lederwerken Neustadt, [Bezirk] Schwerin: »Es gibt noch einen 17.6., denn in Polen und der ČSR demonstrieren die Studenten gegen den Kommunismus.«

Ein Arbeiter aus dem RAW Wittenberge, [Bezirk] Schwerin: »Wegen der Oder-Neiße-Grenze ziehe ich noch einmal in den Krieg, ich helfe dann mit, die Polen und Russen zurückzuschlagen.«

Ein Teil der negativen Stimmen kommt durch mangelhafte Aufklärung oft zu falschen Ansichten über einzelne Probleme. Ein Schweißer vom Bahnbetriebswerk Gera: »Es ist doch besser für das internationale Proletariat, wenn der EVG-Vertrag durchgeführt würde.20 Gleichzeitig wäre damit ein dauerhafter Frieden für die ganze Welt verbunden.«

Produktionsschwierigkeiten bestehen in mehreren Betrieben. Diese Störungen in der Produktion führen zum Teil zu Verdienstausfällen bei den Arbeitern, welche sich dann negativ auf die Stimmung21 in diesen Betrieben auswirkt. Die Ursachen sind im Allgemeinen verschieden (Materialmangel, Kälteeinwirkung, Planschwierigkeiten und Kohlenmangel).

Im EMW-Werk Eisenach,22 [Bezirk] Erfurt, besteht Materialmangel, das Gleiche im VEB Lederwaren in Schneeberg, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt. Im VEB Steingut Rheinsberg, [Bezirk] Potsdam, fehlt es an Feinhaarpinseln. In den Braunkohlenwerken im Bezirk Cottbus wurden durch Frosteinwirkung Produktionsstörungen hervorgerufen. Im VEB Kranbau Eberswalde, [Bezirk] Frankfurt/Oder, bestehen Planschwierigkeiten. Kohlenmangel herrscht in der Elektroschmelze Zschornewitz, [Bezirk] Halle, im VEB IFA-Werk Bernsbach,23 [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, im Press- und Schmiedewerk »Hein Fink«, [Bezirk] Rostock (Generatorenbrikett), im VEB Zementwerk Karsdorf, [Bezirk] Halle, und im Teerwerk Erkner, [Bezirk] Frankfurt/Oder.

Im Eisenhüttenkombinat »J. W. Stalin« wurde der Plan der Roheisenerzeugung nicht erfüllt. (Tagesplan)

Fluktuation von Arbeitskräften besteht bei der Reichsbahn im Amtsbezirk Saalfeld, [Bezirk] Gera, welche von Monat zu Monat zunimmt. Zurzeit besteht eine Unterbesetzung in Höhe von 190 Arbeitskräften. Die Ursache liegt im Allgemeinen darin, dass sie in der Industrie höhere Löhne als bei der Reichsbahn erhalten.24

Handel und Versorgung

Die Anfuhr von Kohle wird im Kreis Weißenfels, [Bezirk] Halle, immer schlechter.

Landwirtschaft

Der Verlauf der Außenministerkonferenz wird weiterhin von großen Teilen der Landbevölkerung mit Interesse verfolgt. Hauptsächlich kommt es zu allgemeinen Äußerungen, worin sich Friedenssehnsucht usw. ausdrückt. Die Vorschläge des Genossen Molotow, demokratische Wahlen bei vorherigem Abzug der Besatzungstruppen und eine Volksbefragung, werden meist von Angehörigen der MTS, VEG, LPG, Landarbeitern und Klein- und Mittelbauern unterstützt.

Die Angehörigen der LPG in Gladitz, [Bezirk] Halle, brachten in einem Telegramm an den Genossen Molotow zum Ausdruck, dass sie geschlossen hinter den Vorschlägen Molotows, Abzug aller Besatzungsmächte, Bildung einer provisorischen Regierung und Volksbefragung gegen den EVG-Vertrag, stehen.

Ein Genossenschaftsbauer aus Kamenz, [Bezirk] Dresden: »Ich bin für die Durchführung eines Volksentscheides. Wir brauchen keinen Kriegsvertrag, sondern einen Friedensvertrag. Ich habe genug vom Zweiten Weltkrieg, die alten Granaten sind mir noch gut in Erinnerung.«

Durch die bisherige ablehnende Haltung der westlichen Außenminister nehmen die Stimmen, die an einem positiven Ergebnis der Konferenz zweifeln, zu. Teile der Landbevölkerung sind sich im Klaren, dass die Westmächte die Schuld haben, dass in der Deutschlandfrage bisher keine Einigung erzielt wurde. Ein geringer Teil der Stimmen gibt der SU bzw. dem Genossen Molotow die Schuld, was auf Feindeinfluss (RIAS) zurückzuführen ist. Auf der Mitgliederversammlung der LPG Seeba, [Kreis] Meiningen, [Bezirk] Suhl, wurde wie folgt diskutiert: Dass die Vorschläge Molotows gut seien, dass aber die westlichen Außenminister nicht auf die Vorschläge Molotows eingehen.

Ein Schmied der MTS Lübbenow, [Kreis] Strasburg, [Bezirk] Neubrandenburg: »Molotow blockiert die Konferenz, er will keine ›freien Wahlen‹.«

Ein Teil der Landbevölkerung verhält sich zur Außenministerkonferenz uninteressiert.25 Häufig kommt es vor, dass in Diskussionen über die Außenministerkonferenz die Bauern ihre wirtschaftlichen Belange immer wieder in den Vordergrund schieben und außer diesen ihren persönlichen Interessen wenig in der Diskussion zum Ausdruck bringen. Feinde unserer Ordnung knüpfen hieran an, um die Bauern für eine sogenannte freie Wirtschaft und Wegfall des Anbauplanes zu gewinnen. Dies zeigte sich verschiedentlich in Diskussionen im Bezirk Cottbus.

Die negativen und feindlichen Stimmen machen einen geringen Teil aus.26 Großbauern (worunter jedoch nicht alle zu verstehen sind) und von ihnen beeinflusste Teile der Klein- und Mittelbauern treten mit den Argumenten »freie Wahlen« und »freie Wirtschaft« auf. Ein Teil der ehemaligen Umsiedler diskutiert heftig über die Oder-Neiße-Grenze. Andere feindliche Stimmen gehen auf eine Beseitigung der Zustände in der DDR ein. Im Kreis Anklam, [Bezirk] Neubrandenburg, ist auf vielen Dörfern eine Konzentration ehemaliger Groß- und Mittelbauern aus Hinterpommern. Diese ehemaligen Umsiedler haben früher zusammengewohnt, sie treten gegen die Oder-Neiße-Grenze auf.27

In der Gemeindevertretersitzung in Döllnitz, [Kreis] Kalbe, [Bezirk] Magdeburg, wurde über die Außenministerkonferenz diskutiert. Während der Sitzung war Desinteressiertheit festzustellen. Nach der Sitzung stimmten verschiedene Bauern das Lied »Deutschland, Deutschland, über alles« an.28

Ein Genossenschaftsbauer aus dem Kreis Meißen, [Bezirk] Dresden, sagte Folgendes: »Bei einer Wahl stimmen 70 Prozent meiner Gemeinde für den Westen, da es den Bauern durch die ›freie Wirtschaft‹ dort besser geht.«

Eine Großbäuerin aus Schellenberg, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt: »Die Bauern in der DDR sind nur Sklaven. Sie haben keine Unterstützung durch die MTS und auch keine Arbeitskräfte. ›Freie Wahlen‹ möchte ich gerne und die Betriebe sollen alle wieder an ihre ehemaligen Eigentümer zurückgegeben werden.«

Grüne Woche: Am 6.2.1954 wurden an eine Reihe von Bauern Fahrkarten nach Jüterbog verkauft, die aus den Bezirken Potsdam und Cottbus kamen. Von Jüterbog fuhren sie mit den Vorortzügen nach Berlin. Eine Anzahl, die von der »Grünen Woche« aus Westberlin zurückkehrte, wurde mit Hetzmaterial angetroffen.29

In einigen Kreisen des Bezirkes Dresden nehmen die werktätigen Bauern bei Vertragsabschlüssen mit der MTS eine abwartende Haltung ein. So sind von der MTS Radeburg 50 Prozent Abschlüsse getätigt, während bis zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahre bereits 75 Prozent Abschlüsse getätigt wurden. Als Begründung führt man Abwarten auf den Ausgang der Viererkonferenz an, außerdem hofft man auf Tarifänderung der von der MTS geleisteten Arbeit.

Stimmung der übrigen Bevölkerung

Von einem großen Teil der Bevölkerung wird der Verlauf der Konferenz mit Interesse verfolgt und eine Entspannung der internationalen Lage erwartet. Neben den häufig allgemeinen Äußerungen, die für die Erhaltung des Friedens und für die Erreichung der Einheit Deutschlands eintreten, werden die Vorschläge des Genossen Molotow als die geeignetsten gehalten, um mit Deutschland einen Friedensvertrag abzuschließen und ein einheitliches demokratisches Deutschland zu schaffen. Die verschiedensten Stimmen bringen zum Ausdruck, dass sie für eine Volksbefragung, für freie demokratische Wahlen, aber gegen die Einbeziehung Deutschlands in den EVG-Vertrag sind und keinen Krieg wünschen.30 Eine Angestellte HO-Lebensmittel Köthen, [Bezirk] Halle: »Ich kann das alles noch nicht richtig verstehen, aber eines steht fest, dass ich für den Frieden bin, einen Friedensvertrag mit Deutschland wünsche und den EVG-Vertrag ablehne. Deshalb unterstütze ich den Vorschlag des sowjetischen Außenministers, dass eine Volksbefragung über Friedensvertrag oder EVG-Vertrag durchgeführt wird.«

Mit den sich über eine längere Zeit hinziehenden Verhandlungen verstärken sich die zweifelnden Stimmen unter einem nicht geringen Teil der Bevölkerung. Dabei wird der Schuldige für das Nichtzustandekommen einer einheitlichen Meinung der Verhandlungspartner verschieden ausgelegt. Oft31 sind die Meinungen vertreten, dass die Westmächte keine Einigung wünschen. Nicht viel weniger Meinungen treten auf, die der Ansicht sind, Molotow sei der Schuldige. In nicht so starkem Maße wird zum Ausdruck gebracht, dass beide Seiten, die SU und die Westmächte, nicht an der Lösung der Deutschlandfrage interessiert sind, dass die politischen Gegensätze zu groß sind und keine Hoffnung auf einen positiven Verlauf der Konferenz besteht.

Ein Teil der Handwerker und Geschäftsleute verhalten sich zurückhaltend und abwartend in der Meinungsäußerung zur Konferenz.

Eine Hausfrau aus Bad Saarow, [Bezirk] Frankfurt/Oder: »Nachdem alle Deutschen sehen, dass die Vorschläge des sowjetischen Vertreters von den Amerikanern abgelehnt wurden, glauben wir nicht mehr an eine friedliche Lösung der Deutschlandfrage.«

Ein Handwerker aus Pößneck, [Bezirk] Gera: »In der Viererkonferenz gibt es noch keine Einigung. Hier geht es doch nicht um die Einheit Deutschlands, sondern um zwei Strömungen, den Kapitalismus und den Sozialismus. Der Abzug der Besatzungstruppen ist ganz schön, aber der Amerikaner weiß auch, dass die SU hinter der Oder-Neiße-Grenze steht und der Amerikaner ganz vom europäischen Festland verschwindet.«

Eine Besitzerin eines Tabakwarengeschäftes aus Ueckermünde, [Bezirk] Neubrandenburg: »Die Konferenz wird negativ verlaufen, denn man kann es doch verstehen, dass die Amis, die ihr Kapital in Westdeutschland reinstecken und die Profite herausholen, noch recht lange bleiben möchten.«

Ein Angestellter aus Putbus, [Bezirk] Rostock: »Für mich steht fest, dass man auf dieser Basis keine Einigung herbeiführen wird. Dulles32 lehnt konsequent alles ab, was nicht im amerikanischen Sinne ist und die Russen werden den Amerikanern auch nicht freie Hand lassen. Wie soll da eine Einigung herbeigeführt werden.«

Die negativen Meinungsäußerungen unter der Bevölkerung finden in den verschiedensten Argumentationen ihren Ausdruck und zeigen oft den Einfluss der westlichen Hetzsender. Unter den negativ diskutierenden Teilen der Bevölkerung treten besonders kleinbürgerliche Kreise, Handwerker, Geschäftsleute usw. in Erscheinung.33 Von einem Teil der ehemaligen Umsiedler werden Diskussionen besonders um die Rückgabe der Ostgebiete geführt.

Ein Tischlermeister aus Großzöbern, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt: »Wenn man Molotow seine Diskussionsreden hört, so kann man die drei Westlichen verstehen. Eden34 und Dulles sprechen von ›freien Wahlen‹, wie sie das Volk wirklich haben will und von der Annahme des EVG-Vertrages. Diesen Vorschlag müsste man annehmen, denn eine Europa-Armee kann nur gut für das deutsche Volk sein, und ist auch gut für die Erhaltung des Friedens in Europa.«

Der Inhaber eines Zigarrengeschäftes aus Jena, [Bezirk] Gera: »Wir in der Ostzone sind viel zu einseitig nach den Russen orientiert, Adenauer35 will auch das Beste für Deutschland.«

Ein Bauunternehmer aus Bützow, [Bezirk] Schwerin: »Wilhelm Pieck,36 Otto Grotewohl37 und Walter Ulbricht38 haben russische Staatsangehörigkeit,39 sie sind nur hierhergekommen und wollen uns regieren. Die Vertreter Westdeutschlands werden nicht mit uns verhandeln, weil ja alles zu Russland gehört.«

In einer Unterhaltung in einer Gaststätte in Potsdam wurde von unbekannten Personen erklärt: »Wenn die Viererkonferenz in Berlin schlecht ausläuft und in drei Monaten keine Änderung eintritt, knallt es. Dieses Mal aber schlimmer als am 17. Juni [1953], der 17. Juni war ja nur ein Polterabend.«

Ein Angestellter der Wismut-HO40 (Umsiedler): »Mich interessiert nicht nur die Oder-Neiße-Grenze, sondern unsere Memel. Die Viererkonferenz bringt uns schon einen Schritt näher an die Heimat. Uns haben sie zu Fuß rausgeschmissen und wir gehen auch zu Fuß zurück. Molotow ist allein gegen drei, den hauen sie doch bald übers Ohr.«

Organisierte Feindtätigkeit

Hetzschriftenfunde werden aus den Bezirken Karl-Marx-Stadt und Leipzig (vereinzelt) sowie in den S-Bahnzügen Berlin – Potsdam berichtet.

Vereinzelte Schmierereien (Hakenkreuze) aus den Bezirken Dresden, Cottbus und Schwerin.

Vereinzelt wurden Hetzbriefsendungen an Bewohner im Bezirk Dresden geschickt (Wirtschaftskrise in der DDR).

Aus Gera wird berichtet, dass auf westlichem Gebiet ca. 100 farbige Luftballons mit Hetzschriften aufgelassen wurden.

Am 8.2.1954 wurden am Anschlagbrett des VEG Pustleben, [Bezirk] Erfurt, drei handgeschriebene Hetzzettel (DIN A4) vorgefunden. Inhalt:

»a) Nieder mit Moskau, hoch die Freiheit.

b) Wir fordern freie Wahlen ohne Pankow,41 auf zum Streik für die Freiheit.

c) Auf zum Freiheitskampf, nieder mit Ulbricht und seinen Genossen.«

In einer HO-Gaststätte in Schleiz, [Bezirk] Gera, wurde ein VP-Angehöriger provoziert und beim Verlassen der Gaststätte von drei Jugendlichen angegriffen und geschlagen.

Am 6.2.1954 wurde der 1. Kreissekretär des Friedenskomitees in Stralsund von einem Jugendlichen niedergeschlagen.

Einschätzung der Situation

Aufgrund des bisherigen Verlaufs der Viererkonferenz zweifelt man in allen Kreisen der Bevölkerung immer stärker an einem positiven Ergebnis, gleichzeitig lässt auch das Interesse nach. Soweit über die Ursachen diskutiert wird, die eine Einigung in der Deutschlandfrage verhindern, ist zu ersehen, dass der größte Teil erkennt, besonders in den Betrieben, dass die Westmächte nicht wollen. Ein kleinerer Teil gibt, unter dem Einfluss der Feindpropaganda, der SU die Schuld.

Anlage vom 9. Februar 1954 zum Informationsdienst Nr. 2112

Stimmung zur Viermächtekonferenz

Betriebe

Ein nicht geringer Teil der Werktätigen begrüßt im Allgemeinen die Vorschläge des sowjetischen Außenministers, geht aber oft nicht konkret auf die einzelnen Vorschläge ein. Ein parteiloser Arbeiter aus dem Kunstseidenwerk Pirna, [Bezirk] Dresden: »Wir wollen Frieden nach dem Vorschlag der SU, denn nur dann können wir in Frieden leben.«

Der Vorschlag des sowjetischen Außenministers über den Abzug der Besatzungstruppen vor Abhaltung einer Wahl, wird zum größten Teil positiv aufgenommen. Der Mechaniker [Name 1] vom Kraftwerk Auma, [Bezirk] Gera: »Den Vorschlag Molotows, erst Abzug der Besatzungstruppen und dann gesamtdeutsche Wahlen, kann ich nur begrüßen, denn dadurch ist die Gewähr gegeben, dass wir Wahlen ohne Beeinflussung von außen durchführen können.«

Stimmen, die an einem Erfolg der Konferenz zweifeln, haben in den letzten Tagen zugenommen. Begründet werden sie zum Teil mit »zu großen Gegensätzen zwischen den beiden Lagern« und mit der ablehnenden Haltung der westlichen Außenminister. Ein parteiloser Kollege aus der Abteilung Planung vom Industriewerk Ludwigsfelde, [Bezirk] Potsdam: »Die Gegensätze sind zu groß, um dass sie sich einig werden. Es wird nichts dabei herauskommen.«

Negative Stimmen werden von einem kleineren Teil der Werktätigen geäußert. Besonders werden »freie Wahlen« und Revision der Oder-Neiße-Grenze gefordert. Der Kollege [Name 2] vom VEM Anlagenbau Berlin: »Außer dem Vorschlag von Eden hat bisher keiner solche konkreten Beispiele und Vorschläge gebracht. Die sollten doch ›freie Wahlen‹ machen und nicht so viel darüber herumreden.«

Der Schlosser [Name 3] vom Schwermaschinenbau »7. Oktober« Magdeburg: »Wir wollen erst ›freie Wahlen‹ und dann eine Regierung. Die ›freien Wahlen‹ müssen wie in Westdeutschland durchgeführt werden, da die letzte Wahl in der DDR keine Wahl war.«42

Ein parteiloser Arbeiter aus dem VEB Waggonbau Görlitz, [Bezirk] Dresden: »Dulles hat Recht, wenn er sagt, dass auf der Potsdamer Konferenz nur von einer Verwaltung der Oder-Neiße-Gebiete durch die Polen die Rede war.«43

Die Kollegin [Name 4] vom Fernmeldewerk Bad Blankenburg, [Bezirk] Gera: »Wenn man das Deutschlandproblem behandelt, darf man nicht die östlichen Gebiete vergessen.«

Weiterhin werden negative Äußerungen gegen die Vorschläge der SU, der Teilnahme deutscher Vertreter und zur Unterschriftensammlung unter Resolutionen getätigt. Der Chemie-Werker [Name 5] vom Schwermaschinenbau »7. Oktober« Magdeburg: »Molotow will den Friedensvertrag nur hinausschieben und eine Konferenz im Oktober durchführen.44 Die westlichen Außenminister wollen aber jetzt schon die Einheit Deutschlands.«

Der Lagerarbeiter [Name 6] von der DHZ Elektrotechnik in Magdeburg: »Die Westmächte haben aber Molotow an die Hacken geknallt. Molotow wollte nur Kandidaten der DDR zur Konferenz zulassen. Das wurde von den Westmächten abgelehnt.«45

Ein parteiloser Kollege aus dem VEB Waggonbau Görlitz Werk I, [Bezirk] Dresden: »Die Amis sind zu recht in Europa, denn die SU hat jederzeit die Möglichkeit, ihre Truppen in Europa einzuschleusen.«

Der Schrottfahrer [Name 7] vom VEB Elektrostahlgusswerk Leipzig: »Der Ami wäre ja schön dumm, wenn er nachgibt, der weiß schon, was er macht. Er hat ein Recht darauf, sich Stützpunkte zu schaffen, damit ein Anwachsen des Kommunismus verhindert wird.«

Landwirtschaft

Die Äußerungen der Landbevölkerung zum Verlauf der Viererkonferenz sind überwiegend allgemein. Landarbeiter, werktätige Einzelbauern und Genossenschaftsbauern fordern Durchführung freier demokratischer Wahlen, Abzug der Besatzungstruppen und Volksbefragung für einen Friedensvertrag gegen EVG-Vertrag. Ein Genossenschaftsbauer aus dem Kreis Kamenz sagte: »Ich bin für die Durchführung eines Volksentscheides, nicht Kriegsvertrag, sondern Friedensvertrag. Ich habe genug vom Zweiten Weltkrieg, die alten Granaten sind mir noch gut in Erinnerung.«

Der Genossenschaftsbauer [Name 8] von der LPG Groß Santersleben, [Bezirk] Magdeburg: »Es hat noch nie gegeben, dass sich Staatsmänner der Großmächte in Berlin getroffen haben und über ein ganzes Deutschland verhandelten. Besonders werden die Interessen des deutschen Volkes von Molotow vertreten, denn gerade der letzte Vorschlag über den Abzug der Besatzungstruppen vor Abhaltung der Wahlen ist ganz besonders zu begrüßen.«

Der Kleinbauer [Vorname Name 9] aus Recklingen, [Bezirk] Magdeburg: »Ich bin der Meinung, dass die SU sich bis jetzt um nichts gekümmert hat, aber jetzt wird Molotow auf der Konferenz nicht nachgeben, damit die Westmächte keinen neuen Krieg zustande bringen. Wenn es aber doch zum Kriege zwischen den Großmächten kommt, so wird sich der Osten auf alle Fälle durchsetzen. Der Vorschlag für eine gesamtdeutsche Volksbefragung ist ein neuer Beweis der SU, dass sie für den Frieden ist.«

Aufgrund der ablehnenden Haltung der westlichen Außenminister zu den Vorschlägen des Genossen Molotow haben die zweifelnden Stimmen auf dem Lande zugenommen. So sagte der Mittelbauer [Name 10] von Kuschkow, [Bezirk] Cottbus: »Mit der Außenministerkonferenz wird es nichts, da sie sich doch nicht einig werden. Ihr einziger Punkt, der in Ordnung ist, ist, dass gesamtdeutsche Wahlen kommen.«

Der werktätige Bauer [Name 11] aus der Gemeinde Schönfließ, [Bezirk] Frankfurt, sagte, »dass man abwarten muss, denn wir können doch nichts machen. So wie die Außenminister bestimmen, müssen wir uns fügen, denn was will ein Außenminister gegen drei machen, da ist er machtlos«.

Die negativen Äußerungen durch feindliche Elemente, hauptsächlich Großbauern, halten an und betreffen die gleichen Probleme wie bisher, »freie Wahlen«, »freie Wirtschaft«, Oder-Neiße-Grenze. Der Verwalter für örtliche landwirtschaftliche Betriebe [Vorname Name 12] aus Schönfließ, [Bezirk] Frankfurt, sagte, dass er erst eine freie Wahl fordere und dann alles andere. Weiter sagte er, wenn Westdeutschland, Amerika und Japan zusammenhalten, dann kommen wir auch zu einer Einheit.

Ein Genossenschaftsbauer aus der LPG Seeba, [Bezirk] Suhl, [Name 13]: »Bei uns wird sowieso alles kommunistisch, dies sehen wir auch an der LPG. Die persönliche Freiheit ist weg und die LPG ist doch nichts anderes, als eine russische Kolchose.«

Die Großbäuerin [Name 14] aus Schellenberg, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt: »Die Bauern in der DDR sind nur noch Sklaven. Sie möchten gern freie Wahlen und die Betriebe sollen alle wieder an ihre ehemaligen Eigentümer zurückgegeben werden.«

Übrige Bevölkerung

Der größte Teil der vorliegenden Stimmen zu den Vorschlägen des Genossen Molotow bringt seine Zustimmung zum Ausdruck und erhofft, bei Verwirklichung der Vorschläge eine friedliche Lösung der deutschen Frage, wie sie auch im Interesse des deutschen Volkes selbst liegt. Der Sachbearbeiter [Vorname Name 15] (NDP) bei der HO L46 Parchim, [Bezirk] Schwerin: »Ich sowie meine Parteifreunde unterstützen einstimmig die Vorschläge Molotows, erst Abzug aller Besatzungstruppen, dann Durchführung freier Wahlen in ganz Deutschland. Wir müssen unbeeinflusst von anderen Mächten unsere Wahlen durchführen können, dann werden sie auch für das deutsche Volk von Nutzen sein.«

Ein nicht geringer Teil zweifelt jedoch an einer Lösung der deutschen Frage in diesem Sinne, einerseits aufgrund der Haltung der Westmächte, die diese guten Vorschläge der SU ablehnen, andererseits bezeichnet man die konsequente Haltung der sowjetischen Delegation als stur. In geringerer Anzahl werden Stimmen bekannt, die von allen vier Großmächten keine Lösung der deutschen Frage erwarten.

Der Geschäftsmann [Vorname Name 16] aus Klosterlausnitz, [Bezirk] Gera: »Was macht man auf der Konferenz? Es wird viel gesprochen, eine Rede steigt nach der anderen, und man sieht keinerlei Klärung der Verhältnisse. Im Gegenteil, man gewinnt den Eindruck, dass die Lage verworrener wird. Molotow stellt Forderungen, er begründet sie, und sie entsprechen dem, was wir alle denken. Die anderen drei Außenminister bilden einen geschlossenen Willensblock und lehnen die wichtigsten Forderungen des sowjetischen Außenministers ab. So wird es wahrscheinlich weitergehen, und eines Tages gehen die Außenminister auseinander und zurückbleiben die bitter enttäuschten Deutschen.«

Der parteilose Bäckermeister [Name 17] aus Jatznick, [Bezirk] Neubrandenburg: »Die werden sich doch nicht einig in Berlin. Denn Molotow stellt Bedingungen, worauf die Westmächte nicht eingehen können.«

Frau [Name 18] aus Rohrberg, [Bezirk] Magdeburg: »Die Einheit würde schon kommen, wenn Molotow nicht zu stur wäre.«

Der parteilose Fleischermeister [Name 19] aus Strasburg, [Bezirk] Neubrandenburg: »Die Konferenz ist eine Illusion. Gesamtdeutsche Wahlen auf friedlichem Wege lassen die westlichen und östlichen Außenminister nie zu. Sie wollen uns so langsam weichbekommen, bis sie mit uns machen können, was sie wollen.«

Einige Stimmen äußern sich gegen die Vorschläge Molotows und vertreten den westlichen Standpunkt. Der Angestellte [Name 20] aus Torgau, [Bezirk] Leipzig: »Man soll doch freie Wahlen durchführen. Wozu denn erst eine provisorische Regierung. Man soll doch einfach das Weimarer Wahlgesetz47 annehmen.«

Ein Lehrer der Schloßschule Köthen, [Bezirk] Halle: »Es ist nicht unbedingt notwendig, eine provisorische Regierung zu bilden. Wenn jedoch eine provisorische Regierung gebildet wird, so ist es unbedingt notwendig, dass mindestens 2/3 aus dem Westen und 1/3 aus der DDR als Vertreter entsandt werden.«

Stimmen aus Westberlin

Es hat den Anschein, dass sich bei einem Teil der Arbeiter durch die Vorschläge Molotows die Stimmung etwas zum Positiven wendet und sich gegen die Westmächte richtet. So sagt z. B. ein Arbeiter vom Baugeschäft Heinrich, die Stimmung unter der Belegschaft habe sich in den letzten Tagen entschieden gebessert, die Arbeiter seien alle auf die Seite der Friedensanhänger übergegangen, das sei vorher nicht der Fall gewesen. Er selbst ist der Meinung, dass Molotow durch seine klar formulierten Anträge klare Fronten schaffe, dass die Westmächte sich in arger Bedrängnis befinden, nicht mehr ausweichen können und gezwungen seien, Farbe zu bekennen. Er freue sich ganz besonders, wenn Dulles hier in Berlin eine Abfuhr bekomme. Eine Volksabstimmung über Krieg oder Frieden müsse in ganz Deutschland durchgeführt werden.

Ein Arbeitsloser: »Ich möchte beinahe annehmen, dass die Politik der Westmächte auf der Konferenz auf gleicher Ebene liegt, wie ihre Frontstadtpolitik. Aus diesem Grunde glaube ich nicht an einen Erfolg der Konferenz.«

Die meisten negativen Stimmen kommen aus bürgerlichen, kleinbürgerlichen und faschistischen Kreisen und entspringen ihrer Feindschaft gegenüber der sozialistischen Gesellschaftsordnung. Sie arten oft in direkte Kriegshetze aus. Der Filialleiter eines Mannheimer Betriebes, der in Westberlin seinen Sitz hat, sagte: »Der EVG-Vertrag ist Deutschlands Rettung und auf der Konferenz der vier Außenminister wird keine Einigung erzielt. Millionen Mark auf Pump vom Amerikaner sind mir lieber als ein russisches Kulturensemble. Davon werden die Bewohner der Ostzone nicht satt.«

Ein Stahlhelmfunktionär:48 »Wenn infolge der Viererkonferenz die EVG-Verträge wegfallen sollten, wäre es noch besser. Denn da käme in Deutschland eine Nationalarmee, und die Westmächte würden ihre Stützpunkte in Europa verstärken und eine noch größere Militärmacht einführen, sodass dann erst einmal dem Osten die Augen aufgehen würden.«

Eine Lehrerin aus Schlachtensee sprach in einer Unterrichtsstunde mit ihren Schülern über die Konferenz. Sie gab ihnen auf, ihren Eltern klarzumachen, dass die Konferenz bereits als gescheitert anzusehen sei. Der Russe wolle keinen Frieden für Deutschland.

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