Zur Beurteilung der Situation
13. Januar 1954
Informationsdienst Nr. 2067 zur Beurteilung der Situation
Die Lage in Industrie, Verkehr, Handel und Landwirtschaft
Industrie und Verkehr
Viermächtekonferenz:1 Die bevorstehende Viermächtekonferenz steht in der Industrie im Mittelpunkt aller Diskussionen. Von der Mehrzahl der Arbeiter und Angestellten wird große Hoffnung auf die Konferenz gesetzt und man wünscht, dass sie doch endlich uns einen Schritt der Einheit Deutschlands näherbringt. Die Unterschriftensammlung zur Teilnahme deutscher Vertreter an der Konferenz wird von der Mehrzahl der Arbeiter und Angestellten begrüßt.2
Ein kleiner Teil sieht zwar in diesen Unterschriften keinen nennenswerten Erfolg, da die Unterschriftensammlung zur Verhinderung der Ermordung der Rosenbergs3 auch nicht den gewünschten Erfolg gezeigt habe. Nur ein kleiner Teil der negativen Elemente in Betrieben verweigerte die Unterschrift. Ein Teil der Arbeiter und Angestellten erkennt, dass im Zustandekommen der Konferenz die SU den entscheidenden Anteil hat, und dass sie sich ehrlich für die Interessen unseres Volkes einsetzt.
Bei einem nicht unerheblichen Teil bestehen jedoch auch noch starke Zweifel an einem positiven Ausgang der Konferenz, da sich die Großmächte ja doch nicht einigen würden. Desgleichen verhält sich ein Teil auch noch passiv zu den wichtigen politischen Fragen. Direkt feindliche Äußerungen sind nur in geringem Maße bekannt. Die Argumente richten sich in der Hauptsache gegen die SU (Kriegsgefangenenfrage) und die DDR sowie gegen die Oder-Neiße-Friedensgrenze.
Arbeiter der Zentralgarage der Wismut AG Karl-Marx-Stadt:4 »Das Zustandekommen der Konferenz ist einzig und allein ein Verdienst der SU. Wir wollen hoffen, dass jetzt endlich einmal ein Schritt zur Einheit Deutschlands von den Westmächten getan wird.«
In der Großkokerei »Mathias Rakosi« Lauchhammer, [Bezirk] Cottbus, wurden über 1 400 Unterschriften bei einer Belegschaftsstärke von 2 000 abgegeben. Im Chemischen Maschinenbau Werk Rudisleben, [Bezirk] Erfurt, wurden ebenfalls von 2 000 Beschäftigten 1 367 Unterschriften abgegeben. (Nicht eingerechnet sind Urlauber, Kranke, dienstlich Verhinderte.) Arbeiter der Transportabteilung des Chemischen Maschinenbau Rudisleben, [Bezirk] Erfurt: »Wir müssen eine starke Delegation zur Konferenz nach Berlin schicken, um den Westmächten klarzumachen, was die Stimme des deutschen Arbeiters ist.«
Werkzeugmacher der Schiffs- und Reparaturwerft Stralsund,5 [Bezirk] Rostock: »Hoffentlich kommt etwas dabei heraus. Ich würde gern noch mehr arbeiten, wenn der Frieden erhalten bleibt.«
Angestellter der Kreisverwaltung Schleiz, [Bezirk] Gera: »Die Konferenz bringt doch nicht die gewünschte Einigung der vier Großmächte in der Deutschlandfrage. Das Ergebnis wird sein, dass die DDR völlig von Westdeutschland getrennt wird.«
Im VEB Kalikombinat »Ernst Thälmann« in Merkers, [Bezirk] Suhl, steht ein großer Teil der Belegschaft der Konferenz abwartend gegenüber.
Arbeiter des Werkes Großzössen,6 [Bezirk] Leipzig: »Ich erkenne die Oder-Neiße-Grenze nicht an, wenn es nach mir gehen würde, wäre ich gegebenenfalls dabei, die Polen wieder zu vertreiben.«
Arbeiter vom VEB Waggonbau Görlitz – Werk I – Holzspritzerei: »Es ist eine Schweinerei, dass jetzt noch Tausende Gefangene aus Russland kommen und dazu alles Unbestrafte.7 Ich weiß Bescheid, ich höre doch NWDR.«
Arbeiter der Bootswerft Greifswald,8 [Bezirk] Rostock: »Wir waren über Weihnachten bei dem früheren Besitzer in Westberlin und der sagte uns, dass er ab 25.1.19549 diesen Betrieb wieder als sein Eigentum erhält.«
Zum Jahr der großen Initiative10 wurden weitere Produktionsverpflichtungen bekannt. Die Kumpel des Deutschland-Schachtes in Oelsnitz,11 [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, verpflichteten sich, den Plan für das 1. Quartal 1954 mit 102 Prozent überzuerfüllen. Belegschaftsmitglieder des VEB Landmaschinenbau Hinsdorf, [Bezirk] Halle, erhöhten aus Anlass des Jahres der großen Initiative freiwillig ihre Norm.
Produktionsschwierigkeiten treten in mehreren Betrieben in Erscheinung. Dies führt teilweise zu Störungen in der Produktion sowie zur Unzufriedenheit unter den Arbeitern und Angestellten. Die Ursachen dazu sind verschiedene (Rohstoffschwierigkeiten und Kohlenmangel). Dazu einige Beispiele:
Im Elektrochemischen Kombinat Bitterfeld, [Bezirk] Halle, bestehen Rohstoffschwierigkeiten bei Tetrachlorethan. Die Arbeiter äußern, dass sie niemals so den Plan erfüllen können.
VEB Secura Berlin-Mitte12 hat für das 1. und 2. Quartal 1954 erst 50 bis 65 Prozent der benötigten Materialkontingente erhalten. Hierdurch fehlt dem Betrieb die notwendige Vorlaufzeit, sodass am Jahresende Schwierigkeiten bei der Planerfüllung eintreten.
In Schächten der Wismut AG in Gera sowie in einem Schacht bei Johanngeorgenstadt, [Bezirk] Karl-Marx-Stadt, kann der Monatsplan nicht erfüllt werden, da Förderungsschwierigkeiten durch schlechte Witterungsverhältnisse (Schneefall) und durch Fehlen von Hunte13 sowie Bohrstahl bestehen.
Die VEB Zigarettenfabriken Macedonia und Union in Dresden müssen ihre Produktion ab 13.1.1954 völlig einstellen, wenn nicht noch sofort Tabakrohstoffe geliefert werden.
Bei dem VEB Pappenfabrik Streitwald,14 Kreis Geithain, [Bezirk] Leipzig, fehlt es an Kohlen. Dadurch sind die Aufrechterhaltung der Produktion sowie die Einhaltung des Finanzplanes gefährdet.
Die Kürzung des Produktionsplanes 1954 in der Thälmann-Werft Brandenburg, [Bezirk] Potsdam, macht es notwendig, dass ca. 100 Arbeiter entlassen werden müssen.15 In Diskussionen der Arbeiter wird zum Ausdruck gebracht, dass die Kürzung des Produktionsplanes auf die Streichung der Reparationen und die Rückgabe der SAG-Betriebe zurückzuführen sei.16
Unzufriedenheit über die starken Unterschiede in der Lohnzahlung (zwischen Lohngruppe I und IV und Lohngruppe V bis VIII)17 wurden im Bahnbetriebswerk Gera und Saalfeld zum Ausdruck gebracht. Schuppenfeuermann Bahnbetriebswerk Saalfeld: »Wenn nur die Großen ihren Rachen voll bekommen, wir sind ja bloß ein Dreck und werden es auch bleiben. Was wollen die anderen machen, wenn wir die Arbeit niederlegen, dann sitzen sie auch fest. Wenn es einmal anders herum kommt, mache ich Hackfleisch aus Euch. Diese Ungerechtigkeit muss endlich aufhören.« Über die Lohnunterschiede wird auch in anderen Werken der Reichsbahn diskutiert.
Die Kumpel des VEB Kalikombinates »Ernst Thälmann« Merkers, [Bezirk] Suhl, sind unzufrieden, da die versprochenen Prämien für die durchgeführten Verladungen über die Feiertage nicht gezahlt wurden.18
Senkung der Selbstkosten war Gegenstand einer Betriebsleitertagung der VEB im Kreis Fürstenwalde, [Bezirk] Frankfurt/Oder Einzelne Betriebsleiter sprachen sich gegen eine Selbstkostensenkung aus.19 So erklärte der Betriebsleiter der Möbelwerkstätten Fürstenwalde:20 »Die Selbstkostensenkung geht den Arbeitern auf die Knochen, ich lehne es ab.« Auch der Betriebsleiter des Baubetriebes Fürstenwalde lehnte eine Selbstkostensenkung ab.
Missstände in der Zuckerfabrik Vitzenburg, [Bezirk] Halle: 1 000 t Zuckerrüben lagern für die Zuckerfabrik am Freigelände des Bahnhofes. Es zeigen sich bereits Anzeichen des Verderbens der Rüben.
Landwirtschaft
Auch in der Landwirtschaft steht die bevorstehende Viermächtekonferenz und die Hoffnung auf einen positiven Ausgang im Mittelpunkt. Dazu muss bemerkt werden, dass ein großer Teil der bekannt gewordenen positiven Stellungnahmen von dem fortschrittlichsten Teil der Bevölkerung auf dem Lande (LPG, MTS usw.) geführt werden. Die Ergebnisse der Unterschriftensammlung sind zum großen Teil positiv. Nicht zu unterschätzen sind eine gewisse Passivität und zweifelnde Meinungsäußerungen.21 Örtlich begrenzt treten vereinzelt negative Erscheinungen auf, was in der Verweigerung der Unterschrift und in Meinungsäußerungen zum Ausdruck kommt. Negative Diskussionen werden vorwiegend von Großbauern geführt. Nachfolgend einige Beispiele:
Anlässlich der Außenministerkonferenz stellen sich die Mitglieder der LPG Schafstädt, [Bezirk] Halle, das Ziel, als beste LPG aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Dadurch wollen sie den westdeutschen Brüdern zeigen, welche Erfolge in unserer Wirtschaft erzielt werden können.
Im Kreis Torgau, [Bezirk] Leipzig, wurden in sieben LPG von werktätigen Bauern Anträge um Aufnahme in die LPG gestellt. Eine LPG neu zu bilden ist vorgesehen. Solche und ähnliche Beispiele zeugen von einer Festigung der LPG und dem wachsenden Vertrauen zur Politik unserer Partei und Regierung.
Die Traktoristenbrigade der MTS Hildburghausen, [Bezirk] Suhl, verfasste eine Resolution, in der die Teilnahme deutscher Vertreter gefordert wird.
Aus dem Bezirk Frankfurt/Oder wird berichtet, dass die meisten negativen Stimmen vom Lande bekannt werden. In Großnaundorf22 haben zwar fast alle Einwohner den Appell an die vier Mächte unterschrieben,23 aber mit der Voraussetzung, dass, wenn sie unterschreiben, die sowjetischen Truppen schnellstens das Gebiet der DDR verlassen.24 In Alt Madlitz wurde von einer ganzen Reihe Bauern die Unterschrift verweigert und zum Teil Zweifel an einem Erfolg geäußert.
In den Ortschaften Bibra und Umgebung von Meiningen, [Bezirk] Suhl, wird sehr stark darüber diskutiert, dass nach sechs bis acht Wochen in ganz Deutschland freie Wahlen zustande kommen und die DDR dabei hinten runterfällt.
Ein Großbauer aus Baek,25 [Bezirk] Schwerin: »Die Konferenz in Berlin wird es ja ergeben, denn die Russen müssen dann abziehen und die anderen kommen.«26
Stimmung der übrigen Bevölkerung
Viermächtekonferenz: Hauptthema der gegenwärtigen Diskussion ist die bevorstehende Viermächtekonferenz. Zahlreiche Beispiele beweisen den positiven Verlauf der Unterschriftensammlung. In Haus- und Hofgemeinschaften sowie öffentlichen Versammlungen, wo in der Mehrzahl Resolutionen mit der Forderung, Teilnahme deutscher Vertreter, angenommen werden, kommt fast ausschließlich die Hoffnung auf einen günstigen Verlauf der Konferenz zum Ausdruck. Auch die Mehrzahl der bekannt gewordenen Meinungsäußerungen sind positiv. Beim Kreisvorstand der Nationalen Front Parchim,27 [Bezirk] Schwerin, gingen z. B. 160 Resolutionen ein, mit der Forderung, Teilnahme deutscher Vertreter an der Viermächtekonferenz.
Ein Angestellter aus Pasewalk, [Bezirk] Neubrandenburg: »Nur durch die ständigen Bemühungen der SU konnten die Westmächte an den Verhandlungstisch gebracht werden.«
Eine Hausfrau aus Leipzig: »Ich habe große Hoffnung, wenn erst einmal Verhandlungen begonnen sind, muss es auch zu einer Einigung kommen. Das beste Beispiel dafür ist Korea.«28
Neben diesen positiven Stimmen, die meist Würdigung der ständigen Bemühungen der SU, die Forderung, Teilnahme deutscher Vertreter, besonders aber die Hoffnung auf einen günstigen Verlauf der Konferenz zum Inhalt haben, gibt es eine nicht geringe Anzahl Meinungsäußerungen, die an einem Erfolg der Konferenz zweifeln.29 Als Argumente treten hier in Erscheinung, dass der Erfolg aller Konferenzen bisher ausblieb, oder dass aufgrund der entgegengesetzten Interessen (USA–SU) keine Einigung zustande kommen kann.30
Direkt negative Stimmen, die auf einen erfolgreichen Verlauf der Konferenz im westlichen Sinne hoffen bzw. weissagen sowie Hetze gegen die SU oder Partei und Regierung der DDR, wurden nur vereinzelt bekannt. Ein Angestellter der HO aus Teterow, [Bezirk] Neubrandenburg: »Auf der Konferenz kommt es zu keiner Einigung. Der Ami wird Westdeutschland nicht aufgeben. Die Oder-Neiße-Grenze wollen sie auch nicht anerkennen.«
Eine Hausfrau aus Oschatz, [Bezirk] Leipzig: »An eine Einigung der vier Mächte glaube ich nicht, denn die bisher durchgeführten Konferenzen haben auch kein Ergebnis gezeigt.31 Im Gegenteil, die Gegensätze zwischen Ost und West sind noch größer geworden.«
Eine Hausfrau aus Magdeburg: »Wenn ich wollte, könnte ich im Westen besser leben als hier. Aber am 25.1.[1954]32 wird sich irgendetwas ereignen und mein Mann, der nach dem 17.6.[1953] zu zehn Jahren verurteilt wurde, wird wiederkommen. Ich war bei einer bestimmten Stelle und die haben mir große Hoffnungen gemacht.«
In Staaken, [Bezirk] Potsdam, wird das Gerücht verbreitet, dass am kommenden Sonntag die Westberliner ohne Passierschein in das Gebiet der DDR können und dass nach der Viermächtekonferenz Staaken Westberlin angegliedert wird.
Organisierte Feindtätigkeit
Flugblätter wurden verstärkt im Bezirk Potsdam (8 000 NTS)33 und vereinzelt in den Bezirken Karl-Marx-Stadt, Dresden und Halle gefunden.
Überfälle: In der Nacht vom 11. zum 12.1.1954 wurde auf dem Bahnhofsvorplatz in Rathenow ein KVP-Angehöriger von unbekannten Tätern überfallen und mit einem Messer am rechten Arm verletzt (Pulsader aufgeschnitten). Täter sind unbekannt.
Am 11.1.1954 wurde von einem Müllergesellen ein VP-Angehöriger in einer Gaststätte in Gützkow, [Bezirk] Rostock, tätlich angegriffen. Täter wurde festgenommen.
Schädlingstätigkeit: Am 9.1.1954 wurde vom Kapitän des Trawlers ROS 201, [VEB Fischkombinat] Rostock festgestellt, dass statt Trinkwasser Salzwasser eingebunkert worden ist. Täter sind unbekannt. Am 11.1.1954 wurde im Maschinenraum des Loggers ROS 11634 in der Werft Gehlsdorf,35 [Stadt] Rostock, von unbekannten Tätern ein Trockenfeuerlöscher geöffnet.
Fahne entfernt: Am 11.1.1954 wurde von unbekannten Tätern von einem Mast vor dem Gebäude der Nationalen Front in Putbus, [Bezirk] Rostock, eine schwarz-rot-goldene Fahne entfernt.
Einschätzung der Situation
Die Mehrheit aller Bevölkerungskreise zeigt weiterhin in ihren Diskussionen großes Interesse an der Viermächtekonferenz, der größte Teil hofft, dadurch der Einheit Deutschlands näherzukommen. Ein Teil, besonders Arbeiter, erkennt dabei die großen Bemühungen der SU an. Die Forderung zur Teilnahme deutscher Vertreter aus Ost und West wird in zunehmendem Maße unterstützt. In geringem Umfang werden die Unterschriften verweigert von negativen Elementen, bürgerlichen und großbäuerlichen Kreisen. Erhebliche Teile hegen Zweifel an einem positiven Ausgang der Konferenz, besonders in der Wismut. In verhältnismäßig geringem Umfang zeigen sich feindliche Argumente, stärker zeigen sie sich dabei in einigen ländlichen Kreisen und im Kreis Meiningen.
Anlage vom 13.1.1954 zum Informationsdienst Nr. 2067
Anhang: Stimmen aus Westberlin zur Viermächtekonferenz:
Ein Mitarbeiter des »Neuen Deutschlands« teilte mit, dass er bei der Abgabe von Unterschriften gegen das bevorstehende Treffen des Stahlhelms36 im Quartier Napoleon37 vom Dolmetscher erfahren habe, dass noch viel zu wenig Delegationen mit Unterschriften gegen den Stahlhelm erscheinen würden.38
Angehöriger der englischen Zivilverwaltung, [Name], Westberlin: »Die Viererkonferenz wird diesmal eine gute Arbeit leisten und es wird ein gutes Ergebnis für Deutschland zu erwarten sein. Man wird sich darüber einigen, dass die Besatzungsmächte abziehen und nur noch Kontrollkommissionen bestehen bleiben.«
Einwohner aus Berlin-Dahlem: »Es wird höchste Zeit, dass sich das deutsche Volk in Ost und West zusammenfindet, damit auch im Westen geordnete Verhältnisse geschaffen werden. Ohne direkte Verbindung zum Osten kann der Westen und ganz Europa nicht leben. Wir freuen uns alle, dass der Russe den Termin festlegte und sehen der Weiterentwicklung mit viel Hoffnung entgegen.«
Eine am 8.1.1954 in Westberlin, Plantagenstraße39 durchgeführte Kundgebung der CDU, an der ca. 300 Personen teilnahmen, stand ganz im Zeichen der Kriegshetze gegen die SU und DDR. Der Redner äußerte u. a.:
- –
»… es wird und muss jetzt Schluss gemacht werden mit den Verhandlungen. Wir wollen jetzt Tatsachen sehen und uns nicht mehr von den Russen diktieren lassen. Das hat jetzt aufgehört …«
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»… wir werden uns nicht abhalten lassen, mit all den Flüchtlingen aus der Ostzone vor diesen Herren zu demonstrieren. Unsere Vorbereitungen sind und werden getroffen …«
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»… harret aus, der Tag der Befreiung ist nicht mehr fern (Zwischenruf eines Jugendlichen: ›Gebt uns Waffen‹) …«
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»… auch ebenso werden wir nicht dulden, dass die Oder-Neiße-Grenze ist und bleibt …«
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»… auch mit der SPD werden wir jetzt anders verfahren. Diese Partei hat den Anspruch, deutsch zu sein, verloren. Wir lassen uns nicht mehr von der Opposition in die Defensive drängen …«
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»… der 17.6.1953 war nur ein Vorpostengefecht für die Freiheit …«
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»… Tausende und Abertausende werden nach Westberlin kommen und an dieser Demonstration der Freiheit teilnehmen, deshalb stellt Essen und Unterkünfte bereit …«