Eingeschleuste Hetzschriften
23. Dezember 1968
Einzelinformation Nr. 1389/68 über eingeschleuste Hetzschriften
Nachstehend wird auf den Inhalt einiger in der letzten Zeit mit Ballons und auf dem Postweg eingeschleuster und sichergestellter westdeutscher Hetzschriften hingewiesen. In diesen Ausgaben nehmen weiter die Fragen der Entwicklung in der ČSSR und der militärischen Hilfsaktion sozialistischer Staaten einen relativ breiten Raum ein. Darüber hinaus sind die Verteidigung der Bonner Notstandsgesetzgebung1 und die Hetze gegen das Verfassungsrecht der DDR2 in einer besonderen Hetzschrift hervorzuheben.
Bei den Hetzschriften handelt es sich vor allem um folgende Titel:
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»Dokumente der Notstandsvorsorge – Sonderausgabe für die bewaffneten Organe der DDR« (Herausgeber: Bundeswehr). In großer Aufmachung (in zwei verschiedenen Formaten) wird versucht, die Bonner Notstandsgesetzgebung zu rechtfertigen, u. a. durch Gegenüberstellung einiger staatsbürgerlicher Grundrechte der beiden deutschen Staaten.
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»Der Tag – Sondernummer 1968« (Herausgeber: CDU). Zwei verschiedene Nummern dieser Hetzschrift enthalten vor allem Hetzartikel zu den ČSSR-Ereignissen.
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»Für Sie«, Nr. 2/68 (Herausgeber: CDU). Diese Ausgabe befasst sich mit der Bonner Koalition bei Hervorhebung ihrer »Bewährung«.
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»Kontakt«, Nr. 6/68 (Herausgeber: CDU). Inhalt der Hetzschrift ist die Bonner Haltung zum Thema »Gewaltverzicht«.
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»SPD-Sozialdemokrat«, Nr. 10 und 10a/68 (Herausgeber: SPD). Beide Ausgaben enthalten Stellungnahmen der SPD zur militärischen Hilfsaktion der sozialistischen Staaten in der ČSSR. (Rede von Brandt3 am 3.9.1968 in Genf4 und Grundsatzentschließung der SPD-Führung zur Lage nach dem 21.8.1968)
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»Informationsbrief«, Nr. 222 und 223/68 (Herausgeber: »UfJ«5). Beide Nummern enthalten ebenfalls hetzerische Stellungnahmen und Artikel zu den Ereignissen in der ČSSR.
(In der Anlage jeweils ein Exemplar der angegebenen Hetzschriften.)6