Eingeschleuste Hetzschriften
4. Juli 1968
Einzelinformation Nr. 722/68 über eingeschleuste Hetzschriften
Nachstehend wird auf den Inhalt einiger neuer sichergestellter Hetzschriften hingewiesen, die mit Ballons bzw. auf dem Postweg in die DDR eingeschleust wurden. Charakteristisch für den Inhalt ist die stärkere Ausnutzung der Ereignisse in der ČSSR1 für die Hetze gegen die DDR.
Im Folgenden einige Hinweise zu den Hetzschriften:
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»Der Tag« (Herausgeber: CDU). In drei Sondernummern wird besonders auf die Entwicklung in der ČSSR Bezug genommen.
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»Kontakt«, Nr. 1 und 2/68 (Herausgeber: CDU). Diese Hetzschriften verherrlichen die imperialistische Entwicklung besonders in Westdeutschland. Eine weitere Ausgabe befasst sich mit dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt von 1939.
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»Für Sie«, Nr. 1/68 (Herausgeber: CDU). Im Zusammenhang mit einer Darstellung der angeblich großen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten der westdeutschen Jugend wird gegen die Jugendpolitik in der DDR gehetzt.
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»SPD-Sozialdemokrat«, Nr. 5 und 5a/68 (Herausgeber: SP). Der wesentlichste Inhalt dieser Hetzschriften sind Auszüge aus Reden führender SP-Politiker vor dem SP-Parteitag von Nürnberg2 sowie Berichte über die Entwicklung in der DDR.
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»Mitteldeutsche Arbeiterzeitung«, Nr. 2/68 und »Volksarmee«, Nr. 15/68 (Herausgeber: Bundeswehr). Beide Ausgaben propagieren erneut die westdeutschen Lebensverhältnisse und hetzen gegen die NVA.
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»Informationsbrief«, Nr. 216, 217 und 218 (Herausgeber: »UfJ«3). Ausführlich wird nochmals zu den Vorgängen bei den Olympischen Winterspielen in Grenoble4 Stellung genommen. In weiteren Artikeln befasst sich der »UfJ« u. a. mit der Aburteilung des Prof. Dr. Adolf-Henning Frucht5 sowie mit Fragen der neuen Verfassung der DDR.
Als Anlage jeweils ein Exemplar der angegebenen Hetzschriften.6